L. Juhász Ilona: "Fába róva, földbe ütve…"A kopjafák/emlékoszlopok mint a szimbolikus térfoglalás eszközei a szlovákiai magyaroknál - Interethnica 8. (Somorja-Dunaszerdahely, 2005)

18. Magyar-szlovák helynévjegyzék és mutató

Was die Inschriften betrifft, findet man auch hier vielfältige Varianten. Es sind oft nur der Anlass oder der Dorfname mit Jahreszahl angeführt, manchmal aber auch ein Zitat; es gibt Beispiele auch dafür, dass an der Säule die bedeutenden Ereignisse des Dorfes bzw. der gesamten ungarischen Geschichte mit Jahreszahlen eingeschnitzt werden. Auch hier lässt sich jene Zweiheit beobachten, worüber ich mich in Bezug auf Speerholzerrichtung bereits geäußert habe. Neben den Symbolen und historischen Daten des gesamten Ungarntums werden auch lokale Geschehnisse in den Vordergrund gerückt. Ein Holzschnitzer, der in einer Gemeinde auf der Großen Schüttinsel (Alistäl) lebt, stellte an einer Säule, mit Hilfe von Bildern, die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben des Dorfes dar; neben den für das Ungarntum wichtigen historischen Ereignissen noch andere, z.B. die Daten, wann Strom ins Dorf geleitet, wann die LPG gegründet wurde, oder die Daten des Baus der Mühle und des Schulgebäudes und anderer wichti­ger Objekte. Die Einweihung eines neuen Speerhoizes geschah immer im Rahmen einer Feier, bzw. eines Kulturprogramms. Es gibt Beispiele dafür, dass auch die Vertreter der Kirche (oft in ökumenischem Gottesdienst) dabei eine wichtige Rolle spielen, da die Speerhölzer nach der Enthüllung von ihnen gesegnet werden. Beim Aufstellen der Speerhölzer nehmen immer Politiker teil; es gibt kaum Beispiele dafür, dass nicht ein parlamentarischer oder anderer hoch gestellte Vertreter der Partei der Ungarischen Koalition anwesend wäre und die Festrede hielte. Der Festredner deutet auf das einge­­weihte Objekt selbst und das Speerholz hin, und zwar wie auf ein typisch uraltes unga­risches Symbol, das seit der Landnahme erhalten geblieben ist. Die nicht- politis­chen Redner äußern sich in ähnlicher Weise: gelegentlich erklärt auch der Speerholzschnitzer selbst das Symbolsystem seines Werkes bei dessen Errichtung. Zum Schluss wird die ungarische Nationalhymne gesungen, manchenorts sogar auch die Szekler-Hymne; die slowakische Nationalhymne wurde demgegenüber (soweit ich informiert bin), noch nie gesungen. Der Ritus des Speerholzsaufstellens in den von Ungarn bewohnten Gebieten der Slowakei verläuft meistens nach demselben Drehbuch. Es gibt Ähnlichkeiten mit den Einweihungsfeiern aus den Zeiten vor der politischen Wende im Jahre 1989. Diese vorzustellen und zu analysieren ist an dieser Stelle aber nicht mein Ziel. Der Brauch der Speerholzerrichtung bei verschiedenen Veranstaltungen und die Popularität als Symbol des Ungarntums hatten großen Einfluss auch auf den Brauch der Wahl von Grabzeichen. In den Friedhöfen der ganzen Slowakei erscheinen Speerhölzer immer öfter, und dies nicht nur bei Protestanten, sondern auch bei Katholiken, die so ihr Ungarntum markant ausdrücken wollen. Das religiöse Symbol, also das Kreuz, wird in das Speerholz geschnitzt, aber es gibt Beispiele auch dafür, dass die Speerholzspitze von vornherein in Kreuzform geschnitzt wird. Speerhölzer als Grabzeichen werden gew­öhnlich für Verwandte von Leuten geschnitzt, die sich am kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben der Ungarn in der Slowakei aktiv beteiligen, oder aber wenn der Auftraggeber selbst in diese Kategorie gehört. Das primäre Ziel des als Grabzeichen die­nenden Speerholzes ist es nicht, die religiöse, sondern die nationale Identität hervorzu­heben. Bis auf einige Ausnahmen folgen diese neueren Speerhölzer als Grabzeichen nicht der früheren Form und Symbolik des Grabholzes; sie sind viel größer, oft erreichen sie die Höhe von 3 Metern, so ragen sie über die anderen Grabzeichen des Friedhofs hinaus. Die zentrale Macht hat zum ersten Male unter der dritten, durch ihre Ungarn­feindlichkeit berüchtigten Meöiar-Regierung (1995-98) in den Prozess des Speerhölzerrichtung eingegriffen. In dieser Zeit war das 1100. Jubiläum der ungarischen 286

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