Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)

Fórum

Am Quaderstein-Zaun um den Palast befinden sich Gedenktafeln, die daran erinnern, daß die Quelle von den einzelnen Donauländem nach und nach gekennzeichnet wurde. Hier sind zwei Gedenktafeln zu sehen, die ungarische Inschriften tragen. Die erste wurde von Vác, der Partnerstadt von Donaueschingen errichtet; mit dem vergoldeten Wappen der bischöflichen Stadt Vác im oberen Teil, in der Mitte die blaue Linie der Donau von der Quelle bis zu der Mündung, beiderseits Zeilen des Gedichtes “An der Donau” von József Attila in ungarischer und deutscher Sprache: “...In Donauwellen sah ich Heutiges, Einstiges, Künftiges vergehen. Hinwogend war es miteinander da. Die Schlacht, der Alten ruhelose Klinge Wird stiller, seit Erinnerung sie auffing. Ordnen wir doch nun endlich unsre Dinge. So unser Auftrag. Er ist nicht gering.” (Attila József: An der Donau. Übersetzt von Stephan Hermlin) Die zweite ungarischsprachige Gedenktafel wurde von dem Weltbund der Ungarn im Jahre des Millecentenariums unserer Landnahme im Karpatenbecken errichtet. Unter dem ungarischen Staatswappen ist hier ein Gebet in ungarischer und deutscher Sprache zu lesen: “Die Donau ist eines der Wunder der Natur. Für uns Ungarn ist sie seit 1100 Jahren Teil unseres Lebens. Gott segne den Ort ihres Ursprunges! Weltbund der Ungarn 1996 In ähnlichem Geiste wurden die Texte an der Gedenktafel in slowakischer, kroatischer, serbischer und bulgarischer Sprache formuliert. Die rumänische Inschrift verkündet stolz: “Tausendjährige Hochburg Europas, Wache der Donaumündung.” Von dem Oberbürgermeister Dr. Everke wurde die jahrhunderte alte Auseinandersetzung erwähnt, nach der die Einwohner in Furtwangen am Breg ihnen den Quellort der Donau stre­itig machten. Sie behaupten, die Donauquelle sei eigentlich die des Flußes Breg, also Breg sei die wahre Donau, und die dem Schwarzen Meer näher liegende Brigach ist einer ihrer Neben­flüsse. Claudio Magris, der Germanisten-Professor der Universität Triest, neigt in seinem 1992 auch in ungarischer Sprache erschienenen Buch “Die Donau” dazu, den Eschingern recht zu geben: “...doch ist zumindest sicher, daß die Donau von dem beglaubigten Brunnen in Donaueschingen aus in die Brigach bzw. in einen eigenen Nebenarm fließt...Die eigentliche Donau ist also 200 Meter lang, sie ist ein winziger Zufluß der Brigach; die offizielle Donau jedoch beginnt ein kurzes Stück danach, nämlich an der erwähnten Vereini­gung von Brigach und Breg.” Identisch damit ist auch der ungarische Standpunkt, wie es in dem Europa-Band des berühmten Werkes des Geographie-Professors Jenő Cholnoky “Die Erde und ihr Leben" zu lesen ist: “Die Donau entspringt in dem Schwarzwald in zwei 200

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