Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)

Quellen - Zeitungsartikel

ziehen. Seine „Abreise in ein anderes sozialistisches Land" sei keine Verban­nung. Kadar gab in einer Rede vor Gewerkschaftsfunktionären, Delegierten der Budapester Betriebe sowie Partei- und Wirtschaftsfunktionären zu verstehen, daß er den Forderungen nach Rückkehr Nagys in die Regierung und nach Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn vorerst nicht stattgeben werde. „Die Regierung kann nicht nachgiebig und weich sein" sagte er. „Sie wird sich erst nach der völligen Wiederherstellung der Ordnung und völliger Zer­schlagung der Konterrevolution um den Abzug der Sowjettruppen bemühen. Eine Erweiterung der Regierung auf Koalitionsbasis kann ebenfalls erst nach Wiederherstellung der Ordnung erfolgen." Die Verhaftungen könnten erst dann eingestellt werden, wenn die Gefahr eines neuerlichen Aufflammens der Gegenrevolution endgültig gebannt sei. Als Beweis für seine Behauptung, daß das Ausland, besonders gewisse Kreise in der Bundesrepublik, die Hand im Spiel gehabt hätten, zitierte Kadar das SED-Blatt „Berliner Zeitung". Dieses Blatt habe die Hintergründe der ungarischen Gegenrevolution und die Tätigkeit der in der Bundesrepub­lik ansässigen Hintennänner durch Tatsachenmaterial entlarvt. 11. IKZ, 26. November 1956 S. 2. SPEISUNG FÜR 200 000 UNGARN Hilfspläne des Roten Kreuzes / 85 to Medikamente nach Budapest dpa Wien, 26. 11. Das Rote Kreuz will bis zum 31. Januar nächsten Jahres 200 000 Menschen in Budapest speisen. Die Aktion soll am 1. Dezember beginnen und in den ersten 14 Tagen zunächst 50 000 Personen erfassen. In den Genuß der Speisung sollen in erster Linie Familien kommen, deren Wohnungen ganz oder teilweise zerstört wurden. Arbeitsfähige Männer werden die Bedürfniskarte, die ein Anrecht auf Empfang der Speisung gibt, nicht bekommen, damit das Rote Kreuz nicht in die Auseinandersetzungen um Fortsetzung oder Abbruch der Streik­bewegung hineingezogen wird. Außerdem bereitet das Rote Kreuz ein Programm zur Versorgung von Kindern und Frauen mit Milch vor. Einzelheiten über die Hilfspläne teilte der Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Ungarn-Aktion, der Schweizer Mayer, am Sonntag in Wien mit. Mayer war am Wochenende aus Budapest nach Wien zurückgekehrt. Er erklärte, daß bisher etwa 85 Tonnen an Medikamenten nach Ungarn gebracht worden seien. In der ungarischen Hauptstadt, und

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