Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)

Fórum

aufgenommen. Gleichzeitig wurden die erkundeten technischen und industrie-historischen Denkmäler auf der Karte der Kulturstraße Donau aufgezeichnet. Im Generalbericht wurde erwähnt, daß im Jahre 2000 weitere 15 Stipendien für vier Bun­desländer bzw. Komitate ausgeschrieben wurden. Diese donauländischen Stipendien hat das Bundesland Niederösterreich gegründet; bis jetzt erhielten sie 205 Wissenschaftler und Kün­stler. Mehrere Stipendien wurden für Juristen der Donauländer bzw. Komitate ermöglicht, um das europäische Rechtssystem kennenzulemen. Unsere Arbeitsgemeinschaft beteiligte sich 1992/93 an der Gründung und Ausstattung einer Restaurationswerkstatt in der Eszéker Burg, mit dem Ziel, die in dem südslawischen Krieg beschädigten Kunstdenkmäler zu restaurieren. Auf der Tagung in Donaueschingen haben wir beurteilt, inwieweit es uns im letzten Jahrzehnt gelungen ist, in den Donauländern an der Donau die erhaltenen Werte aufzudeck­en, zu dokumentieren, zu veröffentlichen, zu schützen und gesellschaftlich zu nutzen. Auch die Aufgaben und Möglichkeiten der Zukunft bzw. Erweiterung unserer weiteren Tätigkeit wurden besprochen. Wir haben festgestellt, daß der Schwerpunkt unserer Arbeit vorwiegend in einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit lag; deshalb muß nach Beziehungen zur Rek­torenkonferenz der Universitäten an der Donau gesucht werden. Der Arbeits-Gemeinschaft wurden fünf konkrete Empfehlungen vorgeschlagen, deren Verwirklichung einer Aufgabe der Zukunft werden könnte. Hofrat Dr. Gerhard König , Direktor der Bundesbibliothek Niederösterreich hat vorgeschlagen, eine Datenbank wissenschaftlicher Bibliotheken der Donauländer zu gründen. Zusammen mit Universitätsprofessor und Bundesarchäologen Niederösterreichs Dr. Werner Jobst haben sie vorgeschlagen, eine Datenbasis archäologisch bedeutender Gebiete bzw. Ausgrabungen an der Donau zu gründen. Von Frau Dagmar Kunért, Mitarbeiterin der Niederösterreichischen Landesregierung für öffentliche Sammlun­gen, wurde vorgeschlagenjüdische Gemeinschaften, Vereine und Institutionen an der Donau von Donaueschingen bis zur Mündung ins Schwarze Meer zu erforschen. Dr. Edgar Niemeczek, Ethnographenforscher aus NÖ warf die Frage auf, Kataster der Museen im Donauland anzufertigen, besonders von solchen Sammlungen, wo auch mit der Donau zusammenhängende Materialien bewahrt werden. Als fünfter Vorschlag kam (im The­menkreis “Kultur und Medien”) der Gedanke, einen Kongreß zu organisieren. An dieser wis­senschaftlichen Konferenz sollte man sich mit der Lage und Rolle der Kultur als Identität­sträger beschäftigen, und dies in einer Epoche, für die sich immer mehr verbreitende Unter­haltungsmöglichkeiten (sogar Überangebot), Privatisierung von Medien und Globalisation charakteristisch sind. Um diese Vorschläge und Pläne zu verwirklichen, möchte die Arbeit­skommission die Unterstützung der EU für das Programm INTERREG III gewinnen. Im Sinne des letzten Tagungs-Programmpunktes unserer Sitzung in Donaueschingen hat­ten die Teilnehmer die Möglichkeit, über in den Mitgliedsländern organisierte, mit der Donau zusammenhängende Veranstaltungen zu berichten. Ich persönlich habe über die Konferenz in Baja (“Leben auf der Donau”) berichtet; die Konferenz wurde von dem Türr-István-Museum und der Direktion für Wasserwesen im unteren Donautal organisiert, anläßlich des 75. Geburtstagsjubiläums des Ethnographen Dr. Ede Sólymos, der die Donaufischerei und die Ethnographie an der Donau erforscht hatte. Am Nachmittag nach der Tagung haben wir unter der Führung des Kunsthistorikers Dr. Wilts den Fürstenberg-Palast und die fürstlichen Sammlungen besichtigt. Donaueschingen ist Zentrum der fruchtbaren Baar-Hochebene zwischen dem Schwarzwald und Schwäbisch-Alb, seit Anfang des 18. Jhs Sitz der fürstlichen Familie Fürstenberg. Der Barockenpalast Fürsten­berg in dem riesigen Park im Osten der Stadt wurde 1723 gebaut; zwischen 1893 und 1896 wurde hauptsächlich seine innere Einrichtung stark umgestaltet. Im Erdgeschoß befindet sich eine riesige Vorhalle (sie erinnert an einen Rittersaal und an Foyers vornehmer Hotels), auf 202

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