Simon Attila (szerk.): Esterházy János és a szlovenszkói Magyar Párt. Iratok a szlovákiai magyarok történetéhez (1938-1945) - Fontes Historiae Hungarorum 6. (Somorja, 2014)
Dokumentumok
Verfg. An das Reichssicherheitshauptamt III B. z. Hd. SS-Standartenführer Dr. Ehlich Berlin Betr.: Ungarische Volksgruppe. Vorg.: Hiesiges Schreiben v. 14 .12 44. Im Nachgang zu obigem Bericht wird weiter gemeldet: Bei einer Besprechung mit dem zuständigen Propagandaattaché (nicht Presseattaché, wie gemeldet), Dr. Ferber71 von der Ungarischen Gesandtschaft teilte dieser mit, dass ein Gesandtenwechsel z. Zt. noch nicht stattfindet, dass aber mit einem totalen Umbau der Ungarischen Gesandtschaft in der Slowakei mit dem 1. 1. 1945 zu rechnen ist. Sofort abberufen wird der Vertreter des Gesandten, Legationsrat Dr. Blaskovics, da dieser nach Angabe von Dr. Ferber angeblich am meisten durch seine Verbindungen mit dem Horthy-Kreis belastet ist. Verbleiben würde nach dem 1. 1. 1945 nur der Militärattaché. Dieser wird als positiv geschildert und gilt auch in Pressburg aus deutschfreundlich. Zur Frage des Volksgruppenführers Esterházy erklärte Dr. Ferber, dass von Szálasi bereits ein Wechsel in der Volksgruppenführung entschieden sei. Zur Debatte stände z. Zt. lediglich noch die Form der Abberufung Esterházys. Man habe in Budapest an Dr. Ferber die Frage herangetragen, ob nicht ein unauffälliges Verschwindenlassen des bisherigen Volksgruppenführers die beste Lösung wäre. Dr. Ferber meinte hierzu, dass er bestimmt eine Anzahl von Leuten aus den aktivistischen Kreisen der Ungarischen Volksgruppe finden könne, dass jedoch die Gefahr bestände, von den Slowaken evtl, wegen tätlichen Angriffs auf einem Abgeordneten des Slowakischen Parlaments und slowakischen Staatsbürger exekutier belangt zu werden. Daher habe man in Budapest auch noch an eine andere Lösung gedacht, die er gelegentlich seiner Besprechung an die hiesige Dienststelle herantragen wolle. Es ging um die Frage, ob die Deutschen Dienststellen hier in Pressburg der Ungarischen Volksgruppe nicht das Problem Esterházy lösen könnten. (Hierzu wurde von hier unter der Begründung, dass dieses bei den Slowaken ebenfalls nicht gut wirken könne, ablehnend Stellung genommen. Es wurde darauf hingewiesen, dass es nach dem Wechsel in der Ungarischen Gesandtschaft in Pressburg doch die Möglichkeit gäbe, an die Slowakische Regierung mit der Bitte heranzutreten, das ehemalige Verfahren gegen Esterházy wieder aufleben zu lassen, ihn auf Grund dessen seines Mandates verlustig zu erklären und schliesslich wegen dieser Angelegenheit durch die Ungarische Volksgruppe den Rücktritt von der Volksgruppenführung zu veranlassen. Dr. Ferber hielt diese Lösung für diskutabel.) Schliesslich teilte Dr. Ferber mit, dass die Ungarische Regierung in Kürze mit der Slowakischen Regierung Fühlung nehmen werde. Noch vor Weihnachten sei ein Staatsbesuch Szálasis bei Tiso zu erwarten. Hierbei solle es zunächst um Fragen der Honved-Einheiten, die auf slowakischen Gebiet operieren werden, gehen. Ausserdem soll ein vernünftiges Verhältnis sowohl mit der slowakischen Regierung als auch zwischen Regierung und Ungarischer Volksgruppe angebahnt werden. 71 Ferber Viktor a Szálasi-kormánynak a pozsonyi magyar követségre küldött megbízottja, akinek az egyik legfontosabb feladata épp Esterházynak a Magyar Párt éléről való eltávolítása volt. 258