Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2010 - Acta Ethnologica Danubiana 12. (Dunaszerdahely-Komárno, 2010)

Doris Wagner: Reklám a horogkereszt árnyékában (Összefoglalás)

Produkte dienstbar zu machen. Eine Anzeige von 1933 für einen Volksempfänger der Finna ist sowohl Werbung als auch Propaganda. Das Bild zeigt den Volksempfänger „VE 301“ und der dazu gehörige Fließtext erläutert die Typenbezeichnung: „Am 30. Januar 1933 ist das neue Deutschland geboren. Diesem historischen Datum sei auch im Rundfunk ein Denkmal gesetzt. Darum nimmt die Typenbezeichnung des Volksempfängers auf den 30.1. Bezug und lautet: VE 301“.28 Dies war ganz im Sinne der Nationalsozialisten, denn der Volksempfänger war die wichtigste Nachrichtenübermittlungsquelle im NS-Regime. Hitler wollte auch einen für jeden erschwinglichen Volkswagen bauen lassen, indem er die Automobilhersteller zu einer Baugemeinschaft zusammenzuführen versuchte. Diese weigerten sich allerdings und warben jeweils selbst mit ihren „Volksautomobilen“, wie dies u. a. die Fa. Opel tat.29 Hitler, der in Deutschland nur „einen Volkswagen“ haben wollte „und nicht zehn“ (Ilgen-Schindelbeck 2006, 116). verbot die Verwendung Volk in der Autowerbung. Er beauftragte die Arbeitsfront DAF damit, ein Gemeinschaftsunternehmen zu schaffen, das den Volkswagen „KdF“ („Kraft-durch-Freude“-Wagen) herstellen sollte. 2.3.3.2. Der Begriff „deutsch“ In der Zeitung des Werberates, der „Wirtschaftswerbung“, wurde immer wieder betont, dass die Werbung deutsch sein muss. Fremde Sprachen seien zu venneiden, weil sonst die deutsche Wertarbeit als Nachahmung ausländischer Erzeugnisse erscheint und damit schon gleich als minderwertiger abgestempelt wird (Westphal 1989, 48). Wie sehr die deutsche Wertarbeit zum Inbegriff für gute Arbeit geworden war, zeigen zwei mir vor­liegende Werbeanzeigen.30 Das „Kaufhaus des Westens“ (KaDeWe) warb 1933 mit dem Plakat „Kauft Deutsche Wertarbeit im KaDeWe“ und für das Parfüm „4711 Kölnisch Wasser“ warb der Anzeigentext „Von jeher war die echte ,4711’ vorbildliche deutsche Wertarbeit. [...]“. Auf deutsche Produkte, die man ins Ausland exportierte bzw. die im Ausland bekannt waren, wurde in der Werbung besonders hingewiesen wie etwa auf „Telefunken. Die deutsche Weltmarke“31 oder auf das Kreuzfahrtschiff „Bremen“ in einer Gemeinschaftswerbung mit der Zigarettenmarke „Reemtsma“: „Repräsentanten deutscher Anerkennung im Ausland!“.32 Das Adjektiv deutsch wurde in der Werbung bald inflationär wie ein Gütezeichen einge­setzt, so z. B. in Werbeanzeigen für „deutsche Zellwolle“33, für den „deutschen Gebrauchs­wagen“ der Fa. Opel34, für „deutsche Frauenkleidung“ und „deutsche Edelkultur“35. Die „deutsche Wirtschaft“ sollte laut einer Anzeige von 1934 gestärkt werden, indem man „ein­heimisches Mineralöl“ der Fa. UNITI bevorzugen (Ilgen-Schindelbeck 2006, 120), und „rein deutsches“ Gargoyle Mobiloel aus „deutschen Fabriken“ benutzen sollte (Ferber 1985, 247). Die Benzinmarke LEUNA rief bereits 1933 dazu auf, „deutsche Arbeit [zu] achten“ und „deutsches Benzin“ zu fahren (Westphal 1989, 52). Auch der Lebensmittelbereich steckte nicht zurück: 1934 wurde dazu aufgefordert, nur „deutsche Butter“ und „deutschen Käse“ zu essen (Ilgen-Schindelbeck 2006, 113) und 1939 hieß es: „Esst deutsche Salzheringe!“ (Ilgen—Schindelbeck 2006, 126). Das Textil Versandhaus Schöpflin/Haagen wollte ca. 1935 28 Werbeanzeige aus dem Deutschen Rundfunkmuseum, Potsdam. 29 In einer Werbeanzeige des Autohauses Eduard Winter AG aus Berlin (1933). 30 Die Werbeanzeigen sind abgedruckt in Ferber 1985, 241 und 277. 31 Anzeige von 1934, abgedruckt in Ferber 1985, 246. 32 Anzeige von 1936, abgedruckt in Ferber 1985, 255. 33 Prospektcover von 1937, abgedruckt in Westphal 1989, 49. 34 Abbildung der Werbeanzeige von 1933 bei Westphal 1989, 79. 46

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