Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria istorie-etnografie-artă 17-21/2. (2000-2004)
A. Istorie
114 Viorel Ciubotă Delegiertenwahl zur großen Nationalversammlung , die zum 1. Dezember 1918 in Karlsburg (Alba Iulia) einberufen wurde. Sathmar gehört in dieser Hinsicht nach den Urkunden vom 21. November der Gemeinde Valea Vinului zu den ersten in dieser besonders wichtigen Aktion für das Schicksal der rumänischen Nation. In den 9 Wahlkreisen des Sathmarer Gebietes wurden 50 Delegierten gewählt, die mit Dokumenten versehen wurden, die ihnen das Recht sicherten, der Versammlung von Karlsburg beizuwohnen. Unter diesen waren 10 Rechtsanwälter, 5 Geistlicher, 21 Bauern, 2 Kaufleute, 3 Grundschullehrer oder Lehrer, 2 Mechaniker, 1 Architekt, 3 Bankbeamten, 2 Eigentümer, 1 Notar. Sie gehörten allen gesellschaftlichen Schichten der rumänischen Bevölkerung von Sathmar an, wobei die freien Beshäftigungen vorherreschten. Zu den gewählten Delegierten kamen noch die gesetzlichen Vertreter, die unterschiedlichen rumänischen Vereinigungen und Körperschaten angehörten, die in Sathmar ihre Tätigkeit entfalteten: die Lehrerkörperschaften (4 Delegierten), die nationalen Garden (4 Delegierten), die Pfarrer und der Vikar der griechisch-katholischen Kirche (15 Delegierten). Die wichtigste Gruppe der Delegierten war jedoch diejenige der Gemeinden, die darauf bestanden, neben den offiziellen ihre eigene Delegierten zu verschicken, um an der Versammlung teilzunehmen, die berufen ist über das Schicksal des rumänischen Volkes zu entscheiden. Diese Delegierten waren vor allem Pfarrer, Lehrer und Bauer, die die Unannehmlichkeiten der Reise und der Umständen bewältigten um ihre Wünsche anlässlich dieses großen nationalen Ereignisses auszudrücken. Die zeitgenössischen Urkunden erwähnen nicht weniger als 49 Gemeinden, die Delegierte nach Karlsburg geschickt haben, so befindet sich Sathmar in dieser Hinischt auf dem ersten Platz in ganz Siebenbürgen9. Die Sathmarer waren unter den 100.000 Rumänen, die am 1. Dezember 1918 in Karlsburg waren und die durch ihre Anwesenheit die Vereinigungserklärung abgesetmpelt haben, die von den 1.228 offiziellen Delegierten angenommen wurde. Die ursprünglichste Form der Offenbarung des Rechts auf Selbstbestimmung der rumänischen Bevölkerung von Sathmar und die auch ein Teil des Schatzes der rumänischen Revolution vom Herbst 1918 ist, zeigte sich im kirchlichen Bereich durch das Losreißen auf einer revolutionären Art und Weise von 46 rumänischen Pfarrgemeinden die im Jahre 1912 dem Hajdüdoroger Bistum eingegliedert wurden und durch ihre Vereinigung in ein nationales rumänisches Vikariat, die umittelbar dem römischen Papst untergeordnet wurde. Im Rahmen der beiden Volksversammlungen vom 13. und 18. November 1918 von Sathmar und Großkarol kam es zu diesem einzigartigen Ereignis, wobei im Rahmen der zweiten Versammlung der Erzdiakon Romul Marchiş zum Vikar der neu gegründeten revolutionären Organisation ernannt wurde. Von der ersten Periode blieben uns 17 Beitritte von Pfarrgemeinden zu diesem Vikariat erhalten, die sich als wahrhafte Momente des Patriotismus und des rumänischen Nationalgefühls auszeichnen (Csengerújfalu, Nagyiéta, Almosd, Boghiş, Corod, etc.) Es ist sehr wichtig zu unterstreichen, dass dem Nationalen Vikariat von Großkarol Pfarrgemeinden beigetreten sind, die geografisch gar nicht zur Sathmarer Region gehören und zwar das szeklerische Vikariat die 4 Pfarrgemeinden hatte: Szeklerburg, Drei Stühle, Neumarkt und Oderhellen. Von den 34 Pfarrgemeinden des Vikariats haben 13 ihren Beitritt zu dem Großkaroler Vikariat und das Auflösen aller Bindungen mit dem Hajdüdoroger Bistum schriftlich festgelegt10. Erst am 13. März wird die Situation dieser Pfarrgemeinden geregelt, und zwar durch die Gründung eines rumänischen griechisch-katholischen Vikariats des Szeklertums unter der Leitung von Ilie Cämpeanu11. Das Großkaroler Vikariat wurde am 2. Januar 1919 von dem Führungsrat durch die Adresse 34/1918 offiziell anerkannt. Es muss noch erwähnt werden, dass der Breifkontakt zwischen dem Großkaroler Vikariat und dem Führungsrat schon ab dem 11. Dezember 1918 zustande kam und in der ersten Etappe bis zum 18. März 1919 dauerte, diese Korrespondenz wurde dann Ende Mai 1919 wieder aufgenommen. Von der 9 Siehe Doru Radosav, V. Ciubotă, zitiertes Werk, S. 90. 10 Siehe loan Silviu Nistor, Contribuţii mureşene la Marea Unire din 1918 (Maroseber Beiträge sşum Großen Verienigung von 1918), Cluj-Napoca, 1981, S. 23-24, und Viorel Ciubotă, Vicariatul Naţional Român din Carei (Das rumänische nationale Vikariat von Großkarol), Satu Mare, 1997, S. 24-25. n “Patria” (“Vaterland”), Nr. 25/15 März, 1919 und 26/16 März 1919.