Sárospataki Füzetek 17. (2013)
2013 / 3. szám - TANULMÁNYOK - Pótor János: A jeruzsálemi szeretet-közösség megalakulása - ókori közösségi minták, példák
Postma Ferenc Wer war nun dieser Student aus Ungarn, dieser Gyarmati? Und was war sein so schwres Verbrechen, weswegen er so hart und recht peinlich bestraft wurde? Soviel wir wissen, hatte Thomas Gyarmati [Gyarmati Tamás] damals mit seinem Theologiestudium angefangen in Sárospatak - am illustren Reformierten Collegium. Wir finden seinen Namen am 29. Juni 1664 in der Sárospataker Matrikel verzeichnet,21 und zwar versehen mit einer weitläufigen Notiz aus späterer Zeit. Laut dieser Notiz soll er nachher fürs Studium ins Ausland gereist sein22 - was auch tatsächlich stimmt: Am Anfang des Jahres 1668 wurde er Student in Frankfurt an der Oder,23 und am 29. September 1668 finden wir ihn an der Universität in Franeker.24 Wurde er bereits in der Frankfurter Matrikel als „Pauper“ bezeichnet, so war offensichtlich auch in Franeker25 der ständige Mangel an Geld - von Anfang an - sein größtes Problem. Dies sollte sogar der Grund für sein strafbares Benehmen sein, wie wir sehen werden. Trotzdem wurde er dort nicht „gratis“26 als Student eingeschrieben, sondern mietete - genauso wie die anderen Studenten - in der Stadt ein Zimmer bei einer Hospita.27 Über die Zeit kurz nach seiner Immatrikulation, d.h. konkret über den nachfolgenden Monat Oktober, informieren uns weder handschriftliche noch gedruckte Quellen. So bleibt undeutlich, bei welchen akademischen Vorlesungen Gyarmati als Zuhörer anwesend war oder an welchen öffentlichen Disputationen er - möglicherweise - aktiv teilnahm. Die eigentliche „Geschichte“ fängt erst im November an, genauer gesagt, in der Nacht vom 4. auf den 5. November 1668. In dieser Nacht wurde in die Wohnung von Frau Elisabeth Pontanus eingebrochen, wobei viele sehr wertvolle Sachen (schöne Kleider, Schmuckstücke aus Silber und Gold, Korallenketten, etc.) geraubt wurden.28 Dass dieser Einbruch wirklich große Aufregung in der friesischen Kleinstadt verursachte, ist klar. Zugleich regte es die Bürger zu mehr Wachsamkeit und zu größerer Aufmerksamkeit an. Es wurde sogar eine „scedula“ gedruckt, ein Zettel, oder besser, eine vollständige und spezifizierte Liste der gestohlenen Güter, damit jedermann in der Stadt durchaus informiert sei.29 21 Die Sárospataker Matrikel (1617-1777) wurde 1998 von Richárd Hörcsik herausgegeben, siehe dazu: Hörcsik, S. 103 (Nr. 17). - Vgl. dazu auch: Bozzay-Ladányi, Nr. 416. 22 Hörcsik, S. 103 (ibidem): «Salut[avit] Acadfemias]». 23 Siehe dazu: Zoványi 1889, S. 189 (Nr. 311). - Vgl. dazu auch: Szögi 2011, S. 105 (Nr. 531):Thomas Gyar- maei. 24 AStF, Nr. 7042: Thomas Garmathy. - N.B.: Die Gerichtsakte des 9. Februar 1669 meldet, dass er etwas später, d.h. erst im Oktober 1668, in Franeker angekommen war: „praeterito mense Octobri venerit Franequeram" (Beilage IV). 25 Die Gerichtsakte des 9. Februar 1669 meldet, dass Gyarmati schon bei seiner Ankunft in Franeker „penes se habuit nihil vel parum pecuniae" (Beilage IV). 26 „Gratis quia Hungarus". - Viele Studenten aus Ungam und Siebenbürgen wurden damals in Franeker „gratis" eingeschrieben, bei Gyarmati dagegen war das nicht der Fall. 27 Der Name seiner Hospita war Jancke Botes (Bootes). Siehe dazu die Beilagen (I, V und VI). 28 Die Schmuckstücke etc. wurden geraubt „ex quadam capsa", und zwar gewaltsam, „met opbrekinge van een kas". Siehe dazu die Beilagen (II und IV). 29 Siehe dazu die Gerichtsakte des 9. Februar 1669: "omnia [...] bona specifice descripta in scedula impressa" (Beilage IV). 0 46 Sárospataki Füzetek 17. évfolyam | 2013 | 3