Günter Dinhobl (Hrsg.): Sonderband 7. Eisenbahn/Kultur – Railway/Culture (2004)

Aufsätze - Günter Dinhobl: Prolog zu „Eisenbahn / Kultur“

Günter Dinhobl sperrig anmutende Titel „Eisenbahn/Kultur“ wurde gewählt, um einerseits auf die Be­ziehung zwischen den beiden Begriffen zu verweisen und andererseits um hervorzuhe­ben, dass Technologie als ein Teil von Kultur gesehen wird. Die Workshopreihe be­gleitete ein 2000 bis 2004 laufendes, von Univ. Prof. Dr. Gerhard Strohmeier ge­leitetes und vom österreichischen Forschungsförderungsfonds (FWF) unterstütztes Forschungsprojekt, in dem „eine Art Kulturgeschichte auf Schienen“ (Tageszei­tung „Der Standard“, 15.3.2003) geschrieben wurde: sowohl gedruckte als auch ungedruckte Quellen zum Eisenbahnwesen aus dem Kaisertum Österreich - wie sie beispielsweise im Österreichischen Staatsarchiv vorhanden, aber wissenschaft­lich erst wenig aufgearbeitet sind - wurden ,neu‘ gelesen, um den Beitrag der Technologie Eisenbahn zur Kultur aufzuarbeiten und kritisch zu reflektieren (In­formationen zum Forschungsprojekt „Das allgemeine Bedürfnis nach schnellen Communicationen“ (Ghega, 1844). Über die Konstruktionen von „Kultur am Bei­spiel österreichischer Eisenbahningenieure 1822-1857“ vgl. URL: http://www.iff.ac.at/kwa/projekte_eisenbahn_kultur.php , 2.2.2004). Für die Workshopreihe „Eisenbahn/Kultur“ wurden Referentlnnen eingeladen - ihren jeweiligen Forschungsthemen entsprechend -, neben den technikhistorischen insbeson­dere die kulturhistorischen Aspekte des Systems Eisenbahn herauszuarbeiten und im Rahmen der Workshops vorzustellen. Vorrangiges Ziel war, eine möglichst breite Pa­lette von kulturwissenschaftlichen Zugangsweisen und Methoden zu präsentieren und zu diskutieren. In welchem wechselseitigen Verhältnis stehen Eisenbahn und Kultur zueinander? Wie können Eisenbahn und Kultur gemeinsam gedacht werden? Warum ist gerade eine kulturwissenschaftliche Zugangsweise zur Transporttechnologie Eisenbahn von Inte­resse? Welche Erkenntnisse sind zu erwarten? Der vorliegende Sammelband dokumentiert nahezu alle Beiträge der Workshopreihe und gibt gewissermaßen einen ersten qualitativen Überblick über das äußerst breite Spektrum dieses Themas. So bildet diese Publikation eine Momentaufnahme eines Lernprozesses und möchte zu weiteren Forschungen anregen - und zwar jenseits eines positivistischen Technikverständnisses oder einer nostalgisch-verklärten Geschichts­auffassung, aber auch jenseits von fortschrittsoptimistischen oder kulturpessimistischen Ansätzen. Die Beiträge in diesem Band sind auf vier Kapitel aufgeteilt: 12

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