Sárospataki Füzetek 17. (2013)
2013 / 3. szám - TANULMÁNYOK - Pótor János: A jeruzsálemi szeretet-közösség megalakulása - ókori közösségi minták, példák
Warum der ungarische Student Thomas Gyarmati... all ihre anderen Schulden (z.B. beim Apotheker, beim Schneider, beim Schuster, beim Buchhändler, etc.) - nicht rechtzeitig oder gar nicht bezahlen konnten14 und der Hospes bzw. die Hospita - oder ihre ganz ungeduldigen Gläubiger - sich darüber bei dem Rektor und den Professoren formell beklagten. Von Gewaltsamkeiten,15 Trunkenheit oder öffentlicher Ruhestörung ist bei den Peregrini kaum die Rede, soviel wir wissen.16 Trotzdem wurden im Jahre 1773 noch zwei von ihnen relegiert: Martinus Mogyoródi [Mogyoródi Márton] am 4. März17 und Stephanus Berta [Berta István] am 21. Juli.18 - Heilige waren auch diese beiden sicher nicht. Die Reihe von Bestraften aus dem historischen Ungarn bleibt also in den Protokollen des Senatus Judicialis relativ bescheiden. In den Gerichtsakten des „Hof van Friesland“ ist diese Zahl dagegen noch niedriger. Hier handelt es sich konkret um nur einen Fall, und zwar aus dem Jahre 1669.19 Am 9. Februar 1669 fällte das oberste Gericht in Leeuwarden ein Urteil über den ungarischen Studenten Thomas Gyarmati [Gyarmati Tamás], der einige Tage zuvor von der akademischen Polizei20 aus Franeker gebracht worden war: Er sollte öffentlich - im Vorhof des Gefängnisses - von dem Scharfrichter „acriter“ gegeißelt werden und wurde zugleich für zehn Jahre („ad decennium“) aus Friesland verbannt. Noch am selben Tag sollte er vor Sonnenuntergang die friesische Hauptstadt verlassen haben und die Provinz an sich innerhalb von drei Tagen. 14 Einige Peregrini haben sogar wegen Schulden die Stadt heimlich verlassen, z.B. Martinus Szilvási [Szil- vási Márton], im Sommer 1651. Seine hinterlassene Bücherei wurde dann versteigert. Vgl. dazu: Insti- tuut„Tresoar"/ RA Leeuwarden, ArchiefFranekerUniversiteit, Inventar Nr. 17,84-85 (04.08.1651).-AStF, Nr. 4897. - Das letzte war auch der Fall bei Johannes Gele Debreceni [Debreceni Gele János], Ende April/ Anfang Mai 1661. Vgl. dazu: lnstituut„Tresoar"/ RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 17, 232-233. - AStF, Nr. 5873, 5946 (?). - Andere sollten vor ihrer Heimreise einen genau spezifizierten Schuldschein unterschreiben,„in Curia Academiae", wie z.B. Johannes Vásárhelyi [Vásárhelyi János]. Vgl. dazu: lnstituut„Tresoar'7 RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 14, 89-91 (30.07.1636). -AStF, Nr. 3069. 15 Petrus S. Püspöki [Püspöki Salya Péter] soll am 24. Mai 1699 seine Hospita Bauckje Reinalda geschlagen und ihr auch mit der Faust gedroht haben. Vgl. dazu: lnstituut„Tresoar"/ RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 141 (26.05.1699). -AStF, Nr. 9733. 16 In diesem Kontext erwähnen wir noch den Fall Gregorius Tolnai [Tolnai Gergely]. Er möchte die Mutter seines Kindes in Franeker nicht heiraten, aber sollte doch die Kosten der Geburt bezahlen und noch einige Jahre lang die Alimentation. Vgl. dazu: lnstituut„Tresoar"/ RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 132, 51 (08.07.1634). - AStF, Nr. 2808. 17 AStF, Nr. 13524. - Vgl. dazu: lnstituut„Tresoar"/ RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 27,284-285, bzw. 133,168-169: Mogyoródi wurde relegiert „ob meretricos sermones, [...] injurias, turbasque repetitas, atque ob violatam publice privatimque Rectoris Magnifici auctoritatem" (169). - Bozzay-Ladányi, Nr. 1144. 18 AStF, Nr. 13553. - Vgl. dazu: lnstituut„Tresoar'7 RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 20, 323-324: Berta wurde relegiert, weil er „für das Studium völlig inkompetent" war. - Boeles, Band I, S. 350,- Bozzay-Ladányi, Nr. 1149, bzw. 2432. - N.B.: Jonas Cseh Szentpéteri [Szentpéteri Cseh Jonas] wurde von dem Senatus Judicialis mit Relegation gedroht, weil er einige Kommilitonen aus Ungarn schwer beleidigt hatte, „qua verbis qua gestibus" (20.02.1740). Vgl. dazu: lnstituutjresoar'7 RA Leeuwarden, Archief Franeker Universiteit, Inventar Nr. 27, 24-25. - AStF, Nr. 12196. 19 Der Fall wurde schon von Boeles erwähnt, siehe dazu: Boeles, Band I, S. 259 (Thomas Gyarmali, sic). 20 Siehe dazu: Boeles, Band I, S. 252, bzw. 264-266 (Der sog. Promotor mit insgesamt vier Assistenten). Sárospataki Füzetek 17. évfolyam | 2013 | 3 45