Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)

József Gábor Nagy - Florin Gogáltan: Die früheisenzeitliche Siedlung aus Vlaha-Pad, Kreis Cluj. I. Das Siedlungwesen

József Gábor Nagy/ Florin Gogâltan dem Ort befindet, der von den Ortsansässigen „Pad” genannt wird7, und die einst der Reformierten Pfarrgemeinde gehörte8. In der Nachbarschaft des Verlaufs der Autobahn, etwa 600 m NNW, auf dem Grundstück Nr. 92 in der Dämbului-Straße, wurde 1977 eine kleine Stichprobe durchgeführt. Bei dieser Gelegenheit wurde auf dem benachbarten Ackerboden archäologisches Fundmaterial aus der Jungstein­zeit, dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit festgestellt9. In der Nähe befindet sich das Fußballfeld der Ortschaft, an dessen Rand im Frühjahr 2006 mit mechanischen Mitteln ein Drainagegraben ausgehoben wurde. Dieser hat eine neolithische Siedlung mit einer konsistenten archäologischen Kulturschicht dur­chschnitten. Mit Sicherheit wurde die Mikrozone im Laufe der Zeit intensiv bewohnt, so wie das auch der Rest der Fundstelle auf den Abschnitten der Autobahn beweist. Die von loan Stanciu und Florin Gogâltan ausgearbeitete Forschungsstrategie galt der Lage des Grundstückes, der Fluktuation der gewährten Finanzmittel, der Notwendigkeit der Festlegung der Grenzen des archäologischen Forschungsgegenstandes und der Kenntnis seiner Stratigraphie10. Die For­schungstechniken der Fundstelle beschränkten größtenteils sich auf destruktive Methoden, durch stra­tigraphische Abschnitte, die manuell gegraben und mechanisch ausgehobene Oberflächen beschränkte. Außer den Oberflächenforschungen wurden keine non-destruktiven Techniken, wie geophysische oder geochemische Untersuchungsverfahren angewandt. Ursprünglich wurde drei Abschnitte (S 001-S 003) von 70 x 2 m geplant, die senkrecht zur Achse der Autobahn stehen sollten, zu denen zwei neue Abschnitte hinzukamen, einer von 70 x 2 m (S 004), parallel zu den ersteren, sowie ein Hauptabschnitt (S 005). Dieser hat den gesamten Umfang be­deckt, wobei er entlang der Achse der Autobahn verläuft und die Abschnitte senkrecht schneidet, die auf der Breite des Weges liegen. Durch dieses Grabungssystem wurden stratigraphische Profile von etwa 50 zu 50 m auf der Breite des gesamten Objektivs erhalten sowie ein Hauptprofil durch die ganze Siedlung'1. Während der Grabungen im Jahr 2004 wurden manuell 15 Abschnitte ausgehoben, zwischen 10 und 209 m Länge, neben 20 Kassetten von kleinen Ausmaßen12 (Taf. 3). Die Entfernung zwischen ih­nen war max. 50 m, so daß am Ende dieser Etappe 11 rechteckige Oberflächen abgesteckt wurden (I-XI), die zwischen 380-2968 m messen13 (Taf. 2). Beim Beginn der Grabungen des Jahres 2005 wurden die unausgegrabenen Oberflächen mechanisch abgetragen, wobei die moderne Humusschicht (max. 30 cm) bis zu dem prähistorischen Ni­veau entfernt wurde14. Da die Komplexe an der Basis des Ackerbodens nicht klar voneinander abgesteckt werden können (der Großteil der prähistorischen Komplexe und der Gräber befindet sich etwa 40-50 cm unter dem heutigen Tretniveau), wurden manuell noch eine zusätzliche Schicht von etwa 10-15 cm Dicke gegraben. Die gesamte ausgegrabene Oberfläche wurde in Karrees von 10 x 10 m eingeteilt, die topographisch vermessen wurden, wobei jeder Komplex im betreffenden Karree ausfgenomen wurde15. 7 Vom archäologischen Standpunkt aus wurde sie als Fundstelle I, Segment 2, km 43+200-43+400, Autobahn Braşov-Borş, Abschnitt 2B. 8 Stanciu et al. 2005, 404-406. 9 RepCluj 1992,433 und Abb. 249,434; Kalmar 1984, Nr. 46, 395; Lazarovici/ Maxim/ Gyulai 1994, 176-178; Gogâltan/ Németh/ Apai 2011, 165. 10 Stanciu et al. 2005, 404-406. 11 Gogâltan/ Nagy 2012, 105. 12 Nummeriert S 001 = 70 x 2 m; S 002 = 70 x 2 m; S 003 = 70 x 2 m; S 004 = 70 x 2 m; S 005 = 209 x 2 m; S 006 = 44 x 2 m; S 007 = 10x2 m;S 008 = 10x2 m;S 009= 10x2 m;S 010= 10x2 m; S011 = 15 x 2 m; S 012 = 45 x 2 m; S 013 = 37x2 m; S 014 = 55 x 2 m; S 015 = 60 x 2 m. Für die gesamte Aufdeckung der Komplexe wurden 3 Abschnitte gegraben: S 016 = 5x5,50 m, S 017 = 3x2 m, S 018 = 3x1,50 m (Stanciu et al. 2005, 404-406). 13 Stanciu et al. 2005, 404-406; Gogâltan/ Németh/ Apai 2011, 165; Gogâltan/ Nagy 2012, 105. 14 Bis zum Abschluß der Grabungen im Jahr 2005 haben die Forschungen 5236 m2 abgedeckt, d.h. 46% der Oberfläche der Fundstelle; es wurden 853 Komplexe identifiziert, von denen 219 Gräber aus dem 6. Jh n.Chr. (Abb. 1), der Rest Wohnungen, Gruben oder andere prähistorische Anlagen, einschließlich ein Beerdigungsgrab aus der frühen Eisenzeit (Stanciu et al. 2006, 398; Gogâltan/ Apai/ Kelemen 2008, 109-123; Gogâltan/ Németh/ Apai 2011, 165, Gogâltan/ Nagy 2012, 105). 15 Die Dokumentation der Grabungsstelle besteht aus Fotografien und Zeichnungen im Maßstab 1:20, während der Maßstab 1:10 im Falle der prähistorischen Komplexe verwendet wird, die Details benötigen. Die verschiedenen formationen werden in eine digitale Datenbank eingeführt, mit Beschreibungen der Komplexe, wobei die der Gräber von den prähistorischen Komple­xen verschieden sind. 36

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