K. k. katholischen ober-gymnasiums, Schemnitz, 1859

19 1819 zeichnete Hansteen in Christiania Charten der magnetischen Linien, welche Orte, die glei­che magnetische Abweichung haben, verbinden und isogonisehe genannt werden. Derart Charten sind be­sonders für Seefahrer von grosser Wichtigkeit, aber weniger geeignet die Verhältnisse des Erdmagnetismus zu gewähren, da sie zugleich von der Lage der Rotationsaxe der Erde abhängen. Im Jahre 1819 unterwarf Sa vart in Paris die Erscheinung der Resonanz einer näheren Untersu­chung, welche nicht bloss eine Verstärkung, sondern in vielen Fällen auch eine eigenthümliche Modification des Tones bewirkt. In demselben Jahre erfand Daniel in England das nach Ihm benannte Hygrometer, welches an der Unvollkommenheit dadurch leidet, dass jeder Beobachtung ein besonderer Versuch vorangchen muss. 1820 entdeckte Oersted in Kopenhagen die Einwirkung des elektrischen Stromes auf die Magnet­nadel, und Schweigger, Professor in Halle erfand noch in demselben Jahre den Multiplicator oder Galva­nometer, welcher sich vorzüglich dazu eignet, sehr schwache elektrische Ströme nachzuweisen. 1820 brachte Frauenhoffer die achromatischen Fernrohre zu ihrer gegenwärtigen Vollkommen­heit. Derselbe entdeckte im prismatischen Farbenbilde die nach ihm benannten dunklen Linien und stellte, so wie Herschel in England, Untersuchungen über die Beugung des Lichtes an. 1821 gelangte Seebeck in Berlin durch den Multiplicator zur Entdeckung der thermoelektr. Ströme. 1823 zeigte Ampére in Frankreich die gegenseitige Wirkung elektrischer Ströme auf einander und führte die Erscheinungen auf ein allgemeines Gesetz zurück, in Folge dessen zwei auf einander wir­kende elektrische Ströme sich so zu stellen streben, dass beide dieselbe parallele Richtung haben. 1823 wurden entscheidende Versuche über die Condensation der Gase von Davy und Faraday augestcllt. — Thilorier hat zuerst die Kohlensäure in grösseren Mengen flüssig, so wie auch im festen Zu­stande dargestellt. Seine Untersuchungen wurden jedoch dadurch unterbrochen, dass das Gefäss, in welchem man die Kohlensäure verdichtet hatte, zersprang, wobei Menschen ihr Leben verloren. Dieselben Versuche haben später andere Physiker mit geeigneten Vorsichtsmassregeln wiederholt. 1824 lehrte Berxelius den Kiesel darstellen und begründete durch seine Untersuchungen die Lehre von den chemischen Proportionen. 1825 erweiterten und begründeten die Gebrüder Weber in Göttingen die Theorie der Wellen und erklärten die Erscheinungen der Interferenz der Schallwellen. 1827 entdeckte Ohm in Erlangen das von ihm benannte Gesetz über die Stärke des elektrischen Stromes, welchem gemäss dieselbe der elektromotorischen Kraft der Galvanischen Kette oder Säule direct und der Summe aus dem Leitungswiderstande, welchen der Strom in der Kette oder Säule und im Schlies­sungsbogen erfährt, umgekehrt proportional ist ^ j wenn die elektromotorische Kraft jedes einzelnen Elementes mit E, die Anzahl der Elemente in der Säule mit n, der Widerstand, welchen der Strom bei sei­nem Uebergange von einem Elemente zum andern erfährt, mit L, der Widerstand im Schliessungsbogen mit l bezeichnet wird. 1829 wurde die Unvollkommenheit der Hygrometer durch das vollkommenere von August in Berlin angegebene Psychrometer beseitigt. 1831 fand Ross im Norden Amerika's in der Nähe der Repulsebay (ungefähr jn 70° nordl. Breite und 97 0 westl. Länge von Greenvich) den Magnetpol auf. Im Jahre 1831 entdeckte Faraday in England die inducirtcn Ströme; demselben verdanken wir auch die Entdeckung, dass ein elektrischer Strom nicht bloss in benachbarten Leitern, sondern auch in dem Leiter selbst, welchen er durchläuft, einen inducirten Strom erregt, welchen Faraday den Extrastrom nennt. Auf den inducirten Strömen beruht der Inductionsapparat von Neeff, bei welchem durch rasch auf einander folgende Unterbrechungen und Schliessungen eines elektrischen Stromes in einer langen Drahtspirale inducirte Ströme und kräftige physiologische Wirkungen hervorgerufen werden. Derselbe ist auf medicinische An­wendungen berechnet. 1831 hat Dove in Berlin das Gesetz der Windesdrehung und die Theorie der periodischen Schwan­kungen des Barometers begründet. 1832 hat Melloni gezeigt, dass es eben so wie man verschiedenfarbige Lichtstrahlen unterschei­det, auch verschiedenartige Wärmestrahlen gibt, welche von verschiedenen Körpern nach verschiedenen Ver­hältnissen zurückgeworfen und durchgelassen oder absorbirt werden. Diese Verschiedenheit der Wärmestrah­len nennt mau Thermanisinus. Melloni hat auch später gezeigt, dass auch die Mondstrahlen erwärmend wirken.

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