Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 1999 - Acta Ethnologica Danubiana 1. (Dunaszerdahely-Komárom, 2000)
Tartalom - Liszka József: Beköszöntő
Acta Ethnologica Danubiana 1 (1999), Komárom-Komárno Einleitung József Liszka Die erste einführende Jahrbuchausgabe des Forschungszentrums für Ethnologie des Instituts für Gesellschaftswissenschaften „ Forum ” widmen wir der Erinnerung an Béla Gunda und Václav Frolec. Auf diese Weise möchten wir auch die Grundlinie der nächsten (hoffentlich langlebigen) Serie bestimmen. Diese zwei Ethnologen waren engagierte Forscher ihres Volkes (des ungarischen bzw. mährischen/tschechischen) und dessen Volkskultur. Außerdem waren sie auch unermüdliche Wissenschaftsorganisatoren der Ethnologie, sie waren fähig, in europäischen Dimensionen zu denken. Außer ihrer eigenen haben sie die Volkskultur der benachbarten Völker eingehend gekannt. Sie haben in unseren Gegenden eine vergleichende Methode eingeführt, die unter anderem auch für das Forschungszentrum für Ethnologie in Komorn als Vorbild gilt. Es hat auch eine symbolische Bedeutung, daß das Jahrbuch des Forschungszentrums für Ethnologie eben diese zwei Namen auf seine Fahne schreibt. Die zwei Wissenschaftler verehrten einander, sie haben das Volk des anderen gegenseitig geliebt und gekannt. Béla Gunda aus Debrecen beschäftigte sich in zahlreichen (auch slowakisch erschienenen!) Abhandlungen nicht nur mit den einzelnen Erscheinungen der slowakischen Volkskultur, mit den Fragen der slowakischungarischen interethnischen Beziehungen, sondern hatte mit Erforschungen der rumänisch-ungarischen und südslawisch-ungarischen Beziehungen bzw. balkanischen Kulturkontakten auch Großes geleistet. Er bemühte sich auch um die Herausgabe einer mitteleuropäischen ethnologischen Zeitschrift unter dem Titel „Danubius”. Václav Frolec aus Brünn ist vielleicht der sachkundigste Kenner der mährischpannonischen Region. Er war ein fleißiger Aufdecker des Karpatenbeckens und von dessen westlichen Beziehungen, dabei weilte er in der Slowakei oder in Ungarn, als wäre er zu Hause gewesen. Er war Mitglied unzähliger slowakischen ethnographischer Gemeinschaften, mit gutklingender Stimme trug er mährische Kossuth-Lieder in tschechischer Sprache vor. Kurz vor seinem Tode gab er eine mitteleuropäische volkskundliche Zeitschrift unter dem Titel „Ethnologia Europea Centralis ” heraus, die jetzt seine ehemaligen Kollegen weiter redigieren. Für ihre wissenschaftliche, wissenschaftsorganisatorische Tätigkeit, für das bessere Kennenlernen und die Freundschaft zwischen den Völkern Mitteleuropas erhielten sie beide den Herder-Preis. So sind in ihren Personen beinahe alle Völker Mittel- und Südeuropas symbolisch verbunden und dadurch auch unsere Zielsetzungen vertreten. Unser Jahrbuch berichtet über die neusten Ergebnisse der Forchsung Volkskultur in den ungarischen Regionen der Slowakei, es will auch dafür offenstehen, die 13