Simon Attila: Egy rövid esztendő krónikája. A szlovákiai magyarok 1938-ban - Nostra Tempora 18. (Somorja, 2010)

Helynévmutató

Zusammenfassung Chronik eines kurzen Jahres Die Ungarn in der Slowakei im Jahre 1938 Das Jahr 1938 hat sich nicht nur für mitteleuropäische Verhältnisse, sondern auch in einem gesamteuropäischen Kontext als ein historischer Meilenstein erwiesen. Es ist das letzte Friedensjahr der Zwischenkriegszeit gewesen, dessen Ereignisse bereits die Geschehen des nähernden Zweiten Weltkrieges vorahnen ließen. Aus einer mitteleuropäischen Perspektive waren die zwei Schlüsselmomente des Jahres 1938 zweifelsohne der Anschluss und das Münchner Abkommen. Im Gegensatz zu den bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten, die die Problematik der tsche­choslowakischen Krise im Jahre 1938 vorzüglich auf die Fragen der sudetendeutschen oder slo­wakischen Probleme eingeschränkt hatten, möchte die vorliegende Studie die einschlägige Fachliteratur mit einem neuen Aspekt erweitern. Der Autor untersucht darin, welche Wirkungen die Geschehen des Jahres 1938 in der Tschechoslowakei auf die dort ansässigen Ungarn ausge­übt haben, und was für eine Haltung die betroffene ungarische Minderheit in jenen turbulenten Jahren eingenommen hat. All dies wird aber nicht aus der damaligen Geschichte der ersten Tschechoslowakischen Republik herausgegriffen und isoliert dargestellt, sondern gerade in deren Koordinaten eingebettet geschildert. Gleichzeitig wird eine Bilanz über die ersten zwan­zig Jahre (zwischen 1919 und 1938) der ungarischen Minderheit gezogen. Das erste Kapitel wird der Schilderung der Bevölkerungsverhältnissen, der wirtschaftlichen und gesellschaftli­chen Parameter, des kulturellen Lebens und der Bildungspolitik sowie der Geschichte des Alltagslebens gewidmet. Außerdem werden hier die charakteristischen Merkmale der in der Zwischenkriegszeit regierten tschechoslowakischen Kabinette und deren Politik bezüglich der Nationalitätenfrage skizziert. Gleichzeitig behandelt der Autor auch die wichtigsten Richtlinien des politischen Handelns der ungarischen Minderheit. Es entfaltet sich ein detailliertes Gesamtbild über die im Lande lebenden Ungarn, die zwangsläufig tschechoslowakische Staatsbürger geworden sind, die aber dank den demokratischen Verhältnissen der ersten Republik ein relativ vollwertiges öffentliches Leben führen durften. Die ungarische Minderheit durfte politische Parteien bilden, hatte ein reiches Kulturleben und vielfältige Pressetätigkeiten, und - von der Hochschulbildung abgesehen - hatten alle Ungarn das Recht auf Unterricht in ihrer Muttersprache gehabt. Es wir aber auch nicht verschwiegen, dass diese Gemeinschaft in vieler Hinsicht doch benachteiligt war, und die verschiedenen Maßnahmen der Prager Regierung im Sinne eines Nationalstaates betrachtete sie mit einer Aversion, die die Identifizierung der Ungarn mit den Ideen des tschechoslowakischen Staates nur verhindert hat. 1938 war das zwanzigste Jubiläumsjahr nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik, wegen der seit den Parlamentswahlen im Jahre 1935 andauernden permanenten Krise des Landes war aber von Feiern keine Rede. Die Ursachen der Krise verzweigten sich in viele Richtungen: das spürbare Erstarken Deutschlands, das im Abbau des Friedenssystems von Versailles stark interessiert war, genauso wie die ungelösten Probleme der sudetendeutschen

Next

/
Thumbnails
Contents