Viga Gyula (szerk.): Nagytárkány. I. Tanulmányok a község településtörténetéhez és néprajzához - Lokális és regionális monográfiák 5. (Somorja-Komárom, 2006)
Bona Bernadett - Páll István: Nagytárkány népi építkezése
Stein leicht anschaffbar war; Stein schützte Lehmwände vor Naßwerden. Um das Verhältnis von Nagytárkány und der Umgebung vergleichen zu können, präsentieren wir ähnliche Angaben aus anderen umliegenden Dörfern. 1910 war die Situation etwas anders: Schilfrohrdach wurde ziemlich schnell durch Blech-, Ziegel- bzw. Schieferdach ersetzt (nur noch 43% der Häuser mit Schilfrohr gedeckt); ein Dorfbild begann sich herauszubilden, das gegenwärtig für die Siedlung charakteristisch ist. Der heutige Zustand wird anhand örtlicher Forschungen untersucht. Folgendes lässt sich festzustellen: Räume für Mensch und Tier waren früher auf dem Grund nicht so eindeutig voneinander getrennt wie heute. Hinter dem Wohngebäude sind die Tiere untergebracht bzw. dort stehen die Wirtschaftsgebäude. Gegenüber dem Wohnhaus befindet sich der Brunnen, dahinter eine Sommerküche. Jedes Gebäude - nicht sehr alt, aus Baumaterial gebaut, charakteristisch für den Anfang des 20. Jhs - erinnert an die Vergangenheit, von Zigeunern oder den zukünftigen Besitzern aus Lehmziegeln gebaut. Die Wände stehen aber auf einer dicken Steingrundlage von etwa 40-50 cm; Stein stammt aus der Steingrube in Szentes. Für den Dachsparren ist Schopfdach charakteristisch; es gibt nur eine einzige Ausnahme: Streichsatteldach. Diese Ausnahme ermöglichte, den Giebel reicher zu zieren: zwischen den Luftlöchern der Diele wurde eine Wandnische errichtet, der Giebel eingerahmt bzw. klassizistische Malterkanten herausgebildet. Auch heute noch gebräuchliches Deckmaterial sind Schiefer, Ziegelstein, seltenerBlech; diese können bei einem Wohngebäude auch gemischt Vorkommen: entweder der hintere oder der vordere Teil des Gebäudes wurde mit anderem Material gedeckt. Die Einteilung - Zimmer - Küche - Diele wurde auch verändert: es entstand die Einteilung Zimmer - Küche - Zimmer, dazu konnte man eventuell noch ein Zimmer, eine Diele oder einen Stall zubauen. Schornstein in der Küche des Wohnhauses, darunter der Backofen, bzw. Backofen und Kessel in der Sommerküche sind heute nur noch Erinnerungen. Die Türen sind gestemmte Tischlerarbeiten. Bei den Fenstertypen dominieren ältere sechsteilige bzw. neuere T-teilige, von denen sich je zwei an der Straßenfassade des Wohnhauses befinden. Hinter den Außentafeln dieser Fenster sind schützende Eisengitter zu beobachten. Das Fenster vorn schließt immer den Flur ab; dies ist eine frühe Phase für Verglasung und Bebauung von Fluren. Die hinteren großen dreiteiligen Fenster zeugen davon, dass die frühere Diele zum Zimmer umgebaut worden ist. Charakteristisch ist der Seitenflur mit einer verzierten beputzten Hauptsäule, gebaut aus 1-2 Stück Ziegeln. Ist dies aus einer Ziegel gemacht, so unterstützt es am Zusammentreffen der zwei Hauptfassaden das herausragende Dach. Dies kann eine eckige oder gewölbige Form haben. Spricht man von zwei Säulen, so schließt die zweite das hintere Hofende des Flurs ab. Schweine- und Hühnerstall, Scheune befinden sich auf dem bereits erwähnten hinteren Ende des Grundes. Durch die Scheune wird dieser Teil von dem Garten getrennt. In der Mitte der Scheune befindet sich ein breiter Gang, vorne und hinten durch Zweiflügel-Holztore abgeschlossen. In diesem Raumteil wurde einst traditionell, später maschinell gedrescht. Auf dem einen Ende der Scheune, die durch den Gang in drei Teile aufgeteilt ist, befindet sich der Stall, im anderen der Tabaktrockner-Raum. Die Scheune wurde aus Lehm gebaut, gestärkt durch dickes Balkengerüst. Die heutigen Scheunen werden als Lagerräume benutzt. Schweineställe wurde aus Stein oder Holz gebaut, Hühnerställe nur aus Holz. Für Wasser (wie für Menschen so auch Tiere) sorgten anfangs Ziehbrunnen (im ersten Trakt der Grundes), später Räderbrunnen. Diese wurden dann entweder ganz bedeckt oder mit schmalem Dach verseht. 290