Viga Gyula (szerk.): Kisgéres. Hagyomány és változás egy bodrogközi falu népi kultúrájában - Lokális és regionális monográfiák 1. (Somorja-Komárom, 2014)

Viga Gyula: Kisgéres. Hagyomány és változás egy bodrogközi falu népi kultúrájában (Összegzés helyett)

Rindviehzuchtstruktur ergibt sich die Tatsache, daß bei der Bespannung bis hin zum ersten Weltkrieg die Dominanz der Ochsen erhalten bleibt, was - gemeinsam mit den Absatzmöglichkeiten - die Zucht der langhömigen ungarischen Ochsen konserviert. Eine eigentümliche Gegebenheit für das Siedlungsvolk aber ist der Helmecer Berg, wo in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts zumeist Wein für den eigenen Genuß angebaut wird. Der Weinbau entwickelte sich seit Mitte dieses Jahrhunderts allmählich zu einem intensiven Zweig, bei dem - auf verschiedene Weise - ebenfalls die gemeinsame Wirtschaft eine Rolle spielte. Trotz der extensiven Technik und Artenzusammensetzung brachten den Einwohnern auch die in den Weinbergen reifenden Kirschen bedeutenden Nutzen, deren anspruchsvoller Anbau aber keine lohnende Investition für die Gereser Bauern darstellte. Der Wein und die charakteristische Kellerreihe ist heute bereits ein Symbol für die dort Lebenden und für das Dorf. Bezüglich dem Verkehr kann die geographische Lage des Dorfes im wesentlichen als vorteilhaft bezeichnet werden. Sowie durch die Landstraße, als auch den Bahnhof in Nagygéres hatte die Bevölkerung gute Möglichkeiten für den Tausch ihrer Güter. Der Handel war im Wirtschaftsleben des Dorfes trotz der Tatsache, daß die überwiegende Mehrheit der Bauembetriebe in Kleinbauerschaften wirtschaftete und es in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts eigentlich gar keine Großwirtschaft im Dorf gab, von entscheidender Bedeutung. Neben der Selbstversorgung brachte der Wein und das Obst, manchmal auf Kosten des eigenen Konsums, beträchtlichen Nutzen. Das wirklich mobilisierbare Kapital aber stellte die Mast und der Verkauf der Rinder, hauptsächlich der Ochsen dar. Die politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts griffen auf entschiedene Weise in den Handel ein. Die Entscheidung von Trianon beraubte die Region ihrer organischen Einheit: der nördliche Teil des Bodrog-Zwischenlandes wurde Endgebiet der Tschechoslowakei, der südliche aber von Ungarn. Einige Jahre nach der Wiener Entscheidung wurde die Lage aufgrund der erneuten Modifizierung der Gebiete der mitteleuropäischen Staaten noch weiter erschwert: die neue Grenze der Sowjetunion schnitt das obere Zwischenland des Bodrog auch von der Karpaten-Ukraine ab. Dadurch gingen nicht nur die Märkte des Mutterlandes verloren, sondern auch die - besonders für den Viehhandel wichtigen - Jahrmärkte der Karpaten-Ukraine. Kisgéres geriet ähnlich den Grenzdörfem im Zwischenland des Bodrog in ein tatsächliches Vakuum, in eine wirtschaftliche Sackgasse. Dies wurde nur zum Teil durch die Tatsache gelindert, daß Kirälyhelmec - gerade infolge der regionalen Veränderungen - das örtliche Zentrum wurde und teilweise den nicht sehr bedeutenden Lebensmittelüberschuß von Kisgeres und den umliegenden Dörfern aufnahm. Es ist wohl kaum ein Irrtum, wenn wir neben der örtlichen Gesellschaftsstruktur auch mit dieser Wirtschaftslage die Tatsache erklären, daß die gemeinsame Wirtschaft sehr schnell akzeptiert wurde und auch heute noch eine Grundlage darstellt, die nicht nur von den Kisgeresern, sondern auch von den umliegenden Dörfern im Zwischenland des Bodrog fast als fehlende Alternative betrachtet wird Die schwere soziale Lage bot in Wirklichkeit niemals viel Ausbruchsmöglichkeiten und konservierte auch bestimmte Erwartungen. Es ist allerdings eine zweifellose 317

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