L. Hably szerk.: Studia Botanica Hungarica 20. 1988 (Budapest, 1988)

Bunke, Zsuzsanna: Die ältesten Blütenpflanzen-Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest

itineribus meis unique quondam collectum; sistit ideo incrementum 6tum. " (1830:59). Er begann auch Pflanzen aus dem Botanischen Garten einzulegen; im Jahre 1822 waren 2000 Ar­ten beisammen (GOMBOCZ 1914:103). Seine Etiketten sind teils provisorisch, mit schwer entzifferbaren Abkürzungen, mittels Bleistift geschrieben. Ein anderer Teil, - auf grösse­ren Zetteln mit Tinte geschrieben, jedoch ohne Zeitangabe und nur selten mit Standortanga­be - hat am Anfang unseres Jahrhunderts irrtümlicherweise den Stempel "Piller Mátyás gyűj­teményéből" ("Aus der Sammlung von Mathias Piller") bekommen (BUNKE 1985:192). VI. Andere Fragen kommen bei dem wahrscheinlich mehrtausend Pflanzen enthaltenden, bedeutenden Herbarmaterial von ANTON KOCHEL (1770-1847) in Betracht. Der berühmte Banat­Fors cher - eigentlich Wundartzt, später Obergärtner neben HABERLE im Botanischen Garten der Universität in Pest - sammelte seinem Leben hindurch ein umfangreiches Herbar; im Jahre 1820 waren es schon 30.000 Bögen (GOMBOCZ 1936:410); er verkaufte es in Dres­den bevor seinem Tode. Doch aus seinen Duplikaten befinden sich im Herbarium Kitai belia­num nahezu 500 Arten, ausserdem sandte er zahlreiche Pflanzen dem Naturalienkabinett des ungarischen Landesmuseums. Diese Etiketten wurden hier mit rote Signatur versehen: "hb. Rochl. " (Tafel X. 1). Dem Universitätsherbar sandte ROCHEL aus Rovnye (= Lednické Rovne), wo er ab 1805 ungefähr zehn Jahre lang lebte, laut dem Katalog mehr als 1100 Arten; ". . . co­mitatu trentsiniensi vivens, misit ab anno 1811 usque 1815 fascicules perplures partim plan­tarum indigenarum, partim exoticarum, in hortulo suo botanico cultarum, de qua collectione D. Professor SCHUSTER 1815 indicem conscripsit" (HABERLE 1830:58). ROCHEL gab auch in Rovnye eine Exsikkaten-Sammlung aus, die aus 4 Centurien bestand (GOMBOCZ 1936:406­407) und mit handgeschriebenen blauen Etiketten versehen war. Von seinen beiden Banater Reisen (1815, 1835) und aus der Zeit seiner Tätigkeit im Pester Botanischen Garten sind zahlreiche Pflanzen da, undzwar mit Etiketten von verschiedenen Farben und Formen, oft namenlos eingereiht. Bei gewissen Duplikaten pflegte er den folgenden "Abkürzungsblokk" zu schreiben: "Rochlitban" , diese begleiten Pflanzen von "iter banaticum" stammend. Unter den Rochel-Duplikaten befinden sich viele Typenexemplare; das Material hat einen bedeutenden Wertzuwachs errungen. Der Museolog und Professor JÓZSEF SADLER (1791- 1849) hat den informativen, tech­nischen (ja sogar ästhetischen) Niveau seiner Sammlung auf eine hohe Stufe erhoben, die sei­ne Vorfahren nicht erreichten. Sein mehr aus 30.000 Nummern zählendes Herbar ist weitge­hend einheitlich und mit typographischen Elementen umrahmten, leicht hervorstechenden Eti­ketten versehen, die den gedruckten Titel besassen: "Herb. Dris Josephi Sadler"; die einzel­nen Angaben trug er auch eigenhändig auf (Tafel XI. 1-3). Mehr, als 100 Zeitgenossen sind mit ihren Pflanzen in Herbarium Sadlerianum vertreten. In vielen Fällen sind ihre Zetteln mit autographer Schrift aufbewahrt und mit SADLERs eigenen Etiketten beide aufgeklebt. SADLER war in Ungarn der erste Herausgeber von wertvollen Exsikkatensammlungen mit gedruckten Etiketten. Er wusste damit auch eine kulturelle Tätigkeit auszuüben mit besonde­rer Rücksicht auf die ungarischen Fachausdrücke auf dem Gebiet der Pflanzenkunde. Als Vorsteher des Botanischen Gartens - im Gegensatz zu seinen Vorfahren - gab er jedoch kei­nen Index mehr aus. Doch die vielen Pflanzen in seinem Herbar aus dem Botanischen Garten können uns Begriff geben über dem ehemaligen Zustand des Gartens seiner Zeit. In seinen ausländischen Verbindungen orientierte sich SADLER besonders nach Regensburg. In dieser Stadt lebte und übte seine vielseitige Tätigkeit der berühmte deutsche Bota­niker DAVID HEINRICH HOPPE (1760-1846) aus. Er begründete im Jahre 1790 die Regens­burgische Botanische Gesellschaft ( Soc. Bot. Ratisbonensis ). Diese hatte auch 33 ungarische (oder in Ungarn tätige) Mitglieder; der erste war PÁL KITAIBEL, Mitglied ab 1801, der letzte ÁRPÁD DEGEN (1866-1934), der im Jahre 1918 aufgenommen wurde (ILG 1984: 317­348). HOPPE sammelte mehr als sechs Jahrzehnte hindurch Pflanzen; und wie wir in derGe­schichte der Gesellschaft lesen können, ". . . verfügte jeder (HOPPE und seine beiden Gefähr­ten) am Tag der Gründung über ein eigenes 'Herbarium vivum' -, nicht nur, weil sie alle Apotheker waren, sondern auch eingedenk LLNNÉ's Feststellung: 'Herbarium oraestat omni icone, necessarium omni Botanico' . " (ebendort 1984:86). Leider sind aber von HOPPE's Pflanzen nur wenige bis heute verblieben. Ein grosser Teil davon ist in Budapest aufbewahrt,

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