Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 1999 - Acta Ethnologica Danubiana 1. (Dunaszerdahely-Komárom, 2000)
Tanulmányok - Udvardi István - Viga Gyula: A táj és az életmód néhány összefüggése a Garam völgyének településein a 18. század utolsó harmadában
1770 stammenden Daten vermitteln ein Bild über die Mitte bzw. über den letzten Drittel des XVIII. Jahrhunderts (Unter Verwendung unserer Quelle sind über das untersuchte Gebiet mehrere Publikationen erschienen: Takács-Udvari 1990, S. 209-225; Takács-Udvari 1992, S. 857 und 869; Udvari-Viga 1994, S. 89-120; vgl. noch Rebro 1959; Udvari 1994). Die Urbarialerklärungen der Gemeinden an der Gran in den Komitaten Gömör, Zólyom, Hont und Esztergom vermögen natürlich kein vollständiges Bild über die Lebensweise der untersuchten Epoche zu geben, sie scheinen jedoch geeignet, grundlegende Zusammenhänge und - in gewisser Hinsicht - Verändemngen und Tendenzen zu erfassen, wodurch das bereits bekannte Bild etwas nuanciert werden kann. 1. Die Gran, der 289 km lange Nebenfluß der Donau, entspringt in der Niedrigen Tatra, auf dem Királyhegy (Kráľová hola). Bis Zólyom fließt sie in einem längsseitigen Tal, dann durchbricht sie die vulkanische Zone und tritt bei Léva die Kleine Tiefebene. Sie mündet gegenüber Esztergom in die Donau. Die menschliche Zivilisation jedoch geht einen umgekehrten Weg: Im Tempo und in der Reihenfolge ihrer jeweiligen wirtschaftlichen Zielsetzungen nimmt sie vom Süden, von der Ebene her, Schritt für Schritt das Tal und die umliegenden Waldungen in Besitz. Dementsprechend, sich nach den geographischen Stufen des Oberlandes richtend, teilt sich das Flußtal in zwei voneinander gut trennbare Einheiten. Solange auf dem südlichen Flachland eine für die Tiefebene charakteristische Landwirtschaft betrieben wird, bildet beim Oberlauf seit dem XIII. Jahrhundert der Bergbau, die regionale Eigenheit des Oberlandes, sowie die gewonnene Edelmetalle verarbeitende Industrie die hauptsächliche Ansiedlungskraft. Die Dörfer des oberen Abschnittes sind nur von wenig Ertrag bringenden Ackerfeldern umgeben, die dort Lebenden ernähren sich vom Bergwerk, der Industrie, den Wäldern und aus vielerlei Hausgewerbe (Prinz-Teleki o.J. II. S. 180; Paládi-Kovács 1994, S. 11. Vgl. noch Frisnyák 1990, S. 32-35). Die Eisengewinnung und Eisenverarbeitung am Oberlauf der Gran spiegelt sich auch in den Ortsnamen aus der Arpadenzeit wider (Györffy 1972, S. 283-284, 4. Karte). Die Tatsache, daß der Rohstoff Eisen, reichliches Holz und Wasserenergie zur gleichen Zeit und Stelle vorhanden waren, machte die frühe Industrie des Raumes zum wichtigen Wirtschaftsfaktor. Für lange Zeit bildeten die Wälder der oberen Gran auch Ersatz für die die sich erschöpfenden Holzvorräte der Gegend von Besztercebánya, später jedoch - und das ist schon größtenteils die Geschichte der Industrie des XIX. Jahrhunderts - siedelte die Eisenverarbeitung in die Nähe der Wälder. Dies verlieh der Eisenindustrie von Pohorella und Zavadka Bedeutung, von wo aus Eisenerz und Eisenprodukte des Grantales auch nach Mähren, Schlesien und Galizien transportiert worden sind (Cambel red. 1987, II. S. 209, 230, 526). Sowohl entlang des Flusses Gran, als auch in anderen Landschaften von Gömör, in der Zips und auf dem Gebiet des Komitates Abaúj blühte bereits im XVI. Jahrhundert eine bedeutende Eisenindustrie. Im XVI. Jahrhundert stellte ein königlicher Ausschuss fest, daß entlang der Gran {Pohronie), in allen Tälern auf beiden Seiten des Flusses Eisenerz gefordert und geschmolzen wurde. Im Jahre 1568 arbeiteten entlang der Gran 11 Hüttenwerke und 8 Hammerwerke. Die Bergwerkskammem versuchten die Eisenproduktion mit allen Mitteln einzuschränken, um die Wälder für die Edelmetall- und Kupfergruben zu bewahren. Die Eisenproduktion blieb jedoch in Vas-Berzence (Železná Breznica), Vihnye (Vychne) und Zsarnóca auch in späteren Jahrhunderten erhalten: Die Bergbaubezirke von Selmecbánya und Körmöcbánya sind von hier aus mit Eisen und Eisengeräten versorgt worden. Die Gegend von Besztercebánya ist vom Gebiet der Ober-Gran (Horehronie), v.a. aus Hronyec oder Hámor beliefert worden (Cambel red. 1987, II. S. 58). In den ausgedehnten Bergbaubezirken lebte eine bedeutende Zahl an frei beweglicher Bevölkerung, die ihr Brot in Wäldern, Bergwerken und Hüttenwerken verdiente. Schon ab Ende des XVI. Jahrhunderts sind am oberen Lauf der Gran viele Waldarbeiter für Holzhauen, 56