Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)
Tanulmányok - Lukács László: Az adventi koszorú elterjedésének történetéhez (Összefoglalás)
lands stark verbreitet ist. Von seinem Stammgebiet ist er zu der Zeit noch nicht (oder nur sehr selten) in die katholischen südlichen und südöstlichen Gebiete Deutschlands und in Österreich eingedrungen. Die Grenze der Verbreitung kann bei den Sudetendeutschen sehr genau beobachtet werden: Bei ihren Nachbarn, im evangelischen Sachsen und Schlesien, ist der Adventskranz schon stark verbreitet, aber unter den katholischen Sudetendeutschen und in Oberschlesien war er noch fast unbekannt. Während der Sammlung für den Atlas hat sich auch herausgestellt, dass der Adventskranz zuerst bei den evangelischen Familien erschienen ist. Es ist auch auffallend, dass er sich in den Großstädten, in den Industriegebieten und in deren Umgebung sehr schnell verbreitet hat. Hier hat er sogar die Konfessionsgrenzen überschritten, am stärksten im Rhein- und Ruhrgebiet. Zuerst ist er bei den wohlhabenden Familien, in den oberen Gesellschaftsschichten erschienen, von dort aus hat er sich dann weiter verbreitet (Atlas der deutschen Volkskunde. 2. Lieferung, Karte Nr. 36.). Der deutsche Volkskundeatlas gibt auch Informationen über Österreich: Die Karte Nr. 36. zeigt, dass der Adventskranz im Jahre 1932 nur sehr spärlich verbreitet war. Von den 1148 Forschungsorten war er nur in 86 bekannt, darunter in 51 Orten nur bei einigen Häusern, ln Südtirol war er völlig unbekannt, in Tirol gab es 2, in Niederösterreich 30, in Oberösterreich 18 und in der Steiermark 20 Belegorte, an denen er bekannt war (Wolfram 1959, 1). Im Österreichischen VolkskimdecitUis beschäftigen sich sogar zwei Karten mit dem Adventskranz, seine Materialien wurden 1955/56 gesammelt. Als man 23 Jahre nach dem Deutschen Vorgänger den Adventskranz beschrieben hat, konnte man ihn schon an 1804 Belegorten registrieren, nur an 13 Orten war er unbekannt. Das bedeutet, dass die Intensität des Brauchs schon 16-mal größer war als früher. Die konfessionellen Unterschiede sind nun völlig verschwunden: Die katholische Kirche hat den protestantischen Brauch völlig übernommen, und seit dem Zweiten Weltkrieg haben sogar Kranzweihen in katholischen Kirchen stattgefunden. Der Adventskranz war in der Mitte des 20. Jahrhunderts trotzdem nicht so allgemein in Österreich anerkannt: Das zeigt, das er in 862 Forschungsorten nur in einigen Häusern bekannt war. Am stärksten verbreitet war er in dem in west-östlicher Richtung geöffneten Donautal, hauptsächlich in Oberösterreich, links und rechts neben den wichtigen Verkehrswegen und in den Flusstälern. Im nördlichen Teil von Niederösterreich, in zahlreichen Gebieten von Oststeiermark, Kärnten und Südtirol hingegen ist er nur sehr selten aufgetaucht, oft nur in den Kirchen, den Schulen oder bei einigen Häusern, ln seiner Verbreitung spielten die Städte und die gebildeten Schichten eine führende Rolle. Die Bauern haben ihn nur langsam angenommen. Die Kirche hat viel für seine Verbreitung getan: An 332 Forschungsorten hat ihn der Pfarrer oder eine andere kirchliche Person eingeführt. Die Schule hat an 266, die Organisationen der NSDAP an 42 Orten eine Rolle bei der Verbreitung gespielt. An den übrigen 67 Orten haben die vor den Bombardierungen in Deutschland Fliehenden, die ausgebombten deutschen Familien sowie die aus Deutschland kommenden Gäste und Ehefrauen für die Verbreitung das Wesentliche getan. Nicht zu übersehen sind die verschiedenen Zeitungsartikel, die vor Weihnachten Ratschläge zum Anfertigen von Adventskränzen gegeben haben. Karte Nr. 8 im Österreichischen Volkskiincleatlas zeigt, dass bei der österreichischen Verbreitung des Adventskranzes die Zeit des Anschlusses (1938-1945) eine sehr wichtige Rolle gespielt hat: Die Kontakte mit Deutschland waren intensiver, und der Brauch des Adventskranzes konnte noch leichter nach Österreich gelangen. Aus 186 Forschungsorten hat man mitgeteilt, dass dieser Brauch bei ihnen erst nach 1945 erschienen ist (Wolfram 1959, 2, 5. Österreichischer Volkskundeatlas. 1. Lieferung, Bl. 7, 8, 9.). 69