Simon Attila (szerk.): Esterházy János és a szlovenszkói Magyar Párt. Iratok a szlovákiai magyarok történetéhez (1938-1945) - Fontes Historiae Hungarorum 6. (Somorja, 2014)

Dokumentumok

Neutra, wo er sich als Versicherungsagent betätigte. Dr. P. verführte die Frau des Komitats Verwaltungsbeamten Dr. Kollányi und rief eine Familien Tragödie hervor. (Dr. Kollányi er­schoß sich.) Eine Zeitlang lebte er mit Frau Kollányi zusammen, kam dann nach Pressburg und würde Leiter des Mittelschulinternates der Ungarn. Er gilt als kluger, belesener Mann, ein typischer Lateiner, hat oft aber gehungert, als dass er Schulden gemacht hätte. Dr. P. hat den Fehler, dass er keine Freunde erwerben kann, wirkt irgendwie abschreckend und abstossend und ist unbeliebt. Trotz seiner Verbindungen und der nach dem Weltkriege herrschenden Konjunktur, besonders auf dem Gebiete der Versicherungswesens, hat er kein Vermöge erworben. Er arbeitete viel mit Juden zusammen, was ihm nicht hinderte, auf sie zu schimpfen und seitdem er in Pressburg ist, ist er besonders schlecht auf die Juden zu sprechen. Dr. Duka-Zólyomi ist Rechtsanwalt, etwa 42 Jahre alt, ein Schulkollege des Sohnes des früheren Reichsverwesers, István von Horthy. Er stammt aus einer alten Offiziersfamilie sein Vater war Generaloberst. Als Jurist leitete er die juristische Rubrik des „Magyar Hírlap“. Der Vater seiner Frau war in Ungarn Kommunist und emigrierte nach Österreich. Dr. D-Z. war eines jener Mitglieder der Ungarischen Partei, die keinen Kompromiss kannten (aus den Reihen der um das „Prágai Magyar Hírlap“ gescharten Ungarn). Während seiner Studienzeit war er Mitglied der linksgerichteten Studentenbewegung „Sarló“, seine Gesinnungsgenossen nahmen in Ungarn in der sozialistischen Bewegung wichtige Plätze ein. In der ČSR befand ersieh in latenten Kriegszustand und in Opposition zur Regierung in Prag. Er ist ein trockener, humorloser, realistischer Mensch, ein guter Jurist. D-Z. hatte immer organisatorische Ambitionen, jedoch ohne die nötige Begebung. Die ungarische Bewegung, den Pfeilkreuzlern, ist nicht aufrichtig. Er wird als Spitzel und Werkzeug der ungarischen Aristokraten betrachtet. Finanziell ist Dr. Duka-Zólyomi absolut korrekt, poli­tisch jedoch unzuverlässig. Aixinger, László ist in Pressburg im Jahre 1883 geboren. Mittelschulen besuchte er in Pressburg, Hochschule in Klausenburg. 1905 hat er zum Dr. jur. promoviert. Nachdem er sich der Gerichtslaufbahn zuwandte, kam er ans Pressburger Gericht. 1914 rückte er ein und war an der italienischen und russischen Front beim 14. k. u. k. Art. Regt. Er wurde wie­derholt ausgezeichnet. Von 1920-30 war A. Redakteur der Pressburger Zeitung „Híradó", seit 1930 Landesdirektor der Christlich-Sozialen Partei, seit 1931 Stadtrat von Pressburg. Nach der Proklamation der unabhängigen Slowakei war Aixinger enger Mitarbeiter des ungarischen Volksgruppenführers Esterházy im Parteidirektorium. Ausserdem ist noch der Name Lajos Szappanos im Zusammenhang mit dem Parteidirektorium gefallen. Näheres konnte bisher über ihn nicht ermittelt werden. Das Verbot der Herausgabe der Zeitung „Magyar Szó", des neuen Sprachrohrs der Ungarischen Partei, ist auf Veranlassung von Minister Haššík erflogt mit der Begründung, dass unter den Mitarbeiten unerwünschte Elemente seien und vor allem erst eine Klärung der Verhältnisse innerhalb der Partei abgewartet werden müsse. In ungarischen Kreisen ist man über das Verbot der Herausgabe sehr ungehalten, da den meisten Ungarn die Radioapparate weggenommen wurden, und die Pfeilkreuzler­­bewegung so keinerlei Möglichkeit besitzt, die breiteren Schichten den Volksgruppe über die Ziele der Bewegung aufzuklären, andererseits eine Unterrichtung über die Lage in Ungarn nur ungenügend stattfindet. Obwohl Hptm. Dr. Majeský von MNO offiziell erklärte, dass nur der Bürstenabzug fertig­gestellt worden sei, konnte hier ein Exemplar der Nummer 1 der „Magyar Szó” vom 9.1.45 273

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