Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)
Tiberius Bader: Bemerkungen über die Gáva Kultur. Gescichte und Stand der Forschung. Ein Überblick
möglich ist, dass die Siedlungen der Gáva-Kultur auf der Tiefebene auch in der Periode Ha B2-3 weiter leben (V. Szabó 2009, 133 ff.; 2010, 30 f.; 2011a; 2011b, 340 ff.). Über eine Phase „Proto-Gáva Kultur“ spricht u. a. auch Katalin Jankovits (Jankovits 2004, 65 ff.). Funde der Gáva-Kultur in Ostungarn haben Erzsébet Patek (Patek, 1971, 51 ff.) János Dani, von Déri Museum Debrecen (Dani 1999, 109 ff.; 2001,279 ff.), Magdolna Vieze, von Matrica Múzeum Százhalombatta (Vieze 1996, 27 ff.) und Magdolna Hellebrandt, von Herman Ottó Museum Miskolc (Hellebrandt 1990, 93 ff.) veröffentlicht. Neue Ergebnisse werden wir an dieser Tagung von den ungarischen Kollegen Gábor V. Szabó, Ágnes Király, Gergely Bóka, András Kalli, Márta Nagy und Róbert Scholtz hören. Wojwodina, Banat, Backa, Syrmien Mit der Frage der Gáva-Kultur in Banat, Vojvodina, Backa hat St. Foltiny in mehreren Beiträgen ausführlich sich beschäftigt (Foltiny 1967,65. 69; 1966/68,5-15; 1968, 333-355). Aus den zahlreichen Publikationen von den serbischen Autoren möchte ich heute nur eine wichtige Monographie der kannelierten Keramik der „Gáva-Komplexen“ im serbischen Banat von Ljubomir Bukvic, veröffentlicht 2000 in Novi Sad erwähnen. Seine Arbeit stütz sich auf 68 Fundorten der Kultur, Siedlungen und Gräberfelder, davon erwähnen wir nur einige die wichtigsten, wie Jabukova-Leva, Ivano-D. Djerdja und zwei Nekropolen von Vojloviva-Rafinerie (N. 2) und Opovo-Beli Berg. 34 Hortfunden kann man mit dem Gáva- Komplex verbinden. Der Autor datierte die Gáva-Kultur in Banat in die „Spät-Bronzezeit (Bz D -Ha A2), was in absoluten Daten die Zeit von 1200 bis 900 Jahre v. Chr.“ entspricht. Ob dieser frühe Anfang der Kultur in Banat tatsächlich realistisch ist, soll die zukünftige Forschung erklären. Slowakei Der bekannte slowakische Forscher Jozef Paulik hat 1968 die Gáva-Kultur monographisch, bzw. die Definition, Keramiktypen, Funde, Zeitstellung, Verbreitung ausgearbeitet (Paulik 1968,3-43). In der Einleitung seiner Arbeit über die Problematik der jüngeren Bronzezeit in der Ostslowakei erörterte er die Frage der sog Früh-Villanova-Urnen, wie diese Form zur Entstehung einer selbständigen archäologischen Kultur führte. Er hat die Leitform der Gáva-Kultur die weit und breit verbreitete Amphoren (in seiner Terminologie) in zwei Typen, A und B geteilt, typologisch und chronologisch bestimmt, ihre „Umlaufszeit“ umfasst, nämlich „die jüngere Bronzezeit (BD-HB)“. Als Abschluss der Kultur betrachtet er den von ihm ausgearbeiteten Somotor4 Typus, als Somotor-Stufe der Gáva-Kultur. Die Herkunft der Gáva-Kultur suchte er „im jung-otomanischen (Otomani III) bzw. Füzesabonyer Kulturmilieu“. Dann stellte er fest: „Die Entstehung der Gáva-Amphoren muss in der jüngeren Bronzezeit angesetzt werden (BC/BD), als sich die Spät-Otomani-Kultur und das südliche Kulturmilieu (Vattina-Vrsac-Cirna) stark gegenseitig beeinflussten. Ein expansiver Faktor scheint nach dem gegenwärtigen Forschungsstand das südliche Milieu gewesen zu sein“. (Paulik 1968, 39 (deutsch). Paulik hat die kulturelle Entwicklung im Karpatenbecken im zwei große Zone geteilt: im Westkarpatenbecken, der „Westkarpatische Kulturkreis“ (Caka-, Velatice-Baierdorf- und Podol-Kultur), im Ostkarpatenbekken der „ostkarpatische Kulturkreis, der vorläufig als Gáva-Kulturkomplex bezeichnet werden kann“. Der Schwerpunkt des ostkarpatischen Gáva-Kulturkreises lag - nach Paulik - in wesentlichen in Siebenbürgen (Paulik 1968, 41 f. 12 Abb. 2 - Verbreitungskarte der Kulturen der zwei Kulturkreise mit Randgebieten). Wenn wir seine Karte, Verbreitung der Gáva-Amphoren betrachten können wir noch zwei Fundkonzentrationen feststellen, nämlich Nordostungarn und Südostslowakei, und das Marosch-Mündung-Theiß-Gebiet (ebd. 7, Abb. 1). Kurz haben Anton Tocik und Jozef Vladár im Jahr 1971 die Gáva- Kultur und Somotor Typus zusammengefasst. Sie datierten die Gáva-Kultur „in den Stufen BD-HA-HB“ und betrachten den Somotor-Typus als „eigentlich eine jüngere Periphergruppe der Gáva-Kultur“, und „schon der letzte Horizont der jüngeren Bronzezeit in den südlichen Teilen der Ostslowakei“ (Ha B3) (Tocik/ Vladár 1971, 407 f. Abb. 47.48. 422). Bemerkungen über die Gáva Kultur. Geschichte und Stand der Forschung... 4 Die Fundevon Somotor wurden von J. Pastor (1958,314-346) und I. Pleinerová/H. H. Olmerová (1958,109-119) veröffentlicht. 11