Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2010 - Acta Ethnologica Danubiana 12. (Dunaszerdahely-Komárno, 2010)

Doris Wagner: Reklám a horogkereszt árnyékában (Összefoglalás)

Neben diesen Symbolen tauchen in der Werbung auch andere nationale Symbole regelmäßig auf wie die deutsche Eiche für Beständigkeit und Stärke, das Schwert als Kriegssymbol25, der Hammer für die schaffende Bevölkerung und die Scholle als Symbol für den Bauer und den deutschen Boden. Diese Symbole wurden in erster Linie in der Sparkassenwerbung eingesetzt. Wündrich stellt fest, dass „Heimat und Volkstum, Blut und Boden, Mutter und Kind, Arbeitsdienst und Wehrmacht vermehrt das ästhetische Bild [bestimmten]“ (Wündrich 1988, 41). 2.3.3. Geschützte Begriffe Dem Werberat der deutschen Wirtschaft viel u. a. die Pflege der deutschen Sprache zu (Sennebogen 2004, 206f.). Dazu gehörte das Eindeutschen von Fremdwörtern ebenso wie das Schützen von Begriffen, die der politischen Propaganda Vorbehalten bleiben sollten. So bekam z. B. die Textilindustrie bekam eine lange Liste von Eindeutschungen, denn gerade im Textilbereich wurde viel Wortschatz aus dem Französischen entlehnt.26 Die Eindeutschungen betrafen auch andere Bereiche: Das Necessaire wurde zum Kulturbeutel, aus der Sauce wurde eine Tunke, die Serviette zum Mundtuch usw. (Ilgen-Schindelbeck 2006, 113). Viele Unternehmen, die ihre Produkte mit fremdsprachigen Markennamen versehen hatten, wehrten sich gegen diese Eindeutschungsversuche. So z. B. die Reformbewegung, deren Produkte Fritzen zufolge häufig griechisch oder lateinisch anmu­tende Namen oder gar Kunstnamen trugen (Fritzen 2006, 65). Wortschatz, der mit der politischen Gesinnung der Nationalsozialisten in unmittelbar­er Verbindung stand, wurde ebenfalls für die Produktbezeichnung und -Werbung verboten. Dazu gehörte z. B. NS, SA, SS, Nazi, Sturm, Hakenkreuz, Wehrsport und Rasse und der Gebrauch dieses Wortschatzes in Kompositionen. Besonders häufig tauchten in der Werbung die Begriffe Volk und deutsch auf. Wann und in welcher Form sie benutzt wur­den, soll im Folgenden erläutert werden. 2.3.3.1. Der Begriff „Volk“ Laut Gries wollten die Konsum- und Produktpolitiker der breiten Masse die Vision eines harmonischen Miteinanders offerieren (Gries 2006b, 9Iff.). Dazu gehörte der Konsum von Luxusgütern für das ganze Volk und nicht nur für die obere Gesellschaftsschicht. Eine ganze Reihe von Produkten sollte diese neue Volksgemeinschaft repräsentieren. Dazu gehörten der Volkskühlschrank, das Volksklavier, der Volkswagen, das Volksboot und der Volksempfänger. Produkte wie eine Volks-Nähmaschine und die Dienstleistung einer Deutschen Volks Versicherung waren nicht vorgesehen. Die Verwendung des Begriffs Volk in ihrem Zusammenhang wurde deshalb verboten. Viele Werbetreibende versuchten, ihre politische Gesinnung durch entsprechende Werbung kund zu tun, wie im folgenden Beispiel: Die offizielle Propagandaparole der Nationalsozialisten hieß: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“.27 Die Zigarettenfabrik Aviatik warb auf ihrem Plakat aus dem Jahr 1934 mit einem ganz ähnlichen Slogan für ihre Zigarettenmarke: „Ein Land Ein Volk Eine Zigarette“ (Stier-Laufer 2005, 113f). Das Unternehmen machte sich die Zeichen der Zeit schon früh zu Nutze! Diese wusste sich auch der Radiohersteller Nora aus Berlin für seine 25 Als Kricgssymbol war das Schwert in der Werbung sehr beliebt, hatte jedoch mit der Realität der damali­gen Kricgsfuhrung nichts zu tun. 26 Eine Auflistung solcher Verdeutschungen findet sich in Sennebogen 2004, 216-218. 27 Hitler ließ im Jahr 1938 zur Volksabstimmung am 10. April ein Plakat mit einem Portrait von sich anfer­tigen, auf dem diese Parole als Slogan verwendet wurde (Abbildung des Portraits in Paul 2009, 448). 45

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