Viga Gyula (szerk.): Kisgéres. Hagyomány és változás egy bodrogközi falu népi kultúrájában - Lokális és regionális monográfiák 1. (Somorja-Komárom, 2014)

Viga Gyula: Kisgéres. Hagyomány és változás egy bodrogközi falu népi kultúrájában (Összegzés helyett)

Umwandlungsprozesse der Region und Gesellschaft widerspiegelt, bemühe ich mich trotzdem den Charakter der Volkskultur von Kisgéres, dessen Platz im Zwischenland des Bodrog und innerhalb der Kultur der Region, sowie dessen Beziehungen zu anderen Siedlungen und Gemeinschaften der Region und des Gebietes in einigen Zügen zusammenzufassen. Die Region im Zwischenland des Bodrog, genauer gesagt diejenigen ökologischen Bedingungen, die innerhalb der geschichtlichen Region die sogenannte Karcsa- Gegend (laut János Bogoly - gehört zu diesem Dorfkomplex auch Nagygéres, Perbenyik und Nagykövesd) kennzeichnen, sind gemeinsame Grundlagen und auch in Bezug auf die Lebensweise und Kultur ein bestimmender Faktor. Das Volk von Kisgéres, das anhand der Quellen aus dem 18. Jahrhundert landwirtschaftlich noch schwach beschaffen war, erweitert - ähnlich den wasserdurchzogenen Siedlungen im Zwischenland des Bodrog in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Grenzen durch Wasserregelung, in geringerem Maße durch Rodung, zähmt gleichzeitig durch Fruchtbarmachung seine Feldmark und vergrößert den Rahmen seiner Lebenstätigkeit. In der Lebensweise ist die Dominante eindeutig auf die Zweifelderwirtschaft, besonders auf den Anbau von Komfrüchten, sowie auf die Rinderzucht gerichtet, wobei die Tiere teilweise auf den Weiden anderer Dörfer gemästet wunden. Tn der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versucht die Bevölkerung ihr Weideland auszudehnen - was in geringem Maße durch Käufe auch gelang -, doch bei der Zucht der Masttiere spielt auch der Heuschlag aus der über eigentümliche Gegebenheiten verfügenden Keresztür-Pußta eine Rolle. Die Nutzung der Keresztür-Pußta selbst, die dort geführte Wirtschaft stellt für die Wirtschaftsfunktion der Siedlung eine eigentümliche Diskrepanz dar. Im I9-20. Jahrhundert ähnelt der Wirtschaftscharakter im wesentlichen dem der benachbarten nordostungarischen und im Zwischenland des Bodrog liegenden Dörfer: durch den intensiveren Pflanzenanbau verändert sich allmählich die Struktur der beweideten Viehzucht, bzw. ermöglicht aufgrund des Futterpflanzenanbaus die Haltung eines größeren Viehbestandes. Bei den Dörfern im Zwischenland des Bodrog geht es nicht darum, daß die beweidete Viehzucht infolge der Umwandlung der Ackerbaustruktur ihre frühere Futterbasis verliert, sondern durch die Wasserregelung und die Liquidierung eines großen Teils der früher nutzlosen Gebiete bietet sich die Möglichkeit zur Ausdehnung sowohl des Weidelandes als auch der Felder. Das Zeitalter aber setzt durch die Befreiung der Leibeigenen, sowie durch die sehr langsame Verbürgerlichung gleichzeitig extensive und intensive Wirtschaftsprozesse in Gang. Das Gleichgewicht der Viehzucht und des Ackerbaus ist bei der Feldmarknutzung ziemlich bemessen, hierdurch wird die einen großen wirtschaftlichen Profit darstellende Masttierzucht aus der Feldmark des Dorfes verdrängt: ähnlich wie bei anderen Dörfern im Zwischenland des Bodrog werden die Tiere vom Frühjahr bis zum Herbstauf die Weiden anderer Siedlungen getrieben. Das Futterprodukt des Ackerbaus sichert schon in der zweiten Hälfte des Jahres kaum noch die Haltung dieses Viehbestandes. Für Kisgéres ist der Anbau von Frühkartoffeln charakteristisch, was sich nicht nur auf die Futterversorgung bei der Viehhaltung auswirkt, sondern den bäuerlichen Betrieben auch zu bedeutenden Markteinnahmen verhilft. Aus der 316

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