Katholischen Gymnasium, Schemnitz, 1854

Schrrlnachrichten vom Direktor. I. Kurzgefaßte Geschichte des k. k. katholischen Gymnasiums zu Schemnitz. Obwohl man sich sehr angelegen sein ließ, eine vollständige historisch-stati­stische Darstellung über die Entstehung und den ehemaligen Zustand dieser Lehr­anstalt den Lesern dieses Jahresberichtes darzubieten; da es jedoch trotz aller Mühe nicht gelang hinreichende Urkunden hierüber zu ermitteln, ist man genöthigt bloß auf einige Skizzen sich zu beschränken, welche einem amtlichen Aktenstücke aus dem bierortigcn städtischen Archiv vom 23. Mai 1766 und andern Vorgefundenen historischen Fragmenten entnommen sind. Bedeutenderes hierin mag etwa im städtischen Archiv noch verborgen liegen. Daß Schemnitz, die älteste und größte Bergstadt Ungarns, zu der die ersten Grundlagen auf einem hohen Berge, noch jetzt alt Schemnitz genannt, im Jabre 745 gelegt sein sollen, bei allmäliger Ver­mehrung seiner Bevölkerung mit Schuten bedacht worden war, kann wohl nicht in Abrede gestellt werden; wie aber diese beschaffen, durch wen gestiftet und ver­waltet wurden, läßt sich bis nun aus Mangel an positiven Daten nicht bestimmen. Wahrscheinlich haben in spätern Jahren, wenn nicht den sämmtlichen, wenigstens den nölhigen Religionsunterricht die Dominicaner ertheilt, denen im Jabre 1275 die St. Nikolai Kirche, die aus milden Beiträgen an der rückwärtigen Seite der jetzigen deutschen Kirche gegründet wurde, auf Ansuchen des Graner Domkapi­tels übergeben worden ist. Reben dieser war ein Kloster erbaut und von den Dominicanern beinahe 200 Jahre bewohnt, welches während der stürmischen Epo­chen viel gelitten, endlich gänzlich verlassen und 42 Jahre verödet gestanden ist. Rach Abschaffung der Dominicaner dürften weltliche Lehrer die Schulen versehen haben; denn Toldy Ferenz behauptet in seinem Werke: A magyar nemzeti Iro­dalom Története II. köt. 80. §., daß Schemnitz im Jahre 1478 bereits im Besitze eines Gymnasiums unter der Leitung des Rektors Thomas Fäbri gewesen sei. Nähere Verhältnisse dieses Gymnasiums sind im Dunkel der Zeit eingehüllt bis zum Jahre 1649, als der Jesuitenorden in diese Stadt eingeführt, mit der Seelsorge 3

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