Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)

Quellen - Zeitungsartikel

dem Bericht des Senders werden die Kommissionen ihre Tätigkeit in der Hauptstadt bis zum Jahresende, in den Provinzen bis zum 1. Februar 1957 beendet haben. „Die Arbeit der Kommissionen ist dadurch erschwert, daß die vorliegenden Akten kein vollständiges Bild über die Vergangenheit der AVO­Leute geben", erklärte der Sender. „Gegen die bisher überprüften über 100 AVO-Angehörigen konnte nichts nachteiliges zutage gefördert werden." Radio Budapest beschuldigte am Montagabend die in Budapest noch tä­tigen westlichen Pressevertreter: „Ihre Tätigkeit bestand lediglich darin, die Streikaufrufe des aufgelösten Budapester Arbeiterrates an westliche Rundfunkstationen wietergeleitet und damit maßgebend an der Hetze gegen das heutige ungarische Regime beigetragen zu haben." „Die ungarischen Freiheitskämpfer haben beschlossen, den Kampf vor­übergebend einzustellen, damit die Regierung keinen Vorwand mehr hat, sich der Entsendung von UNO-Beobachtern nach Ungarn zu widersetzen", erklärte ein Angehöriger des Budapester Arbeiterrates, der am Sonntag nach Belgrad geflohen war, einem italienischen Korrespondenten. Die „Waffenruhe" sei in vollem Einvernehmen mit den Arbeiterräten und der „Revolutionszentrale des militärischen Widerstandes unter dem Befehl von General Maleter" angeordnet worden. Dies bedeute jedoch nicht, daß die Freiheitskämpfer die Waffen gestreckt hätten. Auch die ungarische Sozialistin Anna Kethly vertritt die Ansicht, daß die „Aufständischen" sich zu einer Zusammenarbeit mit der gegenwärtigen Regierung unter keinen Umständen bereit erklären würden. Die Kadar­Regierung und ihre Vertretung in der UNO repräsentierten ausschließlich den Kreml, nicht aber das ungarische Volk. Frau Kethly forderte in einer Presse­konferenz, die UNO solle eine internationale Polizeitruppe nach Ungarn ent­senden, um dem Blutvergießen und den Deportationen ein Ende zu bereiten. Die Sowjetregierung wies am Montag einen Protest der Amerikaner gegen die Behinderung von Besuchern der Budapester USA-Gesandtschaft zurück. Der Kreml bezeichnete den amerikanischen Protest als Einmischung in die Beziehungen zwischen Moskau und Budapest und betonte, der Schutz der Auslandsvertretungen falle ganz unter die Zuständigkeit der ungarischen Regierung. In einem Wiener Hotel konnte durch die Wachsamkeit des Hoteldirektors eine Entführung der beiden Kinder des geflüchteten ungarischen Torwarts Grosics verhindert werden. Zwei Männer, offenbar Agenten des Regimes Kadar, hatten sich als „gute Bekannte" der Familie Grosics ausgegeben und wollten die Kinder besuchen. Die durch das Hotel herbeigerufene Polizei­strafe fand bei den Fremden ein Fläschchen mit Chloroform. Als die Polizei im Hotel eintraf, machten sich die Männer gerade an der Tür zu schaffen, in

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