Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2017 - Acta Ethnologica Danubiana 18-19. (Dunaszerdahely-Komárno, 2017)

Könyvismertetések

Heppner Harald-Miladinovič Zalaznik Mira (Hg.): Provinz als Denk- und Lebensform. Der Donau- Karpatenraum im langen 19. Jahrhundert. Frankfurt am Main: Peter Lang 2015, 312 p. /Neue Forschungen zurostmittel- und südosteuropäischen Geschichte 7./ ISBN 978-3-631-66569-5. Prosser-Schell, Michael In Annotation anzuzeigen ist hier ein sehr bemerkenswerter Sammelband, der auf eine Tagung der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa zurückgeht und in der vorliegenden Buchform einige zusätzliche Texte erhalten hat. Er versammelt Beiträge mit literaturwissenschaftlichen, musikwissenschaftlichen, erziehungswissenschaftlichen, po­litikgeschichtlichen sowie sozialgeschichtlichen und volkskundlich-kulturanthropologischen Themenstellungen. (Die Annotation hier wurde von einem Volkskundler verfasst.) Ohne dass die Herausgeber es eigens ausdrücken müssen, ist von historischen Regionen, Landstrichen, Städten und Gemeinden die Rede, die östlich, vor allem südöstlich von Wien gelegen waren und als Provinzen zum historischen Habsburgerreich gehört haben. Sämtliche 15 Beiträge können mit erheblichem Gewinn gelesen werden. Und es stimmt durchaus, was Harald Heppner und Miladinovič Zalaznik am Beginn des Bandes geschrieben haben, näm­lich, dass das Lesepublikum so manche Erkenntnis in und zwischen den Zeilen dieses Kom­pendiums erhalten kann, lohnend, sie zu entdecken und in sich aufzunehmen (s. S. 5). So schreibt Evá Kowalska über „Probleme mit der städtischen Welt: Zur Frage des slowa­kischen ,Nation-Buliding“‘ (S. 127-140). Einen Schwerpunkt auf das historische Königreich Ungarn legt Juliane Brandt mit ihrer Vergleichsstudie „Provinz gleich Provinz? Provinzstädte und Pfade ihres sprachlichen Wandels um 1900“ (S. 141-164). Dazu passt ebenso der Beitrag von Karin Almasy über die „Nationale Frage und die Schule: Maribor/ Marburg zwischen 1848 und 1861“ (S. 251-266). Einen Beitrag über den „Deutschunterricht in der Bucht von Kotor unter österreichisch-ungarischer Herrschaft“ hat Neda Donat eingebracht (S. 231-249). Kotor, weit entfernt von der Zentrale, gehörte 1814—1918 zur österreichischen Monarchie. Es war unerlässlich, dass in entfernten Provinzstädten Ausbildungsstätten existieren, die die Sprache der Zentralverwaltung unterrichten, vermitteln und prüfen, zumal für den Nachwuchs des Beamtentums und der Handelsleute. Die Durchsetzung und die Akzeptanz eines Kommu­nikationsmittels „Schrift“ macht territoriale Verwaltung und somit „Provinz“ erst möglich. Gemeint ist hier also nicht Schule und literaler Unterricht um seiner selbst willen, sondern Unterricht in der Sprache der Kanzleien des Regierungssitzes, die Wiener Hofes. Sicher bedingt durch die oben genannte, zugrundeliegende wissenschaftliche Tagung, die in Ljubljana durchgefiihrt worden war, legt der Sammelband insgesamt einen geografischen Schwerpunkt auf Slowenien: Igor Maver reflektiert über die „Bedeutung von Lord Byrons slo­wenischen Übertragungen am Fallbeispiel von France Prešeren: Die nationale Wiedergeburt und das politische Bewusstsein der Slowenen im 19. Jahrhundert“ (S. 111-126). Peter Vodo­­pivec schreibt über die „Intelligenz in den Gebieten des heutigen Slowenien zwischen Wien und den Heimatländern um 1900“ (S. 267-280). Einen interessanten Beispielfall bringt Miha Preinfalk mit „Josef Freiherr(n) von Erberg - zwischen Zentrum und Provinz“ (S. 195-209). Tanja Zigon widmet sich einem nur auf den ersten Blick überraschenden, doch notwendigen Detailthema des Theaterbetriebs im historischen Laibach, nämlich den Souffleuren, Zettelträ­gem, Requisiteuren und Billeteuren: „Souffleure sind die große Feder in [jeglicher] Theater­uhr“ (S. 211-229). Dazu kommen die Beiträge von Stefan Sienerth über den im Banat geborenen und aufge­wachsenen Schriftsteller Richard Wagner: „Zeugnisse früher Prägung: Der junge Richard Wag­ner und die Provinz (S. 177-192), sowie von Johann Georg Lughofer über die im Gebiet des 240

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