Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2013 - Acta Ethnologica Danubiana 15. (Dunaszerdahely-Komárno, 2013)

A közép-európai folklorisztika időszerű kérdései c. nemzetközi konferencia előadásaiból - Hlošková, Hana: A hitelesség jelensége a folklorizmus kontextusában (Összefoglalás)

Das Phänomen der Authentizität im Kontext des Folklorismus Zusammenfassung Die Praxis des Folklorismus in der Slowakei erfuhr seit dem Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts eine große Umwandlung. Im Hintergrund dieser Prozesse sind vor allem die politisch-gesellschaftlichen Veränderungen des Jahres 1989 zu suchen, die auch die staatliche Kulturpolitik maßgeblich beeinflusst haben. Die Ensembles, die als Reaktion einer neuen Generation der Schaffenden sowie der Akteure des Folklorismus entstanden sind, haben das Wort authentisch bereits in ihren Namen integriert. Diese Vereine haben die Erfassung des aufgezeichneten Folklorematerials nicht nur als Ziel deklariert, son­dern bereits aktiv vollgezogen. Die Offenbarungsformen der Folklore wurden dabei einerseits als sze­nische Darstellungen, anderseits als Stoff der Volksbildung kontinuierlich rezipiert und aufgearbeitet. Die Erkenntnisse schöpfte man aus Datenbanken, in anderen Fällen stützte man sich auf Aufzeichnungen verschiedener Feldforschungen - als besonders wichtig wurden die Bild- und Tonaufnahmen erachtet, die zeitlich allgemein bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückgreifen. Das Phänomen der Authentizität (als Attribut der Folklore) wurde aus der Perspektive der Geschichte der Folkloristík im deutschsprachigen Raum und in den USA vor allem von R. Bendix rezi­piert. Auch der vorliegende Aufsatz wurde durch sein Werk inspiriert. Als Ausgangsmaterial der Theorie des Folklorismus in den Ländern des sog. Ostblocks kann man K.V. Čistovs seitdem klassisch gewor­dene Studie betrachten, deren Ausgangsposition in der Kommunikationstheorie zu suchen ist. Die Frage des europäischen Folklorismus war auf beiden Seiten des sog. Eisernen Vorhangs in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts als Forschungsfeld thematisiert worden. Die Folklore wurde dabei häufig positiv, der Folklorismus hingegen negativ bewertet. Dabei hat man die zwei Kultursysteme stets aus der Perspektive der Instrumentalisierungsmacht der Folklore aufgefasst - während die Folklore für das ursprüngliche Phänomen gehalten wurde, erhielt der Folklorismus eine negative Konnotation. Betrachtet man jedoch ihre heutige Wirkung, so wird für uns klar, dass sie kein Gegensatzpaar darstellen: im lebendigen System der Kultur sind sie in einer unauf­löslichen Wechselwirkung miteinander verbunden, wodurch die zwei Bereiche zu komplementären, einander ergänzenden Elementen geworden sind. Wie es auch von D. Rihtman-Auguštin betont wird, sollte sich das zeitgenössische Paradigma des Folklorismus auf die Frage fokussieren, warum die Existenz der Folklore für uns - heute wie damals - wichtig ist. Im Jahre 1996 taucht der Begrifffol­­klove auf- der Terminus stellt einen Versuch dar, den negativen Konnotationen, die mit den Begriffen Folklorismus oder fakelore (Terminus von R. Dorson) verbunden sind, zu entkommen. Im Begriff wer­den sowohl die Beziehung der Akteure zur Folkloregrundlage als auch die Form der Repräsentation und die Symbolisierung der Identität zum Ausdruck gebracht. Die Konzeption der Authentizität, die in der Studie aus der Perspektive der Akteure dargestellt wird, spielt dabei eine grundlegende Rolle. Als Quellenmaterial dienten die eigenen Beobachtungen und Aufzeichnungen des Autors auf dem Festival Rozprávačské Lodno - einer Veranstaltung mit überregionaler Bedeutung innerhalb der Slowakei, die dem Folklorismus gewidmet ist. Die Autorin der vorliegenden, konstruktivistisch konzipierten Annäherung ließ sich darüber hinaus auch durch aktuelle Ergebnisse verschiedener theoretischer Studien aus dem Gebiet des Tourismus und des Fremdenverkehrs inspirieren. (Übersetzt von Máté Csanda) 184

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