Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)

Quellen - Zeitungsartikel

zwar im Handelshafen Csepel, hat das Internationale Rote Kreuz ein Zentral­lager errichtet, in das alle Sendungen kommen. Außer den bisherigen Trans­porten von Medikamenten, hochwertigen Nahrungsmitteln und Kohle wird das Rote Kreuz in nächster Zeit vermutlich auch Fensterglas, Decken, Bett­wäsche und Kleider nach Budapest schaffen. Auch Ambulanzen werden in der ungarischen Hauptstadt dringend benötigt, da die meisten während der Kämpfe zerstört oder beschädigt wurden. In der Provinz sei mit Ausnahme von Miskolc und Szolnok eine Rot-Kreuz-Hilfe nicht nötig. Ein Vertreter des Roten Kreuzes werde aber in den nächsten Tagen auch die ungarischen Provinzen bereisen, um sich über die Lage zu informieren. Die Arbeit des Roten Kreuzes, so betonte Mayer, werde weder von den ungarischen noch von den sowjetischen Militärbehörden gestört. 12. IKZ, 27. November 1956 S. 3. ISERLOHN HILFT UNGARN-FLÜCHTLINGEN Aufruf der Stadt Iserlohn / Verwaltung bewilligt Transportmittel Wer kann Räume zur Verfügung stellen? Iserlohn. Gestern abend trat der Rat der Stadt Iserlohn zu seiner ersten (außerordentlichen) Arbeitssitzung zusammen. Einziger Punkt der Tagesord­nung war die Verlängerung der Bauordnung, wichtigster Punkt der Sitzung aber eine Erklärung Oberbürgermeister Rustemeyers zur Ungarnfrage. Der Rat der Stadt stimmte ohne Widerspruch einer ersten Hilfe durch die Verwaltung zu. Durch Beschluß der Fraktionsvorsitzenden sind bereits 1000 DM an das DRK zur Linderung der dringendsten Not überwiesen worden. Die Hilferufe der ungarischen Flüchtlinge aus Oesterreich haben dazu geführt, daß der Regierungspräsident in Arnsberg mit einem Aufruf des Arbeits- und Sozialministers an die Städte und Landkreise herantritt: Teilt bitte sofort mit, wieviele Flüchtlinge von den Städten und Kreisen aufgenommen werden können! Ruft die Bevölkerung auf, Plätze bereitzu­stellen! Die Kosten werden vom Land übernommen! (Man denkt an eine Regelung im Sinne der Kriegsfolgenhilfe.) Die freie Wohlfahrtspflege soll außerdem eingeschaltet werden. Der Rat der Stadt Iserlohn wird es bei dieser behördlichen Maßnahme nicht bewenden lassen, er wird, wie Oberbürgermeister Rustemeyer mitteilte, einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, zu helfen, wo Hilfe möglich ist. Der Aufruf soll schnell erfolgen, da schnelle Hilfe noch immer die beste Hilfe sei. (Man wird damit in den Grundzügen den Forderungen folgen, die wir bereits gestern im Hinblick auf die erforderliche Ungarnhilfe erhoben hatten.)

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