Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)
Tanulmányok - Hans Werner Retterath: A "Német Kelet Keresztje" Bac Harzburg mellett. Egy központi kitelepítési emlékmű, mint a Nyugat-ideológia, a háborús emlékmű kultusz és nép-nemzeti oltalmi munka folyománya (Összefoglalás)
durch eine stärkere Eindringlichkeit der Denkmalintention aus, die oft mit einem autoritären Sprachduktus und der Erregung einer höheren Emotionalität einhergeht. Auch ist ihnen ein stärkerer Appellcharakter immanent. Als Mahnmal eignet sich besonders die Kreuzform, ln einer weitgehend vom Christentum geprägten Gesellschaft verfügt diese Denkmalform über sehr große Anschlussfahigkeit und bedarf als „das Erkennungs- u.[nd] Bekenntniszeichen des chr.fistlichen] Glaubens“ (Greshake 2009) keiner großen Erläuterung. Gerade beim Kreuz kommt es wegen der sakralen Form und den zugehörigen sakralisierten Diskursen oft zur „Entnennung des Politischen“ (Siebeck 2010, 178). Gegenwärtige Interessen werden ausgeblendet und so kann das behauptete Prinzipielle und fast Zeitlose Gültigkeit beanspruchen. Da es eine Vielzahl von Kreuzformen mit unterschiedlichen Bedeutungsgehalten gibt, lohnt ein kurzer Blick darauf. Von den verschiedenen religiösen und profanen Kreuzformen werden hier nur drei näher erwähnt (zu den verschiedenen Formen vgl. Dinkler/Dinkler von Schubert 1994, bes. 569f.). Das Grabkreuz (Totenkreuz) ist seit der Neuzeit als christliches Gedenkzeichen für Grabstätten bekannt (Happe 2000). Es symbolisiert die Verbindung des gekreuzigten und auferstandenen Christus mit der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten. Das Kreuz des Deutschen Ordens (schwarzes Kreuz auf weißem Grund) war das Zeichen eines mittelalterlichen christlichen Ritterordens. Der aufkommende preußisch-deutsche Nationalismus sah in ihm einen heldenhaften Vorläufer und instrumentalisierte ihn für den Kampf gegen die Slawen (Wippermann 1979). Spätestens ab 1918 dienten Verweise auf den Ordensstaat zur Legitimation von Grenzrevisionen und hatten eine antipolnische Stoßrichtung. Vom Kreuz des Deutschen Ordens leitet sich das Eiserne Kreuz ab (Arnold 1990, 447f). Es war 1813 von Karl Friedrich Schinkel in Verbindung mit den antinapoleonischen „Befreiungskriegen“ als militärische Auszeichnung für alle Dienstgrade entworfen worden. Es ist leicht geschweift und gilt als Symbol für die preußisch-deutsche Wehrgeschichte. Anmerkungen zur historischen Situation der Denkmalerrichtung Schon kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges waren viele Deutschstämmige aus Osteuropa im Rahmen der zwischen Hitler und Stalin vereinbarten Umsiedlungen in die besetzten Gebiete und nach Deutschland gekommen (vgl. im Folgenden Benz 1992). Als 1943 die deutsche Wehrmacht immer mehr zurückgedrängt wurde, wurden viele auslanddeutsche Gruppen Richtung Deutsches Reich evakuiert oder flohen dorthin. Im Sommer 1944 erreichte die Rote Armee die deutschen Reichsgrenzen, was viele Ostdeutsche zur Flucht veranlasste. Nach dem Sieg über Nazi-Deutschland beschlossen die alliierten Siegermächte mit Ausnahme Frankreichs in Potsdam im August 1945 die Aussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und auch den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches. Das vom Deutschen Reich 1938 de facto annektierte Sudetenland fiel wieder an die Tschechoslowakei, Teile Ostdeutschlands an die Sowjetunion und Polen; Restdeutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt, ln den vier Zonen befanden sich im Oktober 1946 9,6 Millionen evakuierte, geflohene und vertriebene Deutsche. In den folgenden Jahren erhöhte sich die Zahl durch weitere Aussiedlungen. Ca. zwei Millionen Deutsche waren bei Flucht und Vertreibung ums Leben gekommen. 100.000 bis 250.000 davon waren Opfer von Mord- und Racheaktionen von Rotarmisten, polnischen, tschechischen Milizionären oder jugoslawischen Partisanen geworden. Unter dem schillernden Begriff “Vertreibungsverbrechen“ benutzten vor allem deutsche Vertriebenenpolitiker diese zur Relativierung und Aufrechnung der deutschen Greueltaten, obwohl die Vertreibungsverbrechen keinesfalls mit der NS-Rassen- und Bevölkerungspolitik vergleich69