Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

Tamás Knecht 353 konnten somit fast ausschließlich aus der ungarischen Umgangssprache dieser Gegend übernommen werden. Die Datenbasis enthält insgesamt 282 entlehnte lexikalische Einheiten. Davon sind 253 Wörter (89,71 %) aus dem Ungarischen und der Rest (29 Wörter - 10,28 %) aus dem Rumänischen entnommen. Die Übernahme der rumänischen Wörter weist zweifachen Charakter auf: 1. Die Mehrheit der Wörter (21 Wörter - 7,44 % aus dem gesamten Korpus) ist - wie schon oben erwähnt - durch Vermittlerrolle der ungarischen Umgangssprache übernommen. Hier sind folgende Begriffe zu erwähnen: - ung. csekk < rum. C.E.C. (Abkürzung des Ausdrucks Casa de Economii şi Consemnaţiunif, - ung. fridzsider ‘Gefrierkasten’ < fum. frigider, - ung. kultúr ‘Kulturhaus’ < rum. casa de cultură', - ung. kollektiv ‘LPG’ < rum. colectivă', - ung. milicia ‘Polizei’ < rum. miliţie', - pedagog ‘Pädagoge’ < rum. pedagog; - ung. szfát ‘Gemeinderat’ < rum. sfat usw25. Diese rumänischen Ausdrücke sind aus der ungarischen regionalen Umgangssprache - meist ohne Lautveränderungen - in den Wortbestand des Sathmarschwäbischen eingedrungen. 2. Demgegenüber ist eine kleine Zahl der rumänischen Ausdrücke aus der Datenbasis (8 Wörter - 2,83 %) unmittelbar, d. h. ohne Vermitlerrolle einer anderen Sprache ins Schwäbische gekommen. Zu dieser Gruppe gehören Ausdrücke wie liceul ‘Lyzeum’ (Pe)26, societatea hier als ‘landwirtschaftliche Gesellschaft’ (Pe) und einige Eigennamen wie Carla (Pe), Ceauşescu (Be) (Personennamen), Focşani (Pe), Mediaş (Pe), Sibiu (Be), Urziceni (Be) (geographische Namen). Diese Übernahmen haben zwei Gründe: Einerseits sind die Ausdrücke wie liceul, societatea, Urziceni in den betreffenden Kontextsituationen als Übersetzungen anzusehen, wodurch die offizielle Benennung der Institutionen bzw. Gemeinden angestrebt wird; andererseits handelt es sich um solche Eigennamen (Carla, Ceauşescu, Focşani), die keine Entsprechungen im Schwäbischen bzw. im Ungarischen haben. Die Verteilung der Wörter nach Wortarten zeigt folgende Ergebnisse: - Substantive: 228 (80,85 % aus dem gesamten Korpus); - Verben: 15 (5,31 %); - Adjektive: 13 (4,6 %); - Modalwörter: 10 (3,54 %); 25 Diese Begriffe sind in der ungarischen Umgangssprache gebräuchlich; sie gehören also nicht in den Wortbestand der ungarischen Schriftsprache. 2(1 Die Verkürzungen in Klammern Be und Pe weisen darauf hin, ob das betreffende Wort in . Bescheneed oder in Petrifeld vorgekommen ist.

Next

/
Thumbnails
Contents