Zs. P. Komáromy szerk.: Studia Botanica Hungarica 14. 1980 (Budapest, 1980)

Hajdu, Lajos: Baradlaia speluncaecola Palik ist keine Alge

STUDIA BOTANICA HUNGARICA (Antea: Fragmenta Botanica) XIV. 1980 p. 29-32 Baradlaia speluncaecola Palik ist keine Alge Von L. HAJDÚ (Eingegangen am 20. November, 1979) Abstract: /Baradlaia speluncaecola Pallk is not an alga/: A study of scraped material from type locality (lava stream lime tuff damm formation, Baradla Cave, Hungary) doubtless showed that this "alga" is a lublinit crystal. The genus and species should be deleted from the blue-green algae. Diese Blaualge wurde von Palik (1960) beschrieben. Sie wird als typisch endemischer Höhlen­bewohner (troglobiont), von mehreren Autoren erwähnt: Palik fl.964), Dudich (1965), Gruia (1976), Draganov (1977), jedoch - meines Wissens - wurde sie, nur von Palik (1966) wiedergefunden. Im Bourrelly' s Buch (1970) ist diese Alge als vollwertige Art anerkannt. Wâhrend der algologischen Untersuchungen in der Baradla Höhle wurde diese Alge fast in al­len Proben der Lampenflora reichlich angetroffen und anschliessend eingehend studiert. Die Fäden schienen stark kalkinkrustiert zu sein, deshalb wurden sie mit dünner Salzsaure behandelt. Dabei wurden die vermuteten Algenfäden vollkommen aufgelöst, letzten Endes blieben nur Gasblasen und Sandkörner anstelle des algenähnlichen Gebildes zurück. Dieses Gebilde das hier beobachtet wurde ist zweifelsohne keine Alge, sondern ein anorganisches Kristall. Es ergibt sich nun die Frage, ob es sich wirklich um die Paliksche Baradlaia handelt. Typusmaterial von Palik ist leider nicht auf­bewahrt worden. Die Proben von der Typuslokalität ("Lavafluss" Kalktuffdamm, Baradla Höhle, Un­garn) enthalten jedoch reichlich jene Morphotypen die von Palik an den Typusabbildungen darge­stellt waren. Eine einzige Abbildung wurde als Typusabbildung von Palik nicht hervorgehoben. Da diese Abbildungen in einer schwer zugänglichen Zeitschrift veröffentlich wurden, werden sie hier im Interesse des klaren Vergleiches zur Schau gestellt. Die Formen, die in dem gesammelten Material gesehen wurden, stimmen vollkommen mit den Ikonotypen überein. Um jeden Zweifel vorzubeugen werden anstatt Zeichnungen hier Fotoauf­nahmen gegeben. Es muss bemerkt werden, dass diese winzigen Kristalle in wässriger Lösung sehr schlecht fotografiert werden können. Unser Foto 1. entspricht der Abb. 13. von Palik, die "septae" sind mit Pfeilen vermerkt. Auf dem Foto 2. kann man "die Heterocyste" sehen (bei Palik Abb. 15, 32, 33). 1h der originellen Artbeschreibung erwähnt Palik so wichtige Eigenschaften nicht, wie die polaren keilförmigen Einstülpungen, die eigentlich unbedingt vorhanden sein müssten. um diese Organellen für eine Heterocyste halten zu können. Auf den Abbildungen kann man an den einfachen dickwandigen Kugeln auch keine Heterocyste erkennen. Weitere Übereinstimmungen: Foto 4. - Abb. 18, Foto 7. - Abb. 23. Auf dem Foto 8 sind kleine laterale Warzen zu sehen, die auf den Zeichnungen von Palik fast immer abgebildet sind. Verzweigte Kristalle (Foto 2, 3, 4, 5, 9) kommen auch oft vor. Anhand der angeführten Übereinstimmungen scheint mir zweifellos bewiesen zu sein, dass Palik ähnliche Kristalle als Baradlaia speluncaecola beschrieben hat. Was ist das für ein Kristall ? Der Fundort - Oberfläche von Tropfsteinen - lässt vermuten, dass es sich hier um eine Art Kal­zit handelt. Tatsächlich kann man in der Literatur Angaben über diese Kristallform finden. Balogh

Next

/
Thumbnails
Contents