Zs. P. Komáromy szerk.: Studia Botanica Hungarica 14. 1980 (Budapest, 1980)

Telek, I.: Algen Untersuchungen auf unterschiedlichen Böden im "natürlichen" Ökosystem und in Landwirtschaftlichen Kulturen

In dieser Probenkollektion kam Chlorococcum humicolum nur als Aplanospore vor. Als eine Besonderheit zählt die Scenedesmus bipunctatus , die nur in einer Sommerprobe enthalten war. Von den divisio Cyanophyta vermehrten sich auffallend die Nostoc­Arten in den Sommerproben Neben Nostoc commune, N. microscopicum und N. muscorum tauchte auch die winzige Kolonien bildende N. paludosum auf. In vier von zehn Proben kamen sie zum Vorschein, im Verhältnis zu den anderen Blaualgen in bedeutenden Mengen. Phormidium lividum und Ph. foveolarum befand sich in 7, die Cylindrospermum licheniforme in 4 Proben. 3. Die Algenanalyse der Ürömer Ackerfelder In den Herbstproben der beiden Ürömer Ackergebiete war die Zahl der Arten und Einzelorga­nismen etwas geringer, als in Pomáz. (Die Häufigkeit: Üröm in 63-65, Pomäz in 77 Proben.) Hier wurde der Boden vor der Saat ' nicht gedüngt, der Nährstoffgehalt war geringer und der Wasserhaushalt des Gebietes war auch nicht zufriedenstellend. Die Zahl und das Verhältnis der vor­kommenden Arten erinnerten an die Pomázer Proben, doch nur hier kam in der Herbstprobe Hor­motila mucigena vor. Zum Frühjahr hin wuchs die Zahl der Arten und Individuen sprunghaft an. Die Häufigkeit der unterschiedlichen Arten war hier am grössten, 133, gegenüber dem Pomá­zer Ackerfeld, wo der Häufigkeit 101 war. Die kleine, zwischen Obstgärten liegende bergige Acker­fläche bearbeitete die Produktionsgenossenschaft nicht. Die Frühjahrskunstdüngung und die chemika­lische Unkrautbekämpfung ebenfalls entfielt. In der am Anfang Juni genommenen Probe (chemikali­sche Kontrolle) war die Zahl der Arten etwas geringer, doch die Zahl der Individuen veränderte sich nicht. Während ich in den Kulturen in den Petrischalen, die ich von den chemikalisch behan­delten Ackerflächen sammelte, mit der Lupe nur schwer einzelne, kleine grüne Fleckchen ent­decken konnte, so konnte ich schon mit blossem Auge In den chemikalisch unbehandelten Kulturen die stark gallertigen dunkelgrünen Cyanophyta-, die frischgrünen Chlorophyta- und die ins Gelb nei­genden Chrysophytakolonlen auseinanderhalten. Die Häufigkeit der Arten war 69 Probe. Bis zum Sommer war die Zahl der Arten und der Individuen beträchtlich gesunken. Der Häu­figkeit war hier am kleinsten, 26 Probe. Das ist kein Wunder, denn hier die Bodenverhältnisse am ungünstigsten sind und der Wasserhaushalt des kalksteinigen Hanges ist auch nicht vorteilhaft. Der andere Vertreter der Ürömer Ackerfläche zeigte ab Frühjahr einen grossen Unterschied gegenüber der kleinen, bergigen Ackerfläche. Hier wurde nämlich die schlecht aufgegangene Winter­saat ausgepflügt und nach einer gründlichen Bodenbearbeitung und chemikalischen Behandlung zwi­schen dem 5. und 15. Mai Kernhirse ausgesät. Vor der Saat brachte man pro Hektar die folgenden Unkrautbekämpfungsmittel in den Boden: 8 kg Sazecid 65 vp (65% Propachlor-N-isopropyl-2-azetanilid), 6 1 Buvinol S 370 (17% Aktinit PK, 2, 5% Chlorinol). Die Zusammensetzung des Aktinit PK: 2-Chlor-isopropylamino-6-äthylamino-s-triasin. Der grosse Chlorgehalt der Chemikalien hat die Algenflora ausserordentlich gelichtet. Der Häufigkeitsindex ist nicht mehr als 11. In nur 4 Proben blieben lebende Exemplare. In 2 Proben fand ich je eine, mit dicker Gallerte umgebene, abgerundete Chlamydomonas . in 3 Proben lebende Hantzschia amphyoxis . ebenfalls in 3 Proben stark eingetrocknete Vischeria stellata , in 1 Probe Navicula sp. . In der mit der Nummer 5 versehenen Kultur, die von einem stark sonnigen Platz stammt, blieben auch Chlorhormidlum flaccidum und ein kurzer Faden der Phormidium foveolarum vorhanden» was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass sich die Chemikalien durch den Einfluss der Wärme schneller zersetzen. Bis zum Sommer hat das Regenwasser die Chemikalien eingewaschen und verdünnt, so dass sich die Zahl der Arten und Individuen etwas erhöht hat, doch der Häufigkeitsindex wuchs nur auf 35. In erster Linie konnten sich die Grün- und Gelbalgen vermehren. In den Kulturen kam Chlamy­ domonas sp. im palmellaren Stadium vor, Chlorococcum humicolum als Aplanospore, die kurzfä­digen, mit vielen Vakuolen und Öl gefüllten Zellen von Chlorhormidlum flaccidum und Chi, nitens waren ebenfalls vertreten. Die Vischeria stellata wies stark ausgeprägte Sternformen auf, Navicula und Hantzschia amphyoxis hatten sich wieder vermehrt. Von den Blaualgen konnte ich nur die kurzen Fä'den Phormidium lividum und Ph. foveolarum entdecken, doch diese nur in einer einzigen Kultur.

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