L. Juhász Ilona: "Fába róva, földbe ütve…"A kopjafák/emlékoszlopok mint a szimbolikus térfoglalás eszközei a szlovákiai magyaroknál - Interethnica 8. (Somorja-Dunaszerdahely, 2005)
18. Magyar-szlovák helynévjegyzék és mutató
„Ins Holz geschnitzt, in die Erde geschlagen...” Speerhölzer/Gedenksäulen als Medien zur symbolischen Raumbegrenzung bei Ungarn in der Slowakei Zusammenfassung Nach der politischen Wende im Jahre 1989 ist bei den Ungarn in der Slowakei die Zahl der verschiedensten neu entstandenen Gedenksäulen und Gedenktafeln, die die nationale Identität unterstreichen, bedeutend gewachsen. Die populärsten unter ihnen sind die geschnitzten Gedenksäulen, die so genannten Speerhölzer. Diese sind ursprünglich eigentlich protestantische (kalvinistische, unitarische und evangelische) Grabzeichen, die vor allem in Friedhöfen auf dem Gebiet des heutigen Rumänien, in Siebenbürgen, auf dem Territorium des heutigen Ungarn bei evangelischen Slowaken (!), bzw. auf dem Gebiet der heutigen Slowakei bei protestantischen Ungarn und Slowaken Vorkommen. Obwohl die wissenschaftliche Forschung eindeutig bewiesen hat, dass Speerhölzer auf gar keinen Fall zu den ältesten Schichten der ungarischen Voikskultur gerechnet werden können (sie lassen sich nicht einmal eindeutig einer bestimmten Ethnie zuweisen), erscheinen Speerhölzer in der öffentlichen alltäglichen Auffassung innerhalb der verschiedenen künstlerischen und bildungspolitischen Strömungen als "urälteste“ Elemente, zudem als eindeutig ungarische nationale Symbole. Die Ausbreitung des Speerholzes als Nationalsymbol ist auch bei den Ungarn in der Slowakei zu beobachten. Nach unserer Dokumentation wurde das erste Speerholz in der Slowakei im Jahre 1977 aufgestellt, seither wurden - aus verschiedenen Anlässen - mehr als 300 Speerhölzer errichtet. Es ist bemerkenswert, dass die erste Gedenksäule (das erste Speerholz) in der Slowakei nach der Revolution 1989, bereits am 17. Dezember aufgestellt wurde, und zwar zum Andenken an die Opfer der rumänischen Revolution. Der Initiator war ein in Galänta verheirateter Gymnasiallehrer aus Siebenbürgen. Noch in demselben Monat wurde eine Gedenksäule / ein Speerholz in Kisüjfalu (slow. Nová Vieska) zum Gedenken an einen reformierten Geistlichen errichtet, der während der ungarischen Revolution im Jahre 1956 verurteilt wurde und im Gefängnis gestorben war (sein Grab befindet sich jedoch nicht im Friedhof der Gemeinde). Wie schon erwähnt, wurden nach der Wende nicht nur immer mehr Speerhölzer aufgestellt, es gab auch immer mehr Anlässe dafür. Jetzt musste man die politischen und staatlichen Behörden nicht mehr um Erlaubnis bitten, und die Inschriften in ungarischer Sprache durften auch nicht mehr verboten werden. Es wurden sehr viele Speerhölzer anlässlich verschiedener historischer Jubiläen aufgestellt. Ein Teil dieser Anlässe knüpft an allgemeine ungarische historische Ereignisse an, derer auf dem gesamten ungarischsprachigen Gebiet gedacht wurde: wie der 1100. Jahrestag der ungarischen Landnahme (1996), der 150. Jahrestag der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes im Jahre 1848/49. Im Jahre 2000 wurden zahlreiche Gedenksäulen anlässlich des 1000. Jahrestages der Gründung des ungarischen 284