Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)

Tanulmányok - Lukács László: Az adventi koszorú elterjedésének történetéhez (Összefoglalás)

Nach der Erscheinung der beiden Volkskunde-Atlanten hat Hermann Bausinger eine Studie über den Adventskranz geschrieben, in der er neue, bislang unbekannte Daten über die Entstehung dieses Brauchs mitgeteilt hat. Von ihm wissen wir, dass den frühesten Adventskranz, von dem wir Aufzeichnungen finden können, der evangelische Priester und Gründer des Hamburger Rauhen Hauses (einer evangelischen Erziehungsanstalt), Johann Hinrich Wiehern, im Jahre 1833 angefertigt hat: Vor der ersten Adventsmesse wurden rund um die Orgel zahlreiche farbige Wachskerzen aufgestellt und beim Lobspruch nacheinander angezündet. Später entstand der Brauch, dass von der ersten Adventsmesse an (in der Mitte des 19. Jahrhunderts am Mittag, seit den 1870er Jahren abends) jeden Tag eine neue Kerze am Leuchter des Gebetraumes angezündet wurde. So waren die runde Form und die Kerzen des Adventskranzes nach Bausinger schon gegeben, später kamen die Tannenzweige dazu (Bausinger 1970, 12-14.). Im Jahr 1991 hat das Rauhe Haus ein Dokument herausgegeben, das die Entstehung des Adventskranzes so beschreibt: Der erste Adventskranz entstand im Jahre 1839, er war rund, aus Holz mit 23 Kerzen. Die Wände des Gebetsraumes waren von 1851 an mit Tannen­zweigen geschmückt. Der wagenrad-große hölzerne Adventskranz, mit 18-24 dünnen, roten und 4 dicken, weißen Kerzen wurde zuerst 1860 mit Tannenzweigen verziert. Bis zum 24. Dezember wurde jeden Tag eine neue Kerze angezündet, das immer stärkere Licht hat die Ankunft Christi verkündet. Die dünnen roten Kerzen wurden werktags, die dicken weißen wurden sonntags angezündet. All das hat Johann Hinrich Wiehern in seinem Tagebuch be­schrieben, und die Hamburger Volkskundlerin Gisella Jaacks bestätigt: „Meines Wissens ist der Brauch, einen Adventskranz als Symbol der Erwartung aufzustellen und mit Lichtern zu versehen, auf Johann Hinrich Wiehern zurückzuführen. Jedenfalls ist es bei Wiehern zum ersten Mal zu belegen. Er hat mit großer Wahrscheinlichkeit als erster im europäischen Raum den Adventskranz eingeführt und bekannt gemacht” (Mann von Velsen - Kohlmann hg. von 1991,21-26). Der Adventskranz ist im Ersten Weltkrieg in den Lazaretten Norddeutschlands erschie­nen, wo ihn auch aus anderen deutschen Gebieten stammende Soldaten kennenlernen konn­ten, was auch zu seiner Verbreitung beigetragen hat (Bausinger 1970, 15). In Niederösterreich werden die Adventskränze am Abend vor dem ersten Adventssonntag kirchlich geweiht, sie werden auf die Altartreppen oder auf einen, zu diesem Zweck aufgestellten Tisch gelegt, ln Wölkersdorf legen die Gläubigen ihre Kränze vor sich auf die Bank, und der Pfarrer weiht jeden Kranz. In Prinzendorf an der Zaya werden sie vor den Nebenaltar halbkreisförmig aufgestellt (Gallér 1977, 8). Ausserdem hängt man in Niederösterreich Weihnachtssymbole (Apfel, Nuss oder Engelchen) an die bereits hängenden Kränze, so wird die Verwandschaft zwischen Adventskranz und Weihnachtsbaum betont (Gallér 1977, 8). Bevor ich zur Erscheinung und Verbreitung des Adventskranzes in Ungarn übergehe, möchte ich in Bezug auf das vorher Gesagte aus Walter Hartingers Buch Religion und Brauch zitieren: „Dieser positiven Grundstimmung dürfte es zuzuschreiben sein, dass im ausgehen­den 19. und beginnenden 20. Jahrhundert Neuerscheinungen, wie der Weihnachtsbaum und der Adventskranz in den Kultraum integriert worden sind, obwohl ihnen damals durchweg der Geruch heidnischer Herkunft anhing. Mittlerweilen gleichen die Chorräume mancher Kirchen zur Weihnachtszeit fast einem Lichterwald, eine eventuell vorhandene Krippe ist in den Hintergrund verdrängt, für die Adventskränze gibt es bereits kirchliche Segnungen” (Hartinger 1992, 68). Das kann mit der Feststellung Leopold Schmidts verbunden werden: „Vereinzelt ist es heute auch üblich, die Adventskränze zu segnen, kirchlich zu benedizieren. Das ist besonders merkwürdig, weil die Christbäume, die vor etwa anderthalb Jahrhunderten 70

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