Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2003-2004 - Acta Ethnologica Danubiana 5-6. (Dunaszerdahely-Komárno, 2004)

Tanulmányok - L. Juhász Ilona: Fényképek a dél-szlovákiai temetők síremlékein és az út menti haláljeleken

Silí.ing István 2002 Vallási néphagyotnány. húsok a vajdasági népi vallásosság köriből. Újvidék. Tárcái Béla 1997 Fénykép a temetőben. Hennán Olló Múzeum Évkönyve 35-36, 349 361. p. Tóth Vimos 1999 Fényképek és temetkezés. In Bán András szerk. Körülirt képek. Fényképezés és kultúraku­tatás. Miskolc -Budapest. 95 102. p. Photos auf Grabmälern und Totengedenken am Straßenrande in der Südslowakei Zusammenfassung Im Aufsatz werden die Ergebnisse der Feldforschungen vorgestellt, welche die Autorin in den von Ungarn bewohnten Gebieten der Südslowakci durchgeführt hat. Es geht um ein Forschungsfcld. das sich von Pressburg bis zur slowakisch-ukrainischen Staatsgrenze, entlang der slowakisch-ungarischen Grenze in einem mal breiten, dann wieder schmäleren, etwa 500 km langen Streifen, dahinzieht. Es ist jedoch zu betonen, dass es sich weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart um ein ethnisch homogenes Gebiet handelte bzw. handelt. Neben den Ungarn lebten/leben auf diesem Gebiet nämlich Slowaken, Deutsche, Ruthenen/Ukrainer, Kroaten, Tschechen, Ziegeuner (Roma) und Juden. Neben den Katholiken, Reformierten (Kalvinisten), Evangelischen und Israeliten ist die Zahl der Atheisten bedeu­tend. Die Verwendung von Photos auf Grabmälern mußte also auch nach Nationalität und Konfession untersucht werden. Die Grabmälcr sprechen die Gegenwart, die Lebendigen an, für diese teilen sie bestimmte Informa­tionen mit. Ein Grabmal erinnert vor allem an den Verstorbenen, zugleich bringt es aber auch den Grad der Trauer der Angehörigen zum Ausdruck. Im Hinblick auf diese Gesichtspunkte werden die Formen und Stufen der Repräsentation gewählt. Es gibt Grabmälcr, auf denen nur der Name, andere, auf denen auch die Geburts- und Todesdaten, ein Grabgedicht, verschiedene Symbole oder auch das Abbild des Verstorbenen eingeschnitzt, eingemeißelt oder aufgeklebt sind. Die mit Photo(s) versehenen Grabmälcr sind auf dem ungarischen Sprachgebiet (also auch in der heutigen Südslowakei) auf süd(west)europäische, vorwiegend italienische Einflüsse zurückzuflihren. Am Anfang des 20. Jahrhunderts tauchten sie zuerst auf den Friedhöfen der Großstädte, dann stufenwe­ise in kleineren Städten und auch in den Dörfern auf. Im Aufsatz werden die verschiedenen Variationen, die Formen der Photobenutzung (von der Zeit ihres Erscheinens bis heute) verfolgt und dargestcllt. Es wird auch auf die Geschlechts- und Gencrati­­onsunterschiede hingewiesen. Desgleichen werden die symbolischen Gräber, unter denen hauptsächlich die Totengedenken am Straßenrande verstanden werden, vorgestellt und analysiert. Die Photos können außer der Funktion des Erinnerns an Verstorbene weitere Informationen vermit­teln (Tracht. Beruf), und zwar meistens nur unmittelbar. Mit Hilfe der Photos können verschiedene Ere­ignisse oder Bräuche der betreffenden Gemeinde, sowie das Andenken an die politische Einrichtung, als auch die historischen Geschehnisse des Landes enthüllt werden. Diese Tatsache wird mit Hilfe von mehreren Beispielen im Aufsatz demonstriert. Der vorliegende Text ist eine vermehrte und überarbeitete Version des Vortrags, der an der Tagung des Lehrstuhls für Volkskunde der Otto-Friedrich-Universität-Bamberg („Andacht und Erinnerung”) in Kloster Banz vorgetragen wurde. Die deutsche Version des Vortrags erscheint im Tagungsband. (Übersetzt von József Liszka) 132

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