Zs. P. Komáromy szerk.: Studia Botanica Hungarica 15. 1981 (Budapest, 1981)
Hajdu, Lajos; Orbán, Sándor: Über die grüne Pflanzenwelt der Baradla-Höhle bei Aggtelek (Ungarn)
die dazu nötige finanzielle Unterstützung erlangt werden, doch 1st dies bei Umweltschutzfragen des öfteren der Fall. Mit der Zeit steigert sich nämlich zunehmend die Vermehrungsrate und die Invasion verbreitert sich explosionsartig, in einigen Jahren werden alle günstigen Stellen bewachsen Für diese letzte tragische Periode ist das Ansiedeln und das Vermehren der höheren Kryptogamen (Moosen, Farne) charakteristisch. 3.2. Die ökologischen Verhältnisse der höheren Kryptogamen in der Lampenflora Das Bild der Lampenflora wird durch drei wichtige ökologische Faktoren (Temperatur, Feuchtigkeit, Licht) geformt. Obwohl die Temperatur in der Höhle sehr konstant ist, kann man in Lampennähe eine bedeutende Erwärmung und gleichzeitig eine niedere Luftfeuchtigkeit wahrnehmen. Der zweitwichtigste Faktor ist für die Höhlenpflanzen eine ausreichende Wassermenge. Einen Beweis dafür liefern unsere Ergebnisse, nur bei 20 der von uns untersuchten über hundert Ganglampen eine Lampenflora existierte, und zwar bei solchen Lampen, deren Umgebung von sickerndem Wasser ständig befeuchtet ist. Als allerwichtigster, sozusagen als Kausal-Faktor bei der Ausbildung der Lampenflora ist das Licht zu betrachten. In Tabelle 1 wurden die einzelnen Arten nach abfallenden Lichtgenuss geordnet. In der Baradla leben die Moose in einem Lichtintervall von 10 bis 1000 lux. Die lichtreichen Stellen (180-1000 lux) beherrschen im allgemeinen die Xerophyten Arten. Die an der Erdoberfläche in schattigen Biotopen lebenden mesophyten Arten erscheinen schon bei einer Lichtmenge von 10 lux und sind auch bei 540 lux zu finden. Plagiothecium cavifollum, diese in Engpässen oft vorzufindende Art, lebt in der Höhle bei 10-20 lux. DOBAT (1966) zieht die Lichtgrenze der Moese zwischen 250-140 lux, bzw. Im Falle von Fissidens bryoides zwischen 90-80 lux. Unsere Messungen unterstützen im Grunde genommen diese Grenzwerte, jedoch haben wir bei bedeutend geringeren Lichtmengen (10-20, 40, 100 lux) Moose finden können. Es ist bemerkenswert wie lange Moose ohne Licht auskommen können (RAJCZY 1978). Tabelle 1. Lichtgenuss der einzelnen Moosarten in dem Aggtelek-Teil der Baradla-Höhle Moosarten Lichtgenuss lux Moosarten 10-20 40 100 180 250 350 470 540 600 1000 Ceratodon purpureus Trichostonum brachyodontium Dydimodon rigidulus var. glaueus Eurhynchium swartzii Bryum ruderale Amblystegium juratzkanum Cratoneuron filicinum Fissidens taxifolius Barbula unguiculata Bryum capillare Amblystegium serpens Plagiothecium denticulatum Plagiothecium cavlfolium + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + In der Tabelle 2 ist die Entfernung der gefundenen Moose von den Lampen vorgezeigt. Die meisten Arten leben 10-20 cm von den Glühbirnen entfernt, die Zahl der Arten verringert sich schnell, und bei 50 cm lebt nur noch eine Art. In der Umgebung der grossen Scheinwerfer sind Moose selten zu finden, wenn doch, so leben diese in 1-1, 5 m Entfernung. Der 10-20 cm weite Abstand von den Ganglampen ist für die Moose kritisch, da hier unter gewissen Umständen sehr niedrige Lichtintensität herrschen kann, wiederum bei anderen Lampen lâsst sich in selber Entfernung beträchtliche Lichtintensität messen. Diese Unterschiede sind hauptsächlich auf die unter-