Katholischen Gymnasium, Schemnitz, 1854

16 hen ja dem Kreise ihrer Angehörigen näher als die Lehrer, sie hören oder sehen Manches, was der Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Schule entgeht; die Kin­der erzählen vor ihnen leichter und freiwilliger, was in ihrer Umgebung vorgeht, können daher heilsamer in das Innere eindringen, als oft der Lehrer. Da also das Feld, welches wir bearbeiten gemeinsam ist, pflegen wir es auch mit gemein­schaftlichen Kräften; stehen wir nicht wie zwei feindliche Lager isolirt uns gegen­über, hegen wir vielmehr Zutrauen zu einander, und dort avo es Noth timt, in gegenseitige Mittheilung tretend, trachten wir mit vereintem Bestreben das so wich­tige und Generationen beglückende Erziehungswerk zu vollziehen; denn auch hier gilt der Wahlspruch unsers allgeliebtesten Kaisers und Herrn, daß nur mit vereinten Kräften (Viribus unitis) Schweres bewältigt und Großes erreicht werden kann. So wie die Lehrer von ihrem heiligen Berufe durchdrungen stets bereit sind mit offenen Armen dem Wunsche der Eltern oder deren Stellvertreter hierin entgegen zu kommen und dessen Erfüllung als einen Theil ihrer Pflicht an­zusehen: so dürften diese sich dasselbe von wohlmeinenden Eltern versprechen. Die geistig gebildete und religiös-sittlich erzogene Jugend ist ja die schönste Zierde der Eltern, in der sie auch nach ihrem Ableben unverwelkt fortleben werden, daher je­der Sorgfalt und Pflege würdig; sie ist die hoffnungsvolle Stütze des Thrones; von derselben hängt das künftige allgemeine Wohl der Kirche und des Staates ab. «Johann J¥ep. Greschner.

Next

/
Thumbnails
Contents