Keményfi Róbert: A gömöri etnikai térmozaik. A történeti Gömör és Kis-Hont vármegye etnikai térszerkezetének változása - különös tekintettel a szlovák-magyar etnikai határ futására - Interethnica 3. (Komárom-Dunaszerdahely, 2002)
Térképek, táblázatok és ábrák jegyzéke
modifiziert werden. Die Analysen zeigen nicht bi-, sondern tripolare Nationalitätssysteme, die lediglich über eine relative Mehrheit verfügen (Felfalu, Kuntapolca); sie zeigen sogar im Falle von Gice und Páskaháza eine absolute Zigeunermehrheit. Die Feldforschung erweist also einen vollständigen ethnischen Wechsel. Die Forschungen zeigen ebenfalls, dass sich in einer gegebenen Siedlung nicht von einer in statistischem Sinne „kritischen Menge des Zigeunertums” sprechen läßt, die eine gemischte Siedlung mit ungarischer Mehrheit bei den offiziellen Volkszählungen umkippen könnte, weil solches einerseits von der Verhältniszahl der Slowaken in den Siedlungen, andererseits - im Falle des Zigeunertums - nicht von der Anzahl allein, sondern von dem ihrer Muttersprache meist entgegengesetzten ethnischen Bekenntnis abhängt. Das Zigeunertum mit ungarischer Muttersprache hat sich bei den Volkszählungen beispielsweise in Gice als slowakisch, in Deresk aber als ungarisch bekannt. Wenn das ethnische Verhalten des Zigeunertums in Deresk anders wäre und es sich als slowakisch bekannt hätte, hätte die Volkszählung von 1991 nicht einen 94prozentigen, sondern einen etwa 70prozentigen ethnischen Verhältnisanteil der Ungarn gezeigt. Die erweisbare ethnische Separiertheit des Zigeunertums hängt also nicht mit der muttersprachlichen Verteilung der Siedlungen zusammen {in Alsófalu, Deresk, Felfalu, Gice, Páskaháza und Visnyó haben die Zigeuner nämlich Ungarisch als Muttersprache, in Gömörliget und Kuntapolca dagegen Slowakisch). Über die Problematik der Multiethnizität Bei der Erforschung von ethnisch ähnlichen Siedlungen haben wir auch in einer früheren Studie auf die Problematik der Multiethnizität aufmerksam gemacht. Wir haben die Frage der Multiethnizität in einen statistischen (I.) und einen kulturellen (II.) Teil getrennt. I. Für die Statistik stellt sich folgende Frage: Wie groß ist die Verhältniszahl im Vergleich zur Gesamtbevölkerung der Gemeinde, von der an eine Siedlung als gemischt betrachtet werden kann? Der eine Forscher gibt einen einzigen Bewohner von unterschiedlicher Nationalität an und bezeichnet das Dorf dadurch als gemischt; der andere Forscher erarbeitet ein abgestuftes, aber eigenes System für die statistische Darstellung der Gemeinden multiethnischer Zusammensetzung. Nicht einmal die offiziellen Volkszählungen geben Aufklärung über die Zahlenverhältnisse der Multiethnizität. Die Herausgeber haben bestimmt, welche Siedlungen zur Darstellung der ethnischen Zusammensetzung ausgewählt worden sind, indem „die Anzahl der eines nationalen Minderheit Angehörigen in der gegebenen Siedlung verhältnismäßig hoch sein soll". Die korrekte statistische Annäherung an Siedlungen von gemischter ethnischer Zusammensetzung ist auch darum schwer, weil die Nationalitätenanalysen auf freiwilligen Angaben beruhen. Deshalb wird in fast jeder sich mit den Nationalitäten beschäftigenden Studie darauf hingewiesen, dass es einen großen Unterschied zwischen den eingestandenen und den wirklichen Daten gibt und die freiwillig genannten Daten niedriger als die realen Zahlen sind. Man kann es auch so formulieren, dass die willkürliche (!) Entscheidung des Untersuchenden, d.h. die Zielsetzung der Untersuchung, darüber entscheidet, was für Zahlenverhältnisse zur Eingliederung, statistischen Klassifizierung der multiethnischen Siedlungen bestimmt werden. Kraas- Schneider spricht von einem Staat mit gemischter Nationalität, wenn das gesamte Teilverhältnis der Minderheiten über 5% der gesamten Bevölkerung liegt. Dieser niedrige Schwellenwert drückt aber nicht die allgemeine Auffassung aus, die bestimmt nämlich dieses Teilverhältnis der Minderheiten über 10%. Dieses Verhältnis der Minderheiten zur Gesamtbevölkerung ist auch in den 232