L. Juhász Ilona: A harmincnégyes kőnél… Haláljelek és halálhelyek az utak mentén (Somorja-Komárom, 2013)

12. Földrajzi mutató

Beim Kilometer 34... Totengedenken und Todesstellen-Denkmäler am Straßenrand (Zusammenfassung) Die Tradition, die Stellen tödlicher Verkehrsunfálle mit einem Zeichen zu markie­ren, wird heute im Allgemeinen als ein gegenwärtiger, neu entstandener Brauch betrachtet. Tatsächlich haben sich diese Denkmale in den letzten Jahrzehnten stark verbreitet, sie haben aber eine lange Vorgeschichte. Die Markierung der Stel­le eines Todesfalls ist ein alter Brauch, dessen Ursprung wir freilich nicht genau bestimmen können. Bereits vor dem Erscheinen der Kraftfahrzeuge sind viele töd­liche Unfälle mit Pferden (oder mit Pferde- und anderen Fuhrwerken) geschehen, zu deren Gedenken man damals ebenfalls ein Zeichen gesetzt hat. Die Erinnerung an zertrampelte oder mit einem Fahrzeug verunglückte Menschen - aber auch an andere traurige Geschichten, wie z. B. Mordfälle - wird in zahlreichen Objek­ten festgehalten (meist in der Form eines Kreuzes oder eines anderen steinernen Objektes. Nach Walter Hartinger kann man die „Marterl“, diese im deutschen Sprachgebiet weit verbreiteten, für Unfallopfer gestiftete Objekte, als eindeutige Vorläufer der heutigen Totengedenken betrachten - eine These, der wir voll zu­stimmen können. Nach dem Erscheinen der Kraftfahrzeuge haben vor allem vermögendere Per­sonen solche Mahnmale errichtet, meist in Form einer Kapelle oder eines steiner­nen Kreuzes. In einem Artikel, der im Januar 1936 in dem Wochenblatt Sajó-Vidék publiziert wurde, erfahren wir zum Beispiel, dass nach dem tödlichen Autounfall der belgischen Königin Astrid eine Kapelle am Ort der Tragödie erbaut wurde. Analog zur Verbreitung der Kraftfahrzeuge ist auch die Anzahl der Unglücksfälle gestiegen - daraus resultiert, dass die Todesstelle-Denkmale entlang der Verkehrs­wege heute viel zahlreicher geworden sind. Man kann den verschiedensten For­men und Kombinationen dieser Objekte begegnen: beginnend mit den Kränzen und Blumen, die an Bäumen, Säulen, Geländern oder Zäunen befestigt werden, bis zu dauerhafteren Zeichnen aus Holz, Metall, Stein bzw. Marmor. Nach Konrad Köstlin wird mit der Verbreitung dieser neuartigen Zeichen eine dritte Sakralisierungsphase des öffentlichen Raumes vollzogen. Christine Aka in­terpretiert das Phänomen als Element einer „Patchwork-Religion”, da der Kult, der diesen Zeichen zugrunde liegt, aber auch der Ritus der Stiftung, in vielerlei Hinsicht von den tradierten Bräuchen und Ritualen der sakralen Kleindenkmäler im engeren Sinne abweicht. So wird z. B. das Kreuz, das mittlerweile als ein all­gemeines Todessymbol fungiert, keineswegs nur von christlichen bzw. gläubigen Personen verwendet. Thema des vorliegenden Bandes sind die modernen Todeszeichen. Die Prob­lematik wird dabei in ihrem ganzen Umfang bearbeitet, auch der historische Hintergrund wird berücksichtigt, damit ein Ausblick über die weltweite Ver­breitung dieses Phänomens möglich wird. Man sollte allerdings streng zwischen

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