Gertrude Enderle-Burcel, Dieter Stiefel, Alice Teichova (Hrsg.): Sonderband 9. „Zarte Bande” – Österreich und die europäischen planwirtschaftlichen Länder / „Delicate Relationships” – Austria and Europe’s Planned Economies (2006)
Dieter Stiefel: „Zarte Bande“ Österreich und die planwirtschaftlichen Länder
Zarte Bande“. Österreich und die planwirtschaftlichen Länder Jährliches Wachstum des BNP real pro Einwohner 1820-1870 1870-1913 1913-1950 1950-1973 1973-1992 Österreich 0,7 1,5 0,2 4,9 2,2 Deutschland 1,1 1,6 0,3 5,0 2,1 USA 1,3 1,8 1,6 2,4 1,4 Tschechoslowakei 0,6 1,4 1,4 3,1- 1,4 Ungarn n.a. 1,2 0,5 3,6 0,0 Polen n.a. n.a. n.a. 3,4-0,6 UdSSR 0,6 0,9 1,8 3,4- 1,4 Bulgarien n.a. n.a. 0,3 5,2- 1,4 Jugoslawien n.a. n.a. 1,0 4,4-0,5 Rumänien n.a. n.a. n.a. 4,8- 1,6 Quelle: M a d d i so n, Angus: Monitoring the World Economy 1820-1992. S. 62 Jährliches Wachstum des BNP pro Einwohner im Verhältnis zu den USA 1830-1913 1913-1950 1950-1992 Österreich-0,46- 1.40 1,71 Deutschland-0,19- 1,29 1,67 T schechoslowakei-0,55-0,21-0,34 Ungam n.a.- 1,14 0,02 Polen n.a n.a.-0,37 UdSSR- 0,78 0,15-0,74 Bulgarien n.a.- 1,32 0,21 Jugoslawien n.a.-0,49 0,26 Rumänien n.a. n.a. 0.09 Quelle: M add i son : Monitoring the World Economy, S. 25 Nimmt man 1988 als letztes Jahr der Planwirtschaft so zeigt sich, dass generell so nicht von einem wirtschaftlichen Misserfolg der Länder des „Ostblocks“ gesprochen werden kann. Alle hatten einen beachtlichen Industrialisierungsprozess bewältigt und ihr BNP vervielfacht, wobei der Schwerpunkt des Wachstums in der Zeit nach 1950 lag. Während die westlichen Industriestaaten nach 1988, wenn auch verlangsamt, weiter wuchsen, erlitten die Transformationsländer einen dramatischen Einbruch ihres Bruttonationalprodukts, den sie erst ab den 1990er Jahren wieder aufholen konnten. 19