Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)

A kisemlékkutatók 15. nemzetközi tanácskozásának előadásaiból - Buganová, Klaudia: Szakrális kisemlékek - út menti keresztek Kassán és környékén

Acta Ethnologica Danubiana 4 (2002), Komárom-Dunaszerdahely Kleindenkmäler - Wegkreuze in Kaschau und Umgebung Klaudia Buganová Die Wegkreuze - kleine sakrale Bauten - vermitteln interessante Einblicke in gesellschaftlich­historische und kulturelle Entwicklungen der Region um Kaschau (slow. Košice, ung. Kassa). Sie sind Ausdruck einer vielschichtigen Kulturgeschichte der Region und ermöglichen zugle­ich Einblicke in das Denken, in die Vorstellungen und philosophischen Einsichten des Einzelnen wie auch der Gesellschaft. Die Stadt Kaschau und ihre Umgebung Zeichen sich durch eine große Vielfalt gut erhaltener Objekte aus. In diesem Raum begann man im größeren Umfang erst vom ausgehenden 17. Jahrhundert zur Zeit der Gegenreformation an Kleindenkmale insbesondere aufgrund von Initiativen der Jesuiten zu errichten. Bis zu jenem Zeitraum standen Kreuze nur vor Kirchen und auf Friedhöfen. Hingegen wurden während des 18. Jahrhunderts zahlreiche Kreuze auch an her­vorgehobenen Stellen wie zum Beispiel auf Hauptplätzen, auf Kalvarienbergen, bei Weggabeln und -kreuzungen, an Waldrändern, Wiesenrainen und Gemarkungsgrenzen errichten. Die älteste Kreuze in und um Kaschau stammen vom Ende des 18. und vom beginnenden 19. Jahrhundert. Sie sind meist undatiert und nur bei wenigen nennen die Inschriften auch Jahreszahlen wie zum Beispiel 1739, 1816, 1831 oder 1842. Viele zeichnen sich durch Merkmale des Barock insbesondere an ihren steinernen Postamenten aus. Bei Kreuzen aus dem 17. Jahrhundert fehlen zuverlässige Datierungen. Hier ist man auf Vergleiche mit stein­ernen Grabkreuzen der Friedhöfe in Kaschau-Rozália, Jasov und Zlatá Idka angewiesen. Dort sind Denkmale aufgrund ihrer Inschriften, Wappen und symbolische Attribute von 1600 bis 1700 sicher datierbar. Bei diesen niedrigen Grab-Steinkreuzen aus dem rötlichen Ryolitstein sind Kreuz und Korpus stets aus einem Stein gehauen - ein Kennzeichen der hervorragenden Steinmetzkunst jener Zeit. Leider sind die meisten der im 17. Jahrhundert geschaffenen Objekte mehr oder minder stark verwittert, in Gebüsche versteckt, von Moosen überzogen oder im weichen Boden versunken. Trotz all dieser Beeinträchtigungen sind sie noch heute wertvolle Zeugen einer regionalen Steinmetzkunst. In historischen Quellen finden sich nur wenige Angaben zu den Kreuzen. Das Kaschauer Pfarramt verfügt über keine Pfarrchronik sondern nur über kanonische Visitationsberichte. Der älteste stammt aus dem Jahr 1720. Darin werden sieben Kreuze in der Stadt genannt, die damals vor einigen Kirchen, auf dem Friedhof, vor dem Stadthaus, in der Vorstadt vor dem Armenhaus/Spital und auf dem Kalvarienberg standen. Jedes dieser öffentlich zugänglichen Kreuze wird in den Berichten als "crux publica" bezeichnet. Der Visitationsbericht des Jahres 1771 nennt dieselben Kreuze und beschreibt ihre Standorte, ihre Stifter, die Art des Materials - ob Holz oder Stein - und wer sie damals gegebenfalls pflegte. Dem nächsten kanonischen Visitationsbericht vom Jahr 1808 kann man einen Anstieg auf elf Kreuze entnehmen. Allerdings wird darin nur eine einzige Denkmälergruppe ausdrücklich beschrieben: es ist das Holzkreuz vor dem Nordportal der Pfarrkirche flankiert von zwei aus Holz geschnitzten 43

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