Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2017 - Acta Ethnologica Danubiana 18-19. (Dunaszerdahely-Komárno, 2017)
Könyvismertetések
heutigen Tschechien geborene und wirkende Bertha von Suttner: „‘Lage prachtvoll, aber abseits aller Kultur4 - die Bedeutung der Provinz fiir das Schaffen Bertha von Suttners“ (S. 165-176). Aus volkskundlich-kulturanthropologischer Perspektive gesehen wirken zwei Aufsätze besonders interessant. Zum einen wäre das der Beitrag zur „Darstellung von , Provinz4 in deutschsprachigen Kalendern aus dem Süden der Habsburgermonarchie um 1900“ von Olivia Spiridon (S. 281-310). Hier geht es um Kalenderdrucke als eine gleichsam klassische Gattung, die in einer Provinz(-stadt) hergestellt werden konnte (hier z. B. Banat) und ländliche bzw. landwirtschaftliche Bedürfnisse bediente, aber zugleich eine Art von Informationsschamier im Verhältnis zu den Nachrichten der Metropolen bilden konnte. Die Verfasserin rekurriert dabei unter anderen auf die bekannte Arbeit von Rudolf Schenda über die „Lesestoffe der kleinen Leute“ aus den 1970er und 1980er Jahren. Nach der Lektüre des Beitrags von Spiridon möchte man sich durchaus wünschen, in Schendas/ Tomkowiaks Handbuchartikel wäre dem Volkskalender des 19./ frühen 20. Jahrhunderts ein eigens gekennzeichneter Abschnitt gewidmet worden. Über den Wandel von „Standesgewand - Nationalkostüm - Modetracht“ im siebenbürgischen Hermannstadt des 18. und frühen 19. Jahrhunderts schreibt Irmgard Sedler (S. 25-65), wobei wir es mit der Entwicklung von ständisch-nationaler Emblematik bis hin zur nationsübergreifenden bürgerlichen Modekleidung zu tun haben. Der Beitrag widmet sich der Frage, in welcher Gestalt man als Siebenbürger Standesvertreter/-in an einem kontenpunkmäßigen Zentrum (am Hof in Wien also beispielsweise) auftritt, wenn Menschen Zusammenkommen, um sich miteinander festlich zu unterhalten und Beziehungen anzuknüpfen, um zu verhandeln und um ihre Interessen zu vertreten - eben zum Beispiel provinzielle Interessen. Die entscheidende Kategorie dabei war neben der persönlichen Anwesenheit vor allem der Gedächtniseindruck bei Anderen, den man hinterlässt und der die Folgebeziehungen mitbestimmt hat. Geeignete Quellen in dieser Frage sind zum einen historische Abbildungen der Betroffenen selbst in ihrer jeweils für angemessen gehaltenen Kleidertracht (s. S. 53-64), zum anderen aber, dies vor allem, auch Briefe (Korrespondenz), die die Betroffenen an ihre Angehörigen schickten und dort Einschätzungen zur passenden oder unpassenden Kleidung sowie zur historischen Veränderung dieser Kleidung in der hier in Rede stehenden Sattelzeit niedergeschrieben haben (s. S. 30-31 und passim). Sedlers Beitrag ist nicht nur der umfangreichste, sondern aus meiner Sicht auch der beste des ganzen Bandes: Einmal deshalb, weil er die methodisch aussagekräftige Verbindung zwischen der Quellensorte „Brief4 glücklich zu nutzen vermag, zum zweiten (s. S. 25-30,36-37,43—44, 50-51), weil er seine Quellenbefiinde souverän in staatsgeschichtlich und kulturanthropologisch übergreifende Zusammenhänge einbettet und deshalb auch für europäisch-übergreifende Fragestellungen fruchtbar machen kann. Horváth Csaba-Imre Lászlóné-Majdán János-Varga Gábor szerk.: Ezerarcú vasút. Vasút - Történet - írás. [Budapest]-[Pécs]: Magyar Vasúttörténeti Park Alapítvány-Virágmandula Kft. [2016], 324 p. ISBN 978-615-5497-77-3 Varga Balázs A magyarországi közlekedés — és benne a vasút - történetével és fejlődésével hosszú időn keresztül szinte kizárólagosan csak a műszaki tudományok képviselői foglalkoztak, és jelentettek meg - a maguk sajátos érdeklődésével, megközelítésével és módszereivel - különböző munkákat. Az elmúlt két évtizedben aztán a történészszakma is „felfedezte” magának a bőséges kutatási lehetőséget biztosító témát. Ennek egyik ékes példája a négytagú bizottság (Horváth Csaba Sándor, Imre Lászlóné, Majdán János, Varga Gábor) által szerkesztett és lektorált, 241