Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria istorie-etnografie-artă 17-21/2. (2000-2004)
A. Istorie
Der Krieg der Sathmarer Rumänen für die Vereinigung (1918-1919) 115 ersten Periode sind nicht weniger als 11 Adressen bekannt, von denen 6 von dem Führungsrat ans Großkaroler Vikariat gerichtet wurden12. Im Januar erklärt eine weitere Reihe von Pfarrgemeinden schriftlich ihren Beitritt dem Vikariat: Petea, Nyiradony, Pocsaj, Sătmărel, Voievozi, Văşad, Hosszúpályi, usw. Es ist bemerkenswert, dass das nationale rumänische Vikariat von Großkarol das einzige rumänische Orgaisation war, die in dieser Region auch zur Zeit des Terrors zwischen Januar-April 1919 funktioniert hat. Es hat wirklich funktioniert: es hat Pfarrer und Lehrer ernannt, Heiratsdispense erteilt, es hat versucht, diese Pfarrgemeinden in der trüben Periode der ersten vier Monate des Jahres 1918 zu führen. Die Tätigkeit des Vikariats wurde erst durch das Dekret der Wiener Nuntiatur Nr. 16.475 eingestellt, demzufolge 46 Pfarrgemeinden vorläufig dem Bistum von Großwardein untergeordnet wurden. Die Verordnung wurde von dem großen Bischof von Großwardein Dr. Demetriu Radu veröffentlicht, in einer Triumfreise, die er am 17. Juni in Valea lui Mihai begann und am 30. Junie 1919 in Pocsaj (Ungarn) beendete. Die Zeitung „Renaşterea” („Wiedergeburt“) vom 24. Juni 1919, die in Frauenbach erschienen ist, unterstrich die „unglaubliche Begeisterung“ die in allen Pfarrgemeinden beim Empfang des großen Kirchenhauptes herrschte. Das Rumänishe Nationale Vikariat wird immer als ein folgenswertes Beispiel gelten, wie die Rumänen es 1918-1919 verstanden haben, die beiden großen Verlangen der Zeit, die nationale Freiheit und die religiöse Freiheit zu vereinigen. Dank seiner Bedeutsamkeit überragte es die Sathmarer Ebene und wurde zu einer wichtigen Organisation der nationalen Freiheitsbewegung im Herbst des Jahres 1918 und in den ersten Monaten des Jahres 1919. Zwar gehörten am 1. Dezember 1918 die 117 Delegierten von der Sathmarer Region zu den entschlossensten Anhänger der bedingungslosen Vereinigung mit Rumänien, mussten noch weitere 5 Monate vergehen, bis dieses Verlangen in Erfüllung ging. Diese ganze Zeitspanne wurde von einer krassen Konfrontation zwischen der rumänischen Bevölkerung, die in freies, einheitliches Leben innerhalb von Rumänien beginnen wollte, und die Bemühungen der Ungarn, unabhängig von sozialem Niveau, Religion oder politischen Parteien, die Institutionen des ungarischen Staates zu bewahren. Die Situation in dieser Gegend wurde auch dadurch beeinflusst, dass Anfang Januar 1919 Sathmar sich in der unmittelbaren Nähe der Demarkationslinie zwischen der rumänischen Armee und den ungarischen Truppen befand. Nach dem 1. Dezember 1918 begannen die ungarischen Behörden eine übergreifende Widerstandsaktion gegenüber der freien Willensäußerungen der rumänischen Bevölkerung, wobei sie sowohl friedliche Mittel (Protestversammlungen, Streiks, Zeitungspropaganda, Memoiren, usw.) aber auch aggressive Mittel einsetzten, und bis zur physischen Vernichtung derjenigen gingen, die gewagt haben, ihre nationale rumänische Überzeugung zu proklamieren und aufrechtzuerhalten. Von den bekanntesten Grausamkeiten erwähnen wir hier die Ermordung von 6 Einwohnern der Gemeinde Călineşti-Oaş (von denen zwei von den Gendarmen wortwörtlich totgeschlagen wurden), die Ermordung des Pfarrers Izidor Silaghi von Bicäu im Februar 1919 usw. Die Gewaltakten richteten sich aber auch gegen den rumänischen Nationalfarben, gegen die rumänische Sprache, gegen manche Teilnehmer der Versammlung von Karlsburg. Viele wurden verhaftet und mißhandelt. Die für die Rumänen unerträgliche Atmosphäre wird in einem Brief des Pfarrers von Apateu loan Puşcaş geschildert, den er am 1. Januar 1919 an I.C. Barbul nach Sathmar schickte (die Entfernung war von nur 15 km): „Die Umstände sind hier schon unerträglich! Die Ungarn sind wild geworden, unser Leben steht in Gefahr. Mich haben sie am Samstag bedroht, dass sie mich aufhängen werden... In den Filialen wage ich mich nicht mehr zu betätigen, seither ich von Mihai Balogh aus Petin angegriffen wurde. Mir wird das Volk die Geistlichen begraben... Unsere Blätter kommen zu mir nicht mehr an, ich wage nicht aus der Gemeinde zu gehen, nicht mal auf die Straße gehe ich alleine!“13. Die Informanten des Großen Rumänischen Allgemeinbezirks (so z. B. der Agent 66, der Leutnant loan Radu, der aus Sathmar stammt, haben auf diese. Stimmung mehrmals Aufmerksam gemacht, in der das Terror mit der Überredung einhergingen, und die beinahe ihr Ziel erreichte: “Die 12 Siehe Viorel Ciubotă, zitiertes Werk, S. 104-146. 13 Arh. M.Ap.N.Piteşti,.Fond Marele Cartier General, Dos. Nr. 2166, f. 72.