Simon Attila (szerk.): Esterházy János és a szlovenszkói Magyar Párt. Iratok a szlovákiai magyarok történetéhez (1938-1945) - Fontes Historiae Hungarorum 6. (Somorja, 2014)

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Regierung eng zusammengearbeitet. Nach dem umstürzt ist jedoch dieses Verhältnis ge­trübt worden. Es wurde dem deutschen Volksgruppenführer Ing. Franz Karmasin der Vorwurf gemacht, dass er als Nichtkenner der Verhältnisse in der Slowakei nicht befugt sei, die Ungaren anzufeinden. Es ist jedoch zu bemerken, dass Karmasin in den ersten Jahren der slowakischen Selbständigkeit sowohl gegen die Slowaken als auch gegen die Ungaren eingestellt sein musste, um zu vermeiden, dass Angehörige der deutschen Volksgruppe, die durch ihre Schulerziehung ungarisch angehaucht waren, in die ungarische Volksgruppe ein­zuschmelzen. Es galt hier die Interessen der deutschen Volksgruppe zu wahren. Weiter soll Karmasin die Slowaken gegen die hiesigen Ungaren gehetzt haben. Das Verhältnis der ungarischen Volksgruppe zum slowakischen Staat und zu den Slowaken ist seit jeher als gespannt gewesen. Das Verhalten der Ungaren während des Bandenputsches war zurückhaltend, ebenso der Ungarischen Volksgruppenführung. Es ist jedoch bekannt, dass während der Bandenherrschaft gegen die ungarische Volksgruppe keine Aktionen durchgeführt wurden, da wahrscheinlich bereits mit einem Abfall Ungarns von Deutschland gerechnet wurde. Es dürfte auch bekannt gewesen sein, dass viele Ungaren mit Juden in mannigfachen Verbindungen standen, die dann zu einer gewissen Mässigung gegen die Madjaren geraten haben dürften. Die Ungaren lehnten es auch ab, an dem Kampf gegen Banden aktiv teilzunehmen. Sie begründeten dieses Verhalten damit, dass die Banditen erstens fast ausschliesslich Deutsche und Slowaken gemordet und ge­­brandschatzt haben, obwohl die Madjaren von den Slowaken nicht weniger gehasst werden, wie die Deutschen, zweitens werden die Ungaren die Slowakei niemals als ungarischen Boden zu betrachten aufhören und sehen im Kampfe der Regierung Tiso um eine freie Slowakei nicht ihren Kampf. Die Ungarn in der Slowakei werden also für eine slowakische Regierung gegen die Banditen nicht kämpfen. Sie beabsichtigen vielmehr ihre bisherige Taktik, sich möglichst unauffällig zu verhalten, weiter beizubehalten, Die Sympathien der Ungarn stehen jedoch auf deutscher Seite, da die Ungarn die grössten Gegner des Panslawismus sind, und den Kommunismus auf äusserste hassen. Die unlängst erschienenen Verordnungen der slowakischen Sicherheitszentrale, wonach es verboten wurde, ungarische Lieder ebenso wie tschechische Lieder in den Kaffeehäusern zu spielen, haben in ungarischen Kreisen äusserste Verbitterung hervorge­rufen. Es wird darauf hingewiesen, dass Ungarn ausser Japan die einzige Nation sei, die get­reu dem Dreimächtepakt mit aller Kraft sich militärisch an der Niederwerfung des Bolschewismus beteiligt und Ungarn auch auf diese Weise zum Schutz des slowakischen Staates vor dem Bolschewismus beiträgt, während die Slowakei durch den Putschversuch noch zusätzlich deutsche Truppen im eigenen Land benötigt. Ungarn habe es nicht verdient, das man von slowakischer amtlicher Seite die ungarische Nation mit der tschechischen gleich­stellt. An dem Putsch in der Slowakei habe sich auch kein Ungar beteiligt. Die Verordnung der slowakischen Sicherheitszentrale wird als taktlos bezeichnet, da sie in dem heutigen schweren Kampf unsinnige nationale Streitigkeiten direkt vom Zaune bricht, ebenso wurde es schmerzlich empfunden, dass die Sicherheitsabteilung des Nationalverteidigungs­ministeriums viele Rundfunkgeräte von Ungarn beschlagnahmen liess. Dies geschah auf Grund einer Verordnung, dass Rundfunkgeräte aller politisch nicht verlässlichen Personen, Insbesondere von Staatsfeinden Putschteilnehmern und solchen Personen, die laufend Feindsender abhören, zu beschlagnahmen sind. Die in einigen Ortschaften geschlossen wohnenden Ungarn haben sich hingegen gegen erfolgte Bandenangriffe entschieden zur 254

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