Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări 11-12. (1994-1995)

Istorie

7 Mißbrauch der Staats... 189 Erziehungsleitung Lutheranern, erprobten Kommunisten und 10% ge­bildeten Lausbuben anvertraut“ sei.13 In jenen Tagen spaltete sich die deutsche Bevölkerung der Ort­schaften in Deutsch- und Madjarischgesinnte. Die Masse stand anfangs an der Seite der Deutschen. Die Schwaben waren aber alle in erster Reihe tiefgläubige Christen. Sie anerkannten die Autorität der Priester. Die standen aber selbst von der Kanzel aus auf der Seite des Magyaris­mus. Aus diesem Grunde wuchs die Gruppe der madjarischgesinnten Schwaben, d.h. die Gruppe der Pfarranhiänger. Sie nannten sich dann die madjarische Partei, nicht aus Hingabe zum Magyarentum, sondern einfach aus Anhänglichkeit und Gehorsam ihren geistlichen Führern ge­genüber. Hätte sich der Klerus zu seinem Schwabentum zurückgewandt, wie es im Banat der Fall gewesen war, so wäre die Rückkehr zur schwä­bischen Muttersprache in Sathmar reibungslos abgelaufen. Es kam so weit, daß einige Pfarrer die Einführung der rumänischen Unterrichtssprache anstatt der deutschen beantragt haben. Der Staat ließ das nicht zu, er forderte, daß deutsche Kinder deutsch unterrichtet wer­den. Damit aber dies doch nicht geschehen könne, schlossen einige Pfarrer sogar ihre Schulen. So ließ z.B. die Kirchenführung der Maitinger kon­fessionellen Schule im Schuljahr 1934/35 und zu Beginn des nächsten Schuljahres an die 120 Kinder lieber auf der Straße herumlaufen als deutsch unterrichten. Dennoch erstarkte die schwäbische Bewegung. Es wurde in der deutschen Bürgerschule und Gymnasium zu Großkarol, dann auch im Banat eine deutschbew’ußte Intelligenzschicht herangebildet. Es standen 1940 bereits 8 junge Priester, 27 Volksschullehrer sowie 10 Kindergärt­nerinnen zur Verfügung. Der inzwischen erstarkte rumänische Nationa­lismus übte einen kaum sichtbaren Einfluß auf die Schwaben aus. Im Jahre 1940 wurde Sathmar wieder an Ungarn geschlossen. In ei­nigen Ortschaften wurde der deutsche Unterricht abgeschafft, immerhin unterrichteten im Kreis Sathmar weiterhin 29 deutschbewußte Lehrer 1582 Kinder14. Der moskautreue, internationalistische Hügel der Rumä­nischen Kommunistischen Partei, in der in Rumänien lebende Magyaren eine gewichtige Rolle spielten, gewrann nach der Kehrtwendung Rumä­niens am 23.Aug.1944 und der Rückgliederung Nord Siebenbürgens und Sathmars in der rumänischen Staatsverband die Oberhand. Die RKP war in jener Zeit so sehr „internationalistisch“ gefärbt, daß sie der mad­­jarischen Bevölkerung in Rumänien die größten Vorrechte sicherte: ein „autonomes madjarisches Gebiet“ mit offizieller Zweisprachigkeit, mit (igenen Schulen und sogar eine Universität mit alleiniger magyarischer Lehrsprache. Während rumänische Intellektuelle nach 1945 dem neuen Regime passiv gegenüberstanden und auf eine anglo-amerikanische Intervention hofften, traten die Magyaren massenhaft in die RKP ein und eroberten im Staats- und Parteiapparat Schlüsselpositionen. Im Kreis Sathmar er­13 Claus Stephanie, Sathmarschwäbisclie Lebensgeschichten, Marburg, 1993 S. 125. 14 Schmied, Stefan, Geschichte des sathmardcutschcn Schulwesens, Leubas/ Kempten, 1072, S. 35.

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