L. Juhász Ilona: "Fába róva, földbe ütve…"A kopjafák/emlékoszlopok mint a szimbolikus térfoglalás eszközei a szlovákiai magyaroknál - Interethnica 8. (Somorja-Dunaszerdahely, 2005)

18. Magyar-szlovák helynévjegyzék és mutató

Landnahme für das Ungarntum in der Slowakei eine gute Gelegenheit, ihr Recht zum Heimatland auch durch Speerhölzer-Aufstellung zu demonstrieren und den eigenen Wohnort mit einem Speerholz zu markieren. Die regierende Macht protestierte in erster Linie gegen Darstellungen mit dem Turulvogel bzw. mit der heiligen Krone; sie verab­schiedete sogar eine Resolution, nach der alle Gedenksäulen solcher Art, die anlässlich des Millenniums aufgestellt worden waren, wieder abgebaut werden mussten. Diese Maßnahmen riefen bei einem Teil der Ungarn Protestaktionen hervor; mit diesem Thema beschäftigten sich mehrere Autoren in der slowakischen Presse, häufig erschienen diese Artikel sogar auf der Titelseite. Die Reportagen über das Aufstellen von Speerhölzern erwecken den Anschein, als würden sie immer für das ganze Ungarntum sprechen, die eventuellen Beschädigungen der Objekte oder die negativen Äußerungen werden als Angriff gegen das gesamte Ungarntum in der Slowakei gedeutet. In den Gemeinden, wo die Gemeinderepräsentanz größtenteils aus Ungarn besteht, bzw. auch der Bürgermeister selbst Ungar ist, wird das Speerholzaufstellen als selbst­verständlich angesehen, da gibt es keine Hindernisse. Das Verhältnis der slowakischen Bevölkerung zum Speerholz ist insofern einheitlich, als dieses von ihnen für etwas Ungarisches gehalten wird, sie halten es nicht für ein eigenes Symbol; zu Einweihungsfeiern erscheinen die Slowaken auch nur sehr selten. Manche finden es ärgerlich, dass die Speerhölzer nur für die Ungarn bestimmt sind, obwohl auch sie sel­ber zu den Dorfbewohnern gehören, desgleichen dass die Festrede nur in der ungari­schen Sprache gehalten wird. Bis jetzt hatte ich nur ein einziges Mal die Möglichkeit, feststellen zu können, dass die Mehrheit der Gemeinderepräsentanz gegen die Errichtung eines Speerholzes stim­mte. Es geht um das Dorf Diószeg (slow. Sládkovičovo) im Matthäusland, wohin nach dem Zweiten Weltkrieg viele deutsche und ungarische Familien deportiert wurden. So wurde die nationale Zusammensetzung des Dorfes bedeutend verändert. Das Problem wurde letztendlich durch den Initiator, durch die lokale ungarische kulturelle Organisation Csemadok gelöst; Das Speerholz wurde in der benachbarten Gemeinde, in Kismácséd (slow. Malá Mača) aufgestellt. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Speerhölzer auch von den Slowaken als ungarische Nationalsymbole betrachtet werden; ich hörte auch die Meinung, dass die Speerhölzer nationalistische Äußerungen seien. Zum Schluss kann festgestellt werden, dass die Verbote und die an sie anknüpfen­den (pro und kontra, also ungarische und slowakische) Pressekampagnen dazu beiget­ragen haben, dass die Speerhölzer sowohl von den Ungarn als auch von den Slowaken als ausgesprochen ungarische nationale Symbole aufgefasst werden. Die gedruckte und auch die elektronische Presse erzeugte eine Art Kettenreaktion, denn nach einer Berichterstattung folgt die andere, es werden zudem weitere Speerhölzer geschnitzt, über diese wird in weiteren Reportagen berichtet und somit die Aufmerksamkeit einer weiteren Schicht geweckt. Das Speerholzschnitzen ist in letzter Zeit zu einem selbstän­digen Handwerksgewerbe geworden, die Schnitzer, wenn auch erst nur informell, treiben Werbung für sich selbst, sind bemüht, immer mehr Bestellungen an sich zu ziehen. Laut des (in der Slowakei 1994 verabschiedeten) „Ortstafelgesetzes'', falls in einer Gemeinde eine nationale Minderheit mehr als 20% der Gemeindebevölkerung stellt, muss der Ortsname auch in der Sprache der Minderheit angeführt werden. Wenn man die Südslowakei bereist, deuten die Ortstafeln auf den Wohnraum der ungarischen Minderheit hin. Wenn man aber auf einer Karte der Slowakei die gegenwärtig vorhande­nen mehr als 300 Speerhölzer einmarkiert, kann dieser Wohnraum genauso gut bes­timmt werden. (Übersetzt von Zsuzsanna Sáfi) 287

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