L. Juhász Ilona: Rítusok, jelek, szimbólumok. Tanulmányok az összehasonlító folklorisztika köréből - Notitia Historico-Ethnologica 5. (Somorja-Komárom, 2011)

Kilenc kereszt. Egy szakráli kisemlék-együttes nyomában a világhálón. Új perspektívák a néprajzkutatásban

104 Kilenc kereszt (Devét krizű) Objekt befindet sich unweit von dem Bundesweg 602, der Prag und Bratislava verbindet, in der Nähe von Brünn (Brno), im Katastralgebiet der Gemeinde Lesni Hluboká, und besteht aus acht klei­nen sowie einem größeren Holzkreuz. Die Sage, die sich an diese Stätte knüpft, erzählt über eine Liebesgeschichte mit tragischem Verlauf - über eine Hochzeit, die mit einer Mordtat endete. Ein eifersüchtiger Geliebter ermordete mit der Hilfe eines Komplizen den Bräutigam sowie fünf weite­re Personen, tötete aber versehentlich auch die Braut, die nach seinen Plänen hätte verschont blei­ben müssen. Der Geliebte erschoss darauf seinen Helfer und beging schließlich Selbstmord. Der Sage nach sollen alle Ermordeten an diesem Ort begraben sein, jedem Leichnam wurde ein eige­nes Kreuz gestiftet. Die Braut soll in der Mitte liegen, über ihrer Ruhestätte befindet sich das größ­te Kreuz. Es sind mehrere Varianten der Sage bekannt, die neueren sind vor allem deswegen bemer­kenswert, weil sie überwiegend von den Verkehrsunfällen inspiriert sind, die auf dieser Strecke deutlich den landesweiten Durchschnitt überragen. 1982 wurde die Autobahn Dl übergeben, die ähnlich wie der parallel laufende alte Bundesweg 602 eine direkte Verbindung zwischen Prag und Bratislava herstellt. Daraufhin entstanden auf beiden Seiten der neu errichteten Strecke Raststationen, beide haben den Namen Neun Kreuze erhalten. Bis zur Fertigstellung der Autobahntrasse existierte ein kleineres Lokal in der unmittelbaren Nähe der Kreuze, dieses trug den gleichen Namen. An der Wand beider jetziger Gaststätten, an gut sichtbarem Platz, findet man je ein Bild, das die tragische Geschichte widergibt. Die gleiche Darstellung ist in der Vorhalle bei­der Gaststätten zu finden, gleich daneben ist auch die Sage zu lesen, so dass die einkehrenden Reisegäste die ganze Geschichte kennenlernen können. Direkt vor Ort, bei den Kreuzen ist eine Glasvitrine aufgestellt, in der die Sage in tschechischer, englischer und deutscher Fassung zu lesen ist. Auf der Webseite der Gemeinde Lesní Hluboká sind gleich mehrere Versionen der Geschichte aufgeführt. Die Studie ermittelt unter anderen, auf welche Weise eine lokale Glaubensfigur der Gemeinde Mont Plesant aus dem us-amerikanischen Bundesstaat Virginia, der sog. „Mothman" („Mottemann”), in eine Variante der Sage über die Neun Kreuze einfließen konnte. Das Motiv der Kreuze erscheint außerdem auch in anderen Formen. Man begegnet ihm etwa im Wappen der Gemeinde Lesní Hluboká, ebenfalls ist es auf dem Logo des Hotels Annahof sichtbar (in einer stili­sierten Form) - dieses Hotel ist durch Umbau und Erweiterung am Ort der früheren Gaststätte Neun Kreuze entstanden. Die Brünner Band Mëzitim hat zudem ein Lied über das Geschehen geschrieben, in dem alle wichtigen Motive der Sage erscheinen.

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