Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)
József Gábor Nagy - Florin Gogáltan: Die früheisenzeitliche Siedlung aus Vlaha-Pad, Kreis Cluj. I. Das Siedlungwesen
József Gábor Nagy/ Florin Gogâltan Schlagwörter: Siebenbürgen, ersten Eisenzeit, Ha B2-3, Teleac-Mediaş Horizont, Siedlungwesen Die Siedlung von Vlaha-Pad, (Gemeinde Săvădisla, Kreis Cluj) wurde im Sommer 2004 infolge der Rettungsgrabungen entdeckt, die der Bau des Abschnittes 2B (zwischen Vălişoara und Giläu) der Autobahn Braşov-Borş (A3) erforderte. Die archäologischen Forschungen wurden in der Zeitspanne 02.08.2004-28.09.2007 von den Mitgliedern des Instituts für Archäologie und Kunstgeschichte Cluj-Napoca durchgeführt1 (Taf. 1/1). Im Einklang mit der Thematik des vorliegenden Bandes werden im Folgenden nur die Komplexe knapp behandelt, die der ersten Eisenzeit zugeschrieben werden können (Teleac-Mediaş-Horizont), während die Entdeckungen beiseite gelassen werden, die nicht für dieses Zeitalter charakteristisch sind2. Die Herangehensweise an dieses Thema ist wegen der Tatsache bedeutend, daß in Vlaha-Pad die größte Oberfläche einer Siedlung aus dieser Zeit untersucht wurde. Durch die Darstellung der bedeutendsten Typen von archäologischen Komplexen versuchen wir, die innere Struktur einer Siedlung aus der ersten Eisenzeit in Siebenbürgen festzulegen. Wegen des beschränkten Raumes wird die Analyse des archäologischen Materials mit einer anderen Gelegenheit unternommen. Die Fundstelle befindet sich auf einer verlängerten und verhältnismäßig flachen Terrasse des Finişel-Baches3, der die Ortschaft Vlaha von Westen nach Osten durchquert4 (Taf. 1/2). Die südwestliche Grenze der Terrasse, an der Nordgemarkung der Ortschaft Finisei, wird von den Hügeln geschützt, die den östlichen Rahmen des Apuseni-Gebirges (Pădurea Mică, mit der Höhe zwischen 400-500 m variierend). Der Ostrand des Ortes Pad befindet sich etwa 300 m westlich vom Punkt, in dem der Finişel-Bach sich mit dem Racoş-Fluss vereint, wobei letzterer aus der Richtung des Dofes Vălişoara fließt. Auf der gesamten Oberfläche der Terrasse ist heutzutage die überschüssige Feuchtigkeit sichtbar, die den Rodungen zu verdanken ist, die wahrscheinlich schon im Mittelalter begannen. Vor allem in der Regenzeit sammelt sich das Wasser vom benachbarten Abhang5. Die Mikrozone, die sich am Nordrand des Hăşdate-Tales bzw. Senke befindet, liegt in einem verhältnismäßig bedeutenden Verbindungsweg zwischen dem oberen Becken des Someşul Mic und dem unteren Segment des Arieş-Tales6. Die Fundstelle von Vlaha-Pad ist im Repertoriul arheologic al judeţului Cluj (Archäologisches Repertorium des Kreises Cluj) nicht enthalten und fehlt ebenfalls in dem Bericht, der dem Straßenbauer vom Nationalmuseum für Siebenbürgische Geschichte überreicht wurde, und der im Herbst-Winter 2003 auf dem Abschnitt km 43+000-44+000 Oberflächenforschungen durchgeführt hatte oder auch nicht. Die Oberflächenforschungen vom 5. August 2004, die von loan Stanciu, Florin Gogâltan und Apai Emese durchgeführt wurden, führten zur Identifizierung einer prähistorischen Fundstelle, die sich an Die früheisenzeitliche Siedlung aus Vlaha-Pad, Kreis Cluj. I. Das Siedlungwesen 1 Abteilungsverantwortlicher loan Stanciu, Mitglieder des Forschungsteams Florin Gogâltan, Călin Cosma, Aurel Rustoiu, Adrian Ursuţiu, Vitalie Bârcă, Ioana Bogdan Cătăniciu, Adrian A. Rusu, sowie die Absolventen und Studenten der Babeş-Bolyai- Universität, Cluj-Napoca: Apai Emese, Ferencz Szabolcs, Nagy József Gábor, Németh Rita, Rezi Botond, Gáli Szilárd, Marius Ardeleanu, Marius Tărâţă, Paul Tătar, Tatár Árpád, Komáromi Zsolt, Valentin Deleanu, Asztalos István, Rádu Zoltán, Virgil Rusu, Alin Sávú, Daniel Tanasiciuc, Mircea Todea, Victor Sava, Daróczi Tibor, Dobos Alpár, Gelu Fodor, Florin Ardelean, Ioana Marchiş, Daniel Tanasiciuc, Vlad Lăzărescu, Alexandra Găvan, Luciana Irimuş, Daniela Culic, Alexandra Cociş, Kiss Tünde, Elena Marchiş, Alexandru Moraru, Andrea Sucală, Adriana Antal, Monica Gui, Zályomi Emőke, Flavius Milăşan, Maria Magdalena Diacu (Stanciu et al. 2005, 404; Stanciu et al. 2006, 398; Stanciu et al. 2007, 393; Gogâltan/ Nagy 2012, 105). 2 Es geht um Komplexe, die der Spätbronzezeit sowie der Endphase der frühen Eisenzeit zugeschrieben werden. Infomationen dazu bei Gogâltan/ Németh/ Apai 2011 und Gogâltan/ Nagy 2012. 3 Ein Nebenfluß des Someşul Mic, von den Ortsansässigen auch Racoş genannt. Die zweite Terrasse dominiert durch den Höhenunterschied (474-476 m) die Ortschaft Vlaha (Stanciu et al. 2006, 398; Gogâltan/ Németh/ Apai 2011, 164; Gogâltan/ Nagy 2012, 105). 4 In Luftlinie befindet sich die Ortschaft Vlaha etwa 9 km SW von Cluj-Napoca entfernt (Gogâltan/ Németh/ Apai 2011,164). 5 Die Quellen die sich auf den südwärtigen Hügeln befinden, bilden kleine Bäche mit konstanter Wasserzufuhr, die in das Finişel-Tal fließen, wie z.B. der Bach Tamas patak, aus dem Ort „Bika rét”. 6 Stanciu et al. 2005, 404-406. Satu Mare - Studii şi Comunicări, nr. XXVIII / 1, 2012 (35-64)