Sonderband 2. International Council on Archives. Dritte Europäische Archivkonferenz, Wien 11. bis 15. Mai 1993. Tagungsprotokolle (1996)

Opening Session / Séance d’ouverture

Opening Session - Séance d’Ouverture tronische Datenverarbeitung, deren Handhabung und Vermittlung sowie zusammen­fassend neue Quellen für eine neue Geschichtsdarstellung Europas. Das Österreichische Staatsarchiv ist besonders stolz darauf, mit dieser Konferenz zur Integration der Archive in ein gemeinsames Europa beitragen zu können. Als Österreicher bin ich aber auch stolz darauf, daß diese eigentlich auf europäische Probleme zugeschnittene Konferenz in Wien stattfinden kann. In Wien ist die große wissenschaftliche Tradition des Österreichischen Staatsarchivs entstanden und be­heimatet, Wien ist aber auch nach wie vor der eigentliche europäische Kontaktmit­telpunkt zu unseren ost- und südosteuropäischen Kollegen. Heute, meine Damen und Herren, heute da wir einen atemberaubenden gesell­schaftlichen Umbruch in Europa erleben, ist der Erfahrungsaustausch, die gegensei­tige Hilfe auf den verschiedensten Gebieten der Archivzusammenarbeit wichtiger denn je. Es ist meine feste Überzeugung, daß auf Tagungen wie dieser jeder von jedem lernen kann, das heißt - wenn Sie die Formulierung gestatten - die alten Ge­sellschaften im Westen von den neuen Gesellschaftsformen im Osten, ebenso wie umgekehrt. Diese Hilfe muß ja nicht immer nur finanzieller Natur sein. Es würde uns als Organisatoren dieser Veranstaltung besonders freuen, wenn diese Konferenz, zu der Schlußformulierung käme, dem Internationalen Archivrat die Empfehlung abzugeben, den europäischen Problemen in Zukunft ein verstärktes Interesse oder eine verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken. Wie immer diese Form aussehen mag, ist meiner Meinung nach zweitrangig. Es entscheidet nicht der Name, sondern das Wollen und die Zielsetzung unserer europäischen Probleme, die in den nächsten Jahrzehnten noch viel stärker in Erscheinung treten werden. Wie Sie wissen, werden Archivprobleme durch die furchtbaren Ereignisse auf dem Balkan aktuell werden, die wir heute nur erahnen können. Sie alle wissen, daß in den osteuropäischen Ländern Archivquellen zutage getreten sind, die nicht nur die Forschung, sondern auch uns Archivare stark herausfordern, und wo wir Hilfe­stellungen zu leisten haben werden, die wir zur Zeit noch nicht leisten können. Des­halb meine Bitte an die leitenden Gremien des Internationalen Archivrats, diese Gedanken einer konkreten Überlegung zu unterwerfen und in irgendeiner Form dieses europäische Anliegen zu verankern. Gestatten Sie mir abschließend, meine Damen und Herren, allen jenen danken, die mitgeholfen haben, daß diese Konferenz Zustandekommen konnte. Ich danke den Organisatoren und meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Generaldirekti­on und in der Archivabteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv, die eigentlich die Hauptarbeit für diese Konferenz geleistet hat. Vom internationalen Planungsstab war es insbesondere der Generalsekretär des ICA, Charles Kecskeméti, unter dessen erfahrener Leitung seit Jänner 1991 ein Gremium mit Damen und Herren aus den USA, aus Frankreich, Luxemburg, der Schweiz, Ungarn und natürlich auch aus Österreich diese Konferenz geplant und vorbereitet hat. Es waren aber auch die Da­men und Herren meines Büros, die mit unsäglicher Geduld Briefe geschrieben, Tele­fonate geführt und die - so unentbehrlich für moderne Kommunikation - nicht im­mer ganz reibungslos funktionierenden Telefaxapparate bedient haben. Hier darf ich 2

Next

/
Thumbnails
Contents