Georg Lehner, Monika Lehner (Hrsg.): Sonderband 6. Österreich-Ungarn und der „Boxeraufstand” in China (2002)

Österreich-Ungarns Maritim-Militärische Präsenz in China: Vom Entsatz der Gesandtschaften bis Ende Januar 1901

Eisenbahndamm und sah wie das Detachement Schusterschitz gegen das erste Fort vorging.14*7 Unsere Haupttruppe ist nur noch ein paar hundert Meter vor uns. Aber meine Leute können das Tempo nicht mehr halten. Wir sind fünf Stunden im Schnellschritt unterwegs, ohne Frühstück, und das Laufen in Schlamm und Wasser hat ihnen den Rest gegeben.14 8 Trapp eilte voraus, um von seiner Ankunft Meldung zu machen: „Mein Detachement langte ungefähr 15 Minuten nach mir im Fort ein.“1489 Um 9.10 Uhr hatten die Deutschen und das Detachement Schusterschitz Befehl erhalten, das Gepäck abzulegen und gegen Fort Nr. I vorzurücken. Die von Schusterschitz geführte Abteilung und auch die deutschen Truppen sprangen vom aufgedämmten Weg in ein überschwemmtes Feld. Bis zu den Flüften im Wasser watend erreichte das Detachement Schusterschitz bald die Spitze des deutschen Kontingentes. Gerade als Seekadett Trapp eintraf, stieß der vorderste deutsche Zug auf Tretminen. Die letzten 200 Meter bis zum Fort I wurden von Deutschen und Österreicher-Ungarn in raschem Tempo zurückgelegt.1490 Die k. u. k. Flagge wurde von LSL Schusterschitz und den Matrosen Ursic und Rukavina nur wenige Sekunden nach der deutschen auf dem Flaupttor von Fort No. 1 gehisst.1491 Den Stab hatten die Österreicher bereits vor den Deutschen aufgepflanzt, doch die Schnur, mit der das Flaggentuch zusammengebunden war, konnte erst einige Momente später gelöst werden.1492 Laut Montecuccoli verdienten die Marschleistungen des k. u. k. Detachements „zweifellos eine lobenswerte Erwähnung“, LSL Schusterschitz habe das ihm unterstellte Detachement „gut geführt und eine bemerkenswerte Initiative an den Tag gelegt.“1493 Montecuccoli hatte am Morgen des 20. September eine von LSF Georg Demeter geführte Abteilung von zwei Seekadetten und 50 Mann zur Verstärkung bzw. Ablösung der am Lande operierenden Truppen ausschiffen lassen, die schließlich um ein Uhr nachmittags von Tanggu nach Beitang abmarschierte. Montecuccoli selbst wollte „von der ganzen Sache“ genau informiert sein, ging um 11.45 Uhr vom Flaggenschiff und kam um zwei Uhr nachmittags am Bahnhof von Tanggu an. Österreich-Ungarns maritim-militärische Präsenz in China... KA, MS/OK 1900-X1-2/7, Nr. 2 742, ECiO an RKM/MS, Res. No. 217/m, Taku-Rhede, 1.10.1900. Beilage 4: K. u. k. Detachement-Commando Taku-Südfort an ECiO, Res. No. 2/m, Taku-Südfort, 27.9.1900. Trapp (1936), VI, S. 4 KA, MS/OK 1900-XI-2/7, Nr. 2 742, ECiO an RKM/MS, Res. No. 217/m, Taku-Rhede, 1.10.1900. Beilage 4: K. u. k. Detachement-Commando Taku-Südfort an ECiO, Res. No. 2/m, Taku-Südfort, 27.9.1900. Vgl. dazu Winterhaider (1902), S. 475 f. WAP, Nr. 265 vom 19.11.1900, S. 1.-Winterhaider (1902), S. 476. So nach einem Artikel der „Peking & Tientsin Times“ vom 6.10.1900. Beilage 5 zu KA, MS/OK 1900-XI-2/7, Nr. 2 851, ECiO an RKM/MS, Res. No. 249 M, Taku-Rhede, 16.10.1900. KA, MS/OK 1900-X-14/5, Nr. 2 670, ECiO an RKM/MS, Res No. 165/m ad, Taku-Rhede, 26.9.1900. 409

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